Im Juli ist bei der Mitmach-Schreibaktion BlogLiebe #7 von Bloggerin Bine Thema, ob es schlechte Erfahrungen mit dem Blog gibt, wie sich die Professionalisierung der Szene auf den Blog ausgewirkt hat und was online die Lieblingsbeschäftigung ist.
Hast Du mit Deinem Blog schon mal schlechte Erfahrungen gemacht?
Ja, ich habe schlechte Erfahrungen mit meinem Blog gemacht, aber die halten sich in Grenzen. Es dominieren ganz klar die positiven Erfahrungen und im Vergleich zu anderen Bloggerinnen sind meine schlechten Erfahrungen – zum Glück und das möge bitte so bleiben – ein Klacks. Es gibt es so Sachen, bei denen nicht die Frage ist, ob einem das passiert, sondern wann ein einem das passiert. Das ist wie mit dem Smartphone in der Hosentasche und der Kloschüssel. Ist es Dir schon passiert oder wartest Du noch darauf? Die Top 3, die Blogger treffen können, sind aus meiner Sicht
- Persönlich beleidigende Kommentare
- Bilderklau
- Klonen
Einen so richtig ätzenden persönlich beleidigen Kommentar habe ich zum Glück erst einmal bekommen, getarnt mit erfundenem gräflichem Namen und gefakter E-Mail-Adresse. Der kam zur Seite Über mich und ich habe ihn damals sogar freigeschaltet und beantwortet. Gelöscht habe ich ihn im Zuge einer großen Blogüberarbeitung. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich ihn überhaupt freigeschaltet habe. Das hatte was mit Meinungsfreiheit zu tun, aber in meinem virtuellen Wohnzimmer oder Büro beleidigen lassen muss ich mich dann doch nicht.
Es gab auch schon Kommentare, über die ich mich geärgert habe, aber da ging es immer eher um die Sache des Artikels, wobei ich dabei dennoch zusätzlich persönlich angegangen wurde. Aber das war O.K., denn wenn man ab und an polarisierende Artikel veröffentlicht, ist damit zu rechnen. Doof war nur, dass ich einmal gerade im Urlaub war, als das passierte. Das hat nicht gerade zur Entspannung beigetragen. Dass mir ein scheinbar harmloser Artikel so um die Ohren fliegt, hatte ich halt nicht erwartet, sonst hätte ich ihn zur Arbeitszeit veröffentlicht. Was mal wieder zeigt: Leserreaktionen sind für mich nicht vorhersehbar.
Bilderklau trifft mich aktuell immer noch. Seit Monaten versuchen sich Betrüger an meinen Bildern zu bedienen, teils leider erfolgreich. Die Bilder erscheinen in Onlineshops ohne Impressum und Kontaktmöglichkeiten, deren Server in China sitzen, und dort werden die auf meinen Fotos dargestellten Sachen – die teils mit meiner Person mit Gesicht zu sehen sind – scheinbar zum Verkauf angeboten. Zuerst wurden die Bilder aus dem Blog als Hotlinks eingebunden. Diese Option konnte ich erfolgreich blockieren, so dass dann nur noch ein Testbild in den Onlineshops erscheint.
Dann haben die Diebe die Bilder von meinem Pinterest-Account aus eingebunden, in dem sie eine andere URL als im Blog haben. Da wurde ich dann wirklich sauer, weil klar ist, dass mein Blog nicht zufällig betroffen ist, sondern jemand sich echt Mühe gibt, genau meine Bilder abzugreifen. Um das für weitere Bilder zu verhindern, habe ich alle Pinterest-Boards auf privat gestellt. Das half wieder für ein paar Wochen, dann wurde das Blogarchiv zum Kopieren der Bilder angezapft. Seit ich das offline gestellt habe, sehe ich zwar keine Bilder mehr in Shops, es erscheint Sold Out als Grafik, aber es werden immer noch Bildernamen von mir benutzt und dabei ist auch mein Name.
Die Pinterest-Boards sind inzwischen wieder öffentlich sichtbar. Mal sehen, ob sie da dann auch wieder beigehen oder nicht. Ich möchte die ungern dauerhaft privat stellen, weil sie oft angeklickt werden und auch Besucher auf den Blog bringen. Kopieren lassen will ich sie aber dennoch nicht!
Geklont wurde mein Blog bisher zum Glück nicht. Da aber dermaßen viele Bloggerinnen in meinem Umfeld davon schon betroffen waren, stelle ich mich seelisch darauf ein, dass das eine Frage der Zeit ist, bis es mich trifft. Bis dahin sammle ich Artikellinks mit Hilfestellungen für den Fall der Fälle. Ansonsten würde ich mich freuen, davon verschont zu bleiben.
Wie hat sich die Professionalisierung der Szene auf Deinen Blog ausgewirkt?
Auf meinen Blog hat sich das nicht ausgewirkt. Ich bin von Anfang an bemüht, mich an Gesetze und Regeln zu halten. Dinge, die ich selbst anfangs nicht wusste, habe ich von anderen Bloggern gelernt und war immer dankbar, wenn mir jemand einen Tipp gegeben hat, zum Beispiel was dofollow (Suchmaschinen folgen einem Link, ist gut fürs Ranking der Webseite) und nofollow (Suchmaschinen folgen einem Link nicht, wollen die Google-Richtlinien so bei Werbelinks haben) bei Verlinkungen bedeutet.
Dass das Telemediengesetz Schleichwerbung verbietet, war mir schon vor dem Bloggen klar. Es ändert sich zwar, was alles darunter fallen kann, aber die Grundsätze sind wohl zweifelsfrei. Dass sich bestimmte Usancen bei der Zusammenarbeit mit Agenturen und Firmen verankert haben, empfinde ich als angenehm.
Was die Professionalisierung angeht im Hinblick auf Layouts & Co. lasse ich mich davon nicht beeindrucken. Ich halte es damit weiter schlicht und einfach. Ich fühle mich da von anderen Bloggern nicht unter Druck gesetzt oder angespornt. Das wird so gemacht, dass es sich für mich gut anfühlt. Bisher hat sich keiner darüber beschwert.
Was ist online Deine Lieblingsbeschäftigung?
Am liebsten schreibe ich selbst, am zweitliebsten lese ich andere Blogs und am drittliebsten schaue ich mir schöne Bilder auf Instagram an.