Werbung – Rezensionsexemplar
Der Dorfladen – Wo der Weg beginnt
von Anne Jacobs
Originalausgabe, Paperback , Klappenbroschur, 576 Seiten
ISBN 978-3-7645-0843-2
Erschienen am 1. November 2023 bei blanvalet (Werbung)
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe das Buch als E-Book gelesen.
“Ein kleiner Dorfladen am Fuße des Taunus: Ein Ort voller Geborgenheit und Wärme, das Herzstück der Dorfgemeinschaft, wo jeder Unterstützung und Rat in allen Dingen des Lebens erhält.
Verlagstext
Der kleine Dorfladen von Marthe Haller ist das Herz des Örtchens Dingelbach am Fuße des Taunus. Hier kauft man ein, erfährt die neuesten Nachrichten und findet Unterstützung in allen Lebenslagen. Marthes Töchter greifen ihrer Mutter unter die Arme, wo es nur geht. Doch Frieda, die Mittlere der drei, hat große Träume: Sie hat sich in den Kopf gesetzt, Schauspielerin zu werden – zum Entsetzen ihrer Mutter. Zwischen dörflicher Tradition und Zusammenhalt, harter Arbeit und den Verlockungen der großen Stadt Frankfurt, muss Frieda noch einige Steine aus ihrem Weg räumen …”
Das Buch ist der Auftakt einer neuen Serie der Autorin der Tuchvilla-Saga, die ich Dir hier im Blog ausführlich vorgestellt und gerne gelesen habe.
Jetzt wo ich nach dem Lesen des Buchs den Verlagstext zur neuen Saga nochmal anschaue, kann ich nicht bestätigen, dass ich den Dorfladen als einen Ort voller Geborgenheit und Wärme empfunden habe. Marthe hat alles im Griff und liebt ihre Töchter von Herzen, aber der Alltag hat es in sich – im Laden und im Dorf.
Im Gegensatz zur Tuchvilla gibt es in der neuen Saga nicht primär die Tuchvilla und die dazu gehöhrende Tuchfabrik als Hauptorte der Handlung, sondern es gibt drei ganz verschiedene Familien im Dorf, die den Kern des ersten Teils der Saga bilden. Um den Überblick zu haben, habe ich mir beim Lesen tatsächlich eine Liste erstellt.
Bewohner des Dorfs Dingelbach bei Frankfurt am Main
Dorfladen
– Mutter Marthe Haller betreibt den Kaufmannsladen, der Ehemann ist im Krieg gefallen.
– Töchter Herta, Frieda und Ida
– Bruder von Marthe ist Bauer Georg Altmann mit Tochter Luise, die mit Frieda befreundet ist, Georg ist der Vormund von Marthes Töchtern, weil der Ehemann offiziell als vermisst und nicht als tot gilt.
Größter Bauernhof
– Otto Schütz, Bauer und Bürgermeister, streng und brutal, mit Ehefrau Helga und Sohn Heini
– Ottos herrische Mutter Gertrud und Helgas fügsame Mutter Annie leben ebenfalls dort.
Schirm- und Stockfabrik Pilz & Küpper
– Ilse Küpper, alleinstehend
– Ihr Bruder Erich lebt in Bad Homburg mit Irma und den Kindern Erich, Johanna und Lotte, und ist ständig hinter Ilses Besitz her.
Wichtige Dorfbewohner
– Oskar Michalski, Kriegsheimkehrer, der mal was mit Helga hatte, als Otto im Krieg war, und die Gedanken an Helga nicht aus dem Kopf bekommt
– Lehrer Hohnermann, der in der Dorfschule die Kinder in einer Klasse zusammen unterrichtet von der 1. bis zur 8. und dabei alle im Blick hat und versucht, begabte Kinder zu fördern, auch wenn das im Dorf unüblich ist, solange es keine Pastoren- oder Lehrerssöhne sind.
Das sind ziemlich viele Personen und die Handlungen sind detailreich beschrieben mit vielen Alltagsabläufen, teils in Mundart. Ob Dir der Schreibstil gefällt, kannst Du bei der Leseprobe auf der Verlagswebsite sehen. Mir ist es etwas schwer gefallen, mich in den Roman einzulesen. Am besten haben mir die Teile um die unkonventionelle Fabrikantin Ilse und die zielstrebige Frieda gefallen.
Warum geht es in dem Roman?
Eingekleidet in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg in das Leben auf einem Dorf, das seine Traditionen pflegt – man könnte auch sagen, dem Fortschritt nicht sehr aufgeschlossen ist – sind Themen wie Gewalt in der Ehe, Emanzipation von Frauen, Zusammenhalt im Dorfgefüge, aber auch Starrsinn, sich nicht auf Neues einlassen wie Bildung für Mädchen, sich von Städten helfen zu lassen …
12 Antworten auf „Lesetipp: Neue Saga aus dem Taunus“
Guten Morgen Ines, wenn man so in der Gegend lebt, macht es sicher noch mehr Vergnügen das Buch zu lesen. Teils in Mundart?! Ohoh hessisch ist schwierig, oder? Musste grade Schmunzeln, Du liest um den Taunus und ich Nordseekrimis. 😊
Einen schönen Dienstag, liebe Grüße Tina
Ja, Hessisch ist für norddeutsche Ohren … nun ja … mehr sage ich dazu lieber nicht, denn ich möchte keine Leser_innen beleidigen. Jetzt lese ich einen Ostseeroman, der kurz auf Sylt und dann in Eckernförde spielt. Der ist auch schön.
Oh Ines, falls wir uns jeh treffen musst Du sehr stark sein, Monnemerisch ist furchtbar und fast wie eine Geheimsprache.🤭 Auch wenn ich mich bemühe, es kommt doch immer durch.
Ich weiß 🙂 vor Jahren haben wir mal über Sprachnachrichten etwas besprochen. Der Dialekt war etwas fremd für mich ;).
Kommentar ist im Nirvana entfleucht. Nochmal:
Deiner Beschreibung nach holt mich das Buch trotz interessantem Hintergrund wahrscheinlich nicht so ab. Aber du kannst das einschätzen… Nur lese ich nicht sooo viel Leidenschaft raus wie sonst bei dir. Es ist aber auch schwierig denke ich, an eine Serie anzuknüpfen, die man super fand.
Der Schnee ist übrigens hier. Mal sehen, wie lange er bleibt.
Liebe und weiße Grüße
Nicole
Ja genau erkannt – ein bisschen fehlte mir die Leidenschaft auch beim Lesen. Es ist schon Lesenswert, sonst wäre es kein Lesetipp von mir, aber die Tuchvilla hat mir besser gefallen und ich habe tatsächlich auch einige Zeit an dem Buch gelesen, was sonst bei mir ja eher fix geht.
Heute war hier so ein Schneechaos, dass ich mit Bahn gefahren bin und jetzt bin ich im Eimer vom Geschleppe des Seminarmaterials. Aber immerhin bin ich heil hin und her gekommen.
Puh, erinnert mich noch manches an meine Kindheit auf dem Dorf. Ich hatte mir ja damals schon geschworen: Stadtluft macht frei!
Und so bin ich auch mit 19 Jahren in die Stadt gezogen (da war man damals noch nicht mal volljährig…).
Ne, der Dorfladen wird mich leider nicht zur Leserin bekommen. Da könnte die Tuch-Villa schon besser für mich sein. Da schau ich nochmal rein bei Dir…
Herzlich,
Sieglinde
Dann ist der Dorfladen wirklich nichts für Dich. Die Tuchvilla schon eher, es sind aber alles dicke Bücher.
Nee, ich glaube, der Dorfladen ist nix für mich. Ich mag Serien, die eine lange Zeit beleuchten. Ich mag Frauengeschichten. Aber irgendwie geht es mir wie Nicole: Das holt mich nicht wirklich ab. Lese gerade “Das Tor zur Welt” von Miriam Georg – du hattest Elbstürme und Elbleuchten mal vorgestellt, oder? Nun denn, das würde ich gerade empfehlen 🙂
Liebe Grüße
Fran
Das Tor zur Welt kenne ich auch, beide Bände, und genau: Elbleuchten und Elbstürme gibt es hier im Blog als Lesetipps. Fand ich alle vier schön mit den Hamburgdetails.
Liebe Ines, auch für mich klingt’s nicht so recht nach einem Buch, das ich gerne lesen würde – wenn man schon mal eine Personen-Liste braucht um den Überblick nicht zu verlieren 😉 Außerdem gibt es bereits ziemlich viele “Frau versucht gegen Widerstände ihren Weg zu machen”-Bücher, da muss es schon SEHR gut geschrieben sein oder einen sonstigen interessanten Aspekt bieten, dass es mich reizen kann.
Alles Liebe und Knuddler an den Zausel,
Traude
☕🧸🍷🕯️☃️📚🕯️
https://rostrose.blogspot.com/2023/12/osterreichische-nationalbibliothek.html
Ja, die Anzahl an Personen ist wirklich etwas viel …