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Moin! Ines & Nicole reden über Urlaub

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

Seit Juni 2025 führen Nicole von Life is a glow und ich den Blogtalk, der abwechselnd auf unseren Blogs veröffentlicht wird. Bei mir findest du die Beiträge unter dem Schlagwort Moin! Ines & Nicole reden über …, bei Nicole heißen sie Moin! Nicole & Ines reden über …

Hast Du Themenwünsche? Immer her in den Kommentaren damit! Viel Spaß beim Lesen – und mache dir wie immer vorher einen großen Kaffee oder zwei …

Urlaubs-Blogtalk

Sylt Strandübergang in Wenningstedt

Ines: Sag mal Nicole, hast Du Lust über Urlaub zu plauschen?

Nicole: Aber klar, erstens mag ich ihn, zweitens war das mal mein tägliches Thema.

Ines: Klasse, bin gespannt auf deine Sicht als Freizeit- und Profiurlauberin! Urlaub ist ein Luxus, der sowohl an Urlaubstagen pro Jahr als auch der finanziellen Möglichkeit für Reisen limitiert ist. Urlaub ist für mich immer etwas Besonderes.

Was bedeutet Urlaub für dich?

Nicole: Profi ist ein großes Wort! Für mich ist Urlaub auch etwas ganz besonders. Es ist ein Gefühl, in das ich eintauchen kann. Es ist eine Auszeit, ein Kennenlernen anderer Dinge. Dazu braucht es einige Attribute. Und was Urlaub für mich nie ist: Inflationär.

Ines: Urlaub ist für mich erst einmal – theoretisch – arbeitsfreie Zeit. Als Selbstständige habe ich seit 2005 nur wenige Urlaubstage ohne Arbeit gehabt. Allerdings versuche ich die Arbeitsanteile möglichst klein zu halten, E-Mails im Bündel zu bearbeiten, nur zu bestimmten Zeiten den Laptop einzuschalten etc.

Ich mache nur das Nötigste, um Kund_innen bei Laune zu halten und Aufträge für nach der Urlaubszeit zu sichern. Es gibt zwar immer wieder auch mal geschäftliche Termine in der Urlaubszeit, so ich zu Hause bin, aber ich bin in diesem Jahr dank eines Coachings viel besser darin geworden, meine Urlaubszeit davor zu schützen.

Wenn ich jetzt hier mit dir über Urlaub spreche, denke ich an Reisen. Urlaub ist für mich eine Abwechslung vom Alltag, ein Perspektivwechsel, frische Luft für Körper und Seele. Das Kennenlernen anderer Dinge ist dabei eher ein Nebeneffekt als ein Ziel. Das Entdecker-Gen fehlt mir.

Wenn du vom Kennenlernen anderer Dinge sprichst, was ist das für dich? Was haben Orte an sich, damit du sie mehrfach bereist? Wann war ein Urlaub dort genug?

Nicole: Ich finde, dass wir durch dieses ständige online sein oder die Möglichkeit dazu zu haben, den Urlaubsbegriff oft verwässern. Denn es ist nie nur ein mal eben. Darum finde ich es gut und sehr wichtig, dass du dir das mehr und mehr verinnerlichen kannst.

Kennenlernen ist für mich kein Abhaken von Sehenswürdigkeiten (mehr). Sondern das Erspüren einer Stadt. Ich bewege mich gern auch ein wenig abseits von Touristenströmen. Und freue mich, wenn ich einheimische Menschen sehe und erlebe. In Jerewan war das besonders eindrucksvoll.

Orte, die ein besonderes Flair haben, besuche ich wirklich gern mehrfach. Auch, weil man es dann jedes Mal anders erlebt. Ich lerne gerne neue Destinationen kennen, das macht das Wiederholen manchmal schwierig.
Bei unseren Badeurlauben auf Mallorca und jetzt Kos ist es dieses behagliche Gefühl der sofortigen Erholung und dass das Hotel einfach stimmt.

Mallorca war zu Ende, als sich das Publikum im Hotel verändert hat und auch der Strand nicht mehr schön war.

Ines: Das stimmt, man wird täglich rausgerissen aus dem Urlaub, wenn man aufs Smartphone schaut. Das Gefühl des Erspürens einer Stadt kann ich verstehen. Mir ist das in Großstädten schnell zu viel an Eindrücken. Ich erkunde lieber kleine Orte neu.

Neue Destinationen kennenzulernen ist mir nicht grundsätzlich wichtig. Dass sich das in den letzten Jahren bei uns ergeben hat, ist mehr weg von als ein hin zu. Wir hatten nach den Veränderungen durch die Corona-Zeit keine Lust mehr auf Sylt und Timmendorfer Strand/Niendorf. Deshalb haben wir neue Ziele erkundet – Krautsand, Kappeln, Glückstadt und Eckernförde. Gewonnen haben Krautsand und Eckernförde als neue places to be für uns.

Grundsätzlich buche ich an einem Ort gerne dieselbe Unterkunft, wenn alles passt. Bis es soweit ist, werden schon mal verschiedene Unterkünfte im Ort gebucht. Ich mag es zu wissen, was mich am Urlaubsort erwartet. Ich stehe generell nicht auf Überraschungen. Mit Bewährtem und Bekanntem vor Ort keinen Stress zu haben, ist für mich Teil der Erholung. Die setzt dann schneller ein. In dem Punkt empfinden wir offenbar ähnlich.

Was ist dir im Urlaub wichtig bei der Wahl des Reiseziels, der Unterkunft und der Gestaltung der Zeit vor Ort?

Nicole: Es kommt tatsächlich auf die Destination und das Ziel des Urlaubs an. Seit die Kinder nicht mehr als kleine Kinder bzw. kaum mitfahren, haben sich die Prioritäten ein wenig verschoben. Ich sehe gerne Neues, was hier momentan bei Badeurlaub mit unserem neuen Sehnsuchtsort kollidiert. Das Reiseziel darf gern neu sein, Abenteuerurlaub mag ich aber nicht.

Beim Badeurlaub ist mir ein gutes Hotel, das nahest am Strand ist wichtig. Adults only gefällt uns sehr, nachdem wir viele Jahre in Familienhotels unterwegs waren. Ich mag tolle Pools, weil ich dort immer liege und nur zum Strand gehe und im Meer bade. Genug Sonnenschirme sind ein Must have. Da kann es dann auch, wie in diesem Jahr passieren, dass wir unseren Radius um das Hotel herum klein halten.

Bei Städtereisen wähle ich das Hotel gern nach zentraler Lage oder nahem Öffi-Anschluss aus. Schwimmbad finde ich gut, ist aber kein Muss. Ich mag es, Frühstück im Hotel zu haben, wenn man sich nicht gut auskennt oder die Stadt es nicht direkt hergibt, in Jerewan war das zum Beispiel so. Hungrig auf der Suche nach Frühstück zu sein finde ich schwierig, obwohl es immer besser wird. Vor allen Dingen, wenn es echte Metropolen sind.

Städte auf anderen Pfaden als den touristischen zu erkunden, mag ich mittlerweile sehr und habe dort einen tollen Reiseführer gefunden. Sehenswürdigkeiten gehören dennoch dazu. Ich finde es schön, mich auch treiben zu lassen, in einem Café zu sitzen und die Leute zu beobachten. Im Sommer gehe ich nicht gern in Museen. Gibt es etwas Kulturelles, dann bin ich dabei.

Planst du deinen Urlaub durch?

Ines: Urlaube werden hier nicht akribisch geplant. Ich mache ein paar Restaurantreservierungen kurz vorher für Wochenenden, weil die Restaurants voll sein können und wir mit Mona einen guten Tisch haben möchte am Rand. Ansonsten lassen wir uns treiben.

Als wir 2019 zum Wandern im Harz waren, habe ich vorher zwei Wanderführer/Reisebücher gelesen und Touren um Bad Harzburg herum herausgesucht, die von Länge und Schwierigkeitsgrad in Frage kamen. Aus denen haben wir dann spontan vor Ort ausgewählt. Das hatte für mich nicht nur mit Planung, sondern mit Einstimmung auf den Urlaub zu tun. Genauso haben wir das 2004 auf Madeira und 2005 auf Gomera gehalten.

FeWo oder Hotel?

Nicole: Das kommt drauf an. Als die Kinder noch mitgefahren sind und zu alt für Kinderermäßigung waren, da waren Fewos der Favorit. Auch aus Kostengründen. Eigentlich mag ich aber lieber Hotels.

Ines: Beides

FeWo mit Wäschepaket oder ohne?

Beide: Ganz klar mit!

Meer oder Berge?

Beide: Meer, auch wenn wir Berge mögen.

Norden oder Süden?

Nicole:⁠ Süden, du weißt, ich mag den Sommer… obwohl es auch im Norden schön ist.

Ines: Norden.

Chillen oder Unternehmungen?

Nicole:⁠ ⁠Unterschiedlich. Ich unternehme gerne etwas, aber ich finde chillen wie in diesem Urlaub auch superschön. Und manchmal macht es die Mischung.

Ines: Immer mit Unternehmungen, aber chillen gehört dazu.

Wie sähe dein Traumhotel/-zimmer aus?

Ines: Das Hotel hätte maximal 3 Stockwerke mit hohen Räumen. Im Zimmer muss der Boden aus hygienischen und optischen Gründen glatt sein, im Idealfall ist er mit hellem Holzparkett belegt.

Das Bett ist 2 x 2 m breit, hat keine Stoffelemente und nach innen versetzte Füße. Die Bettdecke ist fluffig, der Bettbezug ist unten richtig verschlossen. Es gibt Kissen zur Auswahl.

Eine Uhr ist im Zimmer, die ich nachts ohne Licht ablesen kann, damit ich das Smartphone ausstellen kann. Ein Sofa oder Sessel mit Fußhockern lädt mich zum Lesen ein. Ein kleiner Beistelltisch ist fein.

Der Blick vom dazu gehörenden Balkon geht direkt aufs Wasser. Die Sonne scheint maximal morgens ins Zimmer. Die Fenster sind bodentief, haben Fliegengitter und können geöffnet werden. Es gibt Plissees, keine Vorhänge. Das Bad ist groß, hat ausreichende Ablageflächen und einen gut beleuchteten Spiegel.

Es gibt nur Dinge mit Funktion in den Räumen oder anders ausgedrückt: keine Deko! Das höchste der Gefühle wären Bilder an der Wand mit schönen Fotos aus der Gegend, in der ich mich befinde.

Das Hotel hat einen Pool, in dem man schwimmen kann, und einen Saunabereich. Ich könnte jetzt noch eine Stunde ins Detail gehen. Reicht dir die Antwort?

Nicole: Ja, das ist richtig gut und vieles davon teile ich. Abstellfläche im Bad ist ein Thema. Und ich mag ECHTE Kleiderschränke MIT Türen.

Ist ein Hotel, in dem du warst, deinen Wünschen schon einmal so nah gekommen? Welches war das?

Ines: Schließbare Kleiderschränke mag ich auch lieber, wenn ich mehr als eine Nacht irgendwo bin. Sonst sieht es so unordentlich im Zimmer aus. Und ein Schuhanzieher gehört in eine Unterkunft. Am ehesten kommt das Elbressort auf Krautsand mit einer Mischung aus dem BeachSide in Eckernförde daran. Immerhin haben beiden keine Deko.

Nicole: Für ein Badehotel ist das Hotel auf kos nahe dran. Wenn sie noch dünne Bettdecken anschaffen. Dieses Getüddel mit Laken nervt mich. Schuhanzieher finde ich auch wichtig. Und genug Kleiderbügel, eine kleine Kaffeemaschine auf dem Zimmer und kostenloses Wasser. Ansonsten ist noch nicht alles super. Obwohl mir unsere letzten beiden kleinen Hotels toll gefallen haben den bei Städtereisen.

Auf unserer Hochzeitsreise damals hat mich das Hotel in Hong Kong gecatcht: Das Doppelbett war mit Blick auf den Hafen durch bodentiefe Fenster und hatte eine leichte Federdecke. Aber das ist 30 Jahre her. Und das Bad war ein Traum.

Ines: Dieses Decken- ohne-Überzug-Laken-Modell ist für mich ein Grund, nicht in Länder zu reisen, in denen so geschlafen wird. Furchtbar ist das! Ich mag weder eingeklemmte Füße noch mit meiner Haut die Decke ohne Überzug berühren. Eine Erfindung aus der Schlafhölle ist das.

Hattest du mal ein Hotel, das wirklich so richtig grottig war?

Ines: Richtig grottige Hotels hatte ich leider schon öfter, zuletzt 2022 in Berlin. Das schlimmste Hotel war 1999 in Spindlermühle in Tschechien zum Skilaufen. Ein Alptraum von A-Z.

Nicole: Gemessen an meinen Reisen waren es nur vier. Jedes für sich schlimm: In Bochum mit Jugendzimmer Klappbetten, auf Antigua in schmutzig und ohne Fenster im Bad und eines in Miami. Da habe ich aber immerhin wegen Jetlag den schönsten Sonnenaufgang gesehen.

Ines: Gemessen an der Anzahl deiner Reisen geht das wirklich noch. Ärgerlich ist dennoch jedes einzelne Mal.

Wenn du wählen müsstest, würdest du es lieber im Urlaub einmal richtig luxuriös (ich meine nicht überkandidelt) haben oder mehrere kleine Urlaube buchen? Hast du eine Maxime, wenn es um Urlaub geht?

Ines: Um damit nur einmal richtig luxuriös zu verreisen, ist es mir das Geld nicht wert. Nehmen wir an, ich habe 2000 Euro Urlaubsbudget fürs Jahr. Dann würde ich das Geld nicht für vier Nächte in einem Urlaub auf den Kopf hauen. Ich würde es für 1 x 7-10 Tage und 2 x 3-7 Tage, also eher 20 Tage in Summe, verteilen. Luxus ist eh relativ. Die Hotels und FeWos, die ich buche, findet eine schon sehr luxuriös, während der andere das normal findet.

Meine Maxime lautet: Ich möchte im Urlaub nicht mehr schlechter wohnen als zu Hause. Ich möchte keine liebevoll vom Besitzer in jahrelanger Arbeit persönlich renovierte FeWo mit 1980/90er-Charme mehr mieten oder in einem Hotel mit ollem Teppichboden und schraddeligem Sanitärbereich unterkommen. Wir verreisen seit 2021 ein paar Tage weniger im Jahr als früher und gönnen uns in der Zeit etwas, das uns wirklich zusagt.

Nicole: Meine Maxime ähnelt deiner und würde ich damit ergänzen mögen oder etwas besser. Es ist Urlaub. Ich finde sehr wichtig, dass Urlaub durch Erschwinglichkeit, auch wenn sich das gerade wieder ändert, nicht seine Bedeutung verliert oder inflationär wird. Natürlich sollte man an sich und die Mitreisenden keine höheren Erwartungen hegen. Das geht in der Regel schief. Aber wenn ich sehe, mit welchen Gesichtern Menschen in ihrem Urlaub herumlaufen, dann finde ich das traurig.

Wie stehst du zu Verreisen mit Freunden?

Ines: Oh, Verreisen mit Freunden kann seine Tücken haben. Habe ich schon gemacht, war von großartig bis blöd und würde ich heute nur noch mit getrennten Wohneinheiten wollen. Mein Rhythmus passt nicht zu denen anderer Menschen und meine Essensvorlieben sind andere.

Man kann sich sehen, sich treffen, aber nicht 24/7 gemeinsam verbringen. Das geht ja schon damit los, ob man mit Wäschepaket oder ohne bucht und die FeWo/Haus hinterher selbst reinigen möchte oder nicht.

Nicole: Wir sind einmal mit Freunden gereist. Außer der nächtlichen Bustouren nach Paris und einer Büroreise.

Getrennte Zimmer sind Pflicht. Und trotzdem ist man dennoch auch verpflichtet. Ich gestalte meinen richtigen Urlaub lieber allein mit meinem Mann/den Kindern. Bei Kurzreisen/Städtereisen ist das was anderes.

Reisebüro oder online?

Ines: Reisen buche ich online oder telefonisch nach Onlinerecherche. Wir verreisen privat aktuell nur im Umkreis von etwa 200 km um unseren Wohnort mit dem Auto. Dafür brauche ich kein Reisebüro. Flüge, 2017 den letzten, oder Bahnfahrten buche ich online.

Würden wir eine Reise außerhalb Europas machen und vielleicht viele Dinge dazu buchen wollen, würde ich im Reisebüro buchen. Das sehe ich heute noch als deren Kompetenz. Du bis Reiseverkehrskauffrau und hast bis 2019 in einem Reisebüro gearbeitet. Wie buchst du eure Reisen heute?

Nicole: Da ich mich immer noch gut auskenne, buche ich die normaleren Reisen online selbst. Wenn es komplizierter wird, sprich umfangreicher oder wie in diesem Jahr mit verschiedenen An-/Ab- oder Rückreisen, dann buche ich bei einer meiner alten Kolleginnen im Reisebüro.

Das würde ich auch jedem raten, der sich unsicher fühlt oder es das erste Mal versucht. Wenn dann etwas ist, hat man einen kompetenten Ansprechpartner und Unterstützung. Auch bei Visa- und Einreisebestimmungen kann das gut sein. Sowas fällt online oft hinten über.

Was war die schönste Reise deines Lebens?

Nicole: Es gab mehrere, nicht die eine. Der Bedeutung – und nicht des Ziels – wegen, war es unsere Hochzeitsreise. Denn das war ein für uns besonders besonderer Urlaub im Budget und Ziel.

Die Reise nach New York war sehr besonders, der Stadt und der Erlebnisse wegen und weil es nach den Kindern der erste Urlaub zu zweit war. Rom war toll, Kos wegen der neuen Urlaubssituation schön.

Es gab wenige Urlaube, die dieses Kriterium für sich betrachtet, nicht erfüllt haben. Weil jeder Urlaub der für mich und uns zu der Zeit DER schönste Urlaub war. Und ich allen anderen unrecht täte.

Ines: Bei mir waren nicht alle Urlaube so toll. Unterkunft, Wetter, Essen – da habe ich im geringeren Preissegment bis Anfang 30 schon Einiges erlebt. Die Stimmung hat das mal mit Humor und mal schlechter weggesteckt. Nach Reisen habe ich mich schon oft gefragt, wofür ich mir das überhaupt angetan und das Geld dafür bezahlt habe.

Unsere Hochzeitsreise war auch mein schönster Urlaub. Aber wegen der Destination, nicht des Honeymoons. Wir wollten gar keine typische Hochzeitsreise machen, sondern einfach einen besonderen Urlaub nach einem extrem harten Jahr mit der Krebserkrankung und dem Tod meiner Mutter und dem Umzug in unser Haus samt Renovierung und zwei Vollzeitjobs mit reichlich Überstunden buchen.

Es gab ein Upgrade beim Reiseveranstalter für Hochzeitspaare. Das haben wir mitgenommen und vorher schnell geheiratet – oder so ähnlich. Jedenfalls hatten wir zwei traumhafte Wochen in Funchal auf Madeira in einem tollen Hotel mit perfektem Meerblick, köstlichem Essen – Papageifisch, nie wieder so gut gegessen – und traumhaften Wanderungen. Da fliegen wir nicht wieder hin, weil es nie wieder so schön sein kann. Zwei andere Traumurlaube waren Sylt 2007 und 2014. Da stimmte einfach alles und ich war schon sehr oft dort.

Nicole: Mir ist während unseres Gespräches aufgegangen, dass bis auf ganz wenige Reisen (hatte ich Antigua erwähnt?) alles in unserem Rahmen und zu der Zeit richtig war. Und ich verstehe, dass man etwas nicht wiederholt. Genauso, wie man vielleicht noch etwas ergänzen möchte.

Paris war zum Beispiel toll, es nochmal zu machen, weil die Stadt sich noch schöner entwickelt hat. Mallorca haben wir nach Jahren gelassen, weil das Hotel und der Strand immer schlechter wurden. Leider. Und wir wollten, dir ähnlich, die schönen Erinnerungen bewahren.

Welche Länder hast Du schon besucht? 7

Nicole: Deutschland, Frankreich, Italien, Türkei, Marokko, Norwegen, Portugal, Spanien, Griechenland, Israel, Benelux, Großbritannien, Irland, Tschechien, Österreich, Armenien, Kosovo, Rumänien, Dominikanische Republik, Antigua, Hong Kong, Singapur, Thailand, Mauritius, USA und Kanada. Meine Reiseliste mit kurzen Kommentaren zu den Reisezielen findest du frisch aktualisiert im Blogbeitrag Wo war ich schon.

Ines: In meinem 54jährigen Leben habe ich keine Lust verspürt, die berühmte große, weite Welt zu entdecken. Es gibt genug spannende Sachen in der Umgebung oder zumindest in Europa. Damit galt ich lange als desinteressiert, uncool, vielleicht sogar ignorant. In Zeiten des Klimawandels bin ich damit auf einmal en vogue.

Wenn ich allerdings überlege, in wie vielen Ländern der Welt ich bereits war, sind das vermutlich mehr als bei den Durchschnittsweltbürgern. Die wenigsten Menschen auf der Erde reisen wirklich weit und nur zum Spaß.

In diesen Ländern bin ich gewesen, teilweise mehrfach und in verschiedenen Landesteilen: Deutschland – in allen Bundesländern bis auf das Saarland. Das kann nicht jeder Deutsche von sich behaupten, oder? Durch Thüringen nur durchgefahren, aber immerhin. Dänemark, Österreich – immerhin in sechs Bundesländern, Schweiz, Niederlande, Belgien, Luxemburg – durchgefahren, Frankreich, Italien, Spanien, Polen – durchgefahren, Tschechien, England, Schottland, Türkei und Kanada.

Ein Vorteil am Leben in einer Großstadt wie Hamburg ist in Bezug auf Weltoffenheit ohne Reisen, dass hier Menschen vieler Nationen leben. Ich komme mit anderen Kulturen in Kontakt, ohne meinen eigenen Lebensraum zu verlassen. Das ist natürlich anders, als wenn ich die Länder bereisen würde, aber definitiv mehr, als wenn ich nur von gebürtigen Deutschen umgeben wäre. Unser aktueller Urlaubsradius liegt bei 150 km.

Welche Länder oder Städte möchtest du noch bereisen?

Nicole: Ich finde deine Liste sehr ordentlich … Dafür, dass du nicht sooo reiseaffin bist … Träume habe ich noch einige. Was davon klappt? Mal schauen …

  • Seychellen, Australien, eventuell Malaysia, mehr USA – vor allen Dingen noch einmal die Ostküste und die Mitte, Kanada, Vietnam aus Neugier und Schottland.
  • Städte: Stockholm, Kopenhagen, Edinburgh, Chicago, New York noch einmal – (die sonstigen Ostküstenstädte sind oben inkludiert – Budapest (irgendwann), Florenz, Madrid, Paris gern noch einmal, Antwerpen, Rom immer wieder, London …

Wenn du deine Abneigung beiseite lässt, gäbe es etwas bei dir?

Ines: Puh, das ist ja eine riesige Liste! Einiges davon wird sicher klappen. Offenbar sind wir beide reisegenetisch recht unterschiedlich gepolt. Es gibt kein Reiseziel, das mich ernsthaft reizt. In Deutschland würde mir bestimmt die Bodenseeregion gefallen. Die stand schon mal auf dem Plan, hat dann wegen der Anfahrt und Urlaub mit Hund verloren gegen Norddeutschland.

Südafrika würde ich bereisen wegen der Natur und der Tiere, wenn ich keine Spinnenphobie hätte. Barcelona und Prag würde ich besichtigen, wenn keine anderen Touristen da wären. Und dass nicht in einer Pandemie, während der man mit seinem Hintern meiner Meinung nach besser zu Hause bleibt und nicht quer durch Europa fährt und sich an leeren Städten erfreut, nur weil es erlaubt ist.

Foto: Nicole

Stockholm und Oslo würde ich mir ansehen, wenn es nicht so voll und teuer wäre dort. Mir reicht schon der Overtourism in Hamburg. Schon bei dem Gedanken an einen Städtetripp verliere ich die Lust darauf. Dennoch bin ich froh, Städte wie Paris, Kopenhagen, Rotterdam, Amsterdam, Antwerpen, Dresden, Leipzig, Berlin oder Köln gesehen zu haben, bevor sie überfüllt und unbezahlbar wurden.

Nicole: Südafrika steht auch auf meiner Liste. Das habe ich glatt vergessen. Aber ich möchte da nicht Autofahren, mein Respekt ist groß. Und Busreisen sind auch nicht sooo mein Ding.

In der Pandemie als Urlaub zu reisen, empfinde ich fast als Blasphemie. Das wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Du hast recht, es ist echt enorm, was sich an Touristenmassen getan hat. Wenn ich daran denke, wie wir vor 32 Jahren in London waren und dann heute … Reisen ist sehr erschwinglich geworden. Was einerseits natürlich schön ist. Andererseits aber eben auch was macht. Und da ich aus der Branche komme und mit dem Wissen, dass viele Menschen davon (besser) leben können, bin ich ambivalent.

Urlaubsflüge & Umwelt

Foto: Nicole

Ines: Aus meiner Perspektive ist es einfach, auf Flugreisen zu schimpfen, weil mir das Bedürfnis danach fehlt. Im Alltag machst du viele Wege zu Fuß und mit dem Rad. In Deutschland bist du sehr oft mit der Bahn unterwegs. Wie ist deine Einstellung zur Umweltbelastung durch private Urlaubsflüge?

Nicole: Auch hier bin ich ambivalent, weil ich, wie du richtig sagst, ganz viel alternativ auszugleichen versuche … Für mich ist es schräg, wenn ein Flug nach Mallorca weniger kostet als eine Taxifahrt für 62 km zwischen Bremen und Bremerhaven. Und sich die Leute dann beschweren, wenn eine Fluggesellschaft pleite geht oder der Service übel ist. Urlaub wird mir für viele zu alltäglich. Aber das hatten wir am Anfang schon.

Muss es tatsächlich 6 Flüge am Tag geben?. Mir gefällt das spanische Modell, wo es im Inland keine Flüge gibt, wenn das Ziel in fast derselben Zeit mit dem Zug zu erreichen ist. Anschlussflüge finde ich in Ordnung. Fliegen grundsätzlich auch. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich es liebe, zu fliegen. Und es uns eben auch mobil macht.

Es wäre mir lieber, dass Kapazitäten zugunsten von Umwelt und Service besser geplant würden. Und dass Preise realistischer wären. Deutlich intensiver ist ja auch, was diese Menge an Flügen mit den Zielen macht. Und das ist auch ein Umweltaspekt. Dazu könnte ich dir eine Geschichte erzählen, die mir das noch klarer vor Augen geführt hat.

Ines: Da sind sehr viele Fehler im System. Ein Taxi kostet auch in Hamburg zum Flughafen manchmal mehr als ein Flug in den sonnigen Süden. Dass sich die Leute dann beschweren, wenn der Service der Billig-Airline unterirdisch ist und sie ihr Ticket selbst ausdrucken oder dafür horrende Extragebühren zahlen müssen, ist absurd. Wenn man für jedes Gepäckstück bezahlen muss, finde ich das zum Beispiel gut, denn man bezahlt dann nur für die Leistung, die man in Anspruch nimmt.

Eine andere Abstrusität ist, dass eine All-inklusive-Flugreise in ein schickes Hotel in Ägypten weniger kostet als ein Urlaub an der Nord- oder Ostsee. Das motiviert gerade Familien mit nicht so viel Geld, für sich All inklusive lohnt, damit sie nicht jedes Getränk für die Kinder zusätzlich auf der Rechnung habe, solche Reisen zu buchen – Sonnengarantie gibt es obendrein gratis.

Inlandsflüge würde ich komplett streichen und dafür die Bahn endlich mal auf Spur bringen. Wenn man Anschlussflüge zuließe, wären die vermutlich nicht voll – da sind wir dann wieder bei den nicht ausgeschöpft Kapazitäten.

Mein Fazit: Fliegen ist zu billig, jeder Flug müsste einen mega Aufschlag für CO2-Ausgleich beinhalten. Wenn Airlines den günstigen Grundpreis anbieten, ist das deren Problem – die machen das nicht aus Altruismus. Wird sich schon rechnen. Und dass sich Airline eine goldene Nase verdienen wie Lufthansa früher und deren Kapitäne, will ich auch nicht finanzieren.

Nicole: Zum All inclusive Urlaub: Nachdem ich das früher komplett abgelehnt habe, wurde das durch die Kinder anders. Es hat immense Vorteile, gerade freie Getränke zu haben. Und wenn man es achtsam nutzt, auch sonst.

Da ist Deutschland als Urlaubsland für Familien noch etwas hintendran, finde ich. Hinzu kommt; dass ich im Sommerurlaub eine gewisse Sonnengarantie auch angenehm fand. Ich bin da relativ liberal unterwegs. Es ist abstrus, ja, aber ich verstehe dabei jeden, der es nutzt.

Bei den Preisen für Flüge bin ich mir nicht immer sicher, ob es sich wirklich so rechnet. Das zeigen einige Insolvenzen von Fluggesellschaften recht deutlich.

Was denkst du über Kreuzfahrten?

Nicole: Zu Kreuzfahrten habe ich eine höchst ambivalente Meinung aus mehreren Gründen. Ich habe 3,5 Kreuzfahrten gemacht, davon 1,5 aus beruflichen Gründen. Die halbe war eine zwei Tage Rausfahrreise, um ein Schiff und das System kennenzulernen. Die privaten waren eine mit einem kleinen Expeditionsschiff zum Nordkap, die andere eine Mittelmeer Kreuzfahrt mit dem großen, weißen Schiff, dessen Hupe bis heute mein Innerstes berührt. Letztere war damals ein Superangebot.

Als ich damals im Job anfing, waren Kreuzfahrten hierzulande etwas höchst exklusives und besonderes. Sicherlich auch schon umweltbedenklich, aber es war mehr Klasse denn Masse. Es gäbe ein Ziel, das ich mit einem überschaubaren Schiff bereisen würde: Südamerika.

Der Vorteil einer Kreuzfahrt ist, dass du einige Ziele bereisen kannst, ohne dauernd Koffer ein- und auszupacken und ein gutes Paket bekommst. Allerdings ist der Markt und somit die Schiffe derart gewachsen, dass nicht nur der Umweltaspekt bedenklich ist.

Es ist auch die Masse der Touristen, die in den Häfen ausgespuckt werden und diese überlaufen lassen. Kreuzfahrten führen fast alle Schiffe zur besten und jeweiligen Saisonzeit in die jeweiligen und dann gleichen Regionen. Es wird dann sehr voll bei der Kapazität und Größe, die die Schiffe heute aufweisen. Das tut den Städten und Regionen sicher nicht so gut, wie Tourismus es tun sollte.

Ines: Aus genau den Gründen – Umweltschädigung und Massentourismus an kleinen und großen Orten der Erde – finde ich Kreuzfahrten schlimm. Natürlich ist es ein Vorteil, viele Orte ohne erneutes Kofferpacken und ohne erneute Anreise sehen zu können.

Die Frage ist dabei: Muss man das wirklich alles gesehen haben? Ich denke nicht. Und wenn man meint, das zu müssen, steht es mir frei, das falsch zu finden. Der Komplettpreis für alle ist dabei einfach zu hoch.

Es gab tatsächlich mal eine Kreuzfahrt, die ich gerne gemacht hätte: In die Sea Cloud war ich umgehend wahnsinnig verliebt beim ersten zufälligen Anblick im Prospekt. Das ist aber auch kein Ozeanriese, sondern ein Segelschiff. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich nicht in die Karibik will und mir keine Reise auf der Welt so viel Geld wert ist.

Tatsächlich bin ich für einige Reisen einfach zu geizig. Ich sehe bei jedem Euro, den Reisen kosten, wie ich ihn verdient habe. Meine Arbeit macht Spaß, ist aber auf der anderen Seite anstrengend, weil ich oft mit emotional angespannten Menschen zu tun habe – vor Freude, Angst, Unsicherheit auf die Arbeit mit mir. Ich arbeite lieber weniger, habe dafür mehr entspannte Freizeitmomente im Alltag und brauche deshalb weniger Urlaubsentertainment. Work-Life-Balance und so …

Nicole: Mit der Sea Cloud ähneln wir uns. Ich habe diese Kataloge auf der Arbeit immer sehnsuchtsvoll durchgeblättert. Für mich war es unerschwinglich, ein Traum und dennoch zu eng. Auch wenn ich kleine Schiffe mag: Wenn du bei der geringen Kabinenanzahl und der Begrenztheit des Schiffes ein paar komische Menschen dabei hast, wird der Traum schnell flüchtig.

Vernünftigen Tourismus finde ich immer noch gut und möchte viel sehen, auch weil ich es spannend finde, Länder zu erleben. Wobei ich dir recht gebe ist, dass alles zu groß und zu viel ist.

Welche Reise steht als nächstes bei dir an?

Nicole: Meine nächste Reise wird eine Dienstreise meines Mannes nach Ljubljana sein, auf der ich ihn begleiten werde. Darauf bin ich sehr neugierig.

Ines: Cuxhaven im kommenden Jahr.

Reist du lieber im Sommer oder Winter?

Nicole: Ich mag gern in die (leichte) Wärme fahren. Also wohl eher Sommer. Oder im Winter in den Sommer. Ich hätte gerne nochmal echten Schnee, auch wenn der Kofferaufwand extrem ist. Darum ist der Sommer eher mein Favorit, weil man besser und weniger packen kann.

Ines: Nie im echten Sommer zwischen Juli und August. Am liebsten zwischen September und April. Gerne auch im November und Februar, um die dunkle Jahreszeit mit viel Zeit draußen am Tag aufzuhellen.

Wenn du all deine Bedenken außen vor lassen könntest/würdest, für welches Ziel (egal wie weit, aber bitte außerhalb DE) würdest du brennen und warum?

Ines: Wirklich brennen für nichts, sonst würde ich es einfach tun. Eine Husky-Schlittentour zu den Polarlichtern fände ich wunderschön.

Nicole: Passt super zu dir. Wenn ich alles, auch Geld, außen vor lassen kann? Dann würde ich gerne einmal richtig in die Südsee reisen. Oder in ein richtig gutes Hotel nach Hawaii. Hatte ich Australien erwähnt?

Ines: Danke, liebe Nicole, für den Urlaubs-Plausch!

Liebe Leser_in: Was denkst du über Urlaub? Wo geht dein nächster hin?

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Beauty Lifestyle Persönliches

Moin! Ines & Nicole reden über Beauty

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

Im Juni 2025 startete der neue Blogtalk bei Nicole von Life is a glow mit Moin! Nicole & Ines reden über: Jeans. Heute machen wir mit Beauty weiter. Hast Du Themenwünsche? Immer her in den Kommentaren damit! Viel Spaß beim Lesen – und mache Dir besser vorher einen groooßen Kaffee. Zu Beauty ist uns viel eingefallen.

Beauty-Blogtalk

Life with a glow - Foto Nicole
Foto: Nicole

Ines: Sag mal Nicole, hast Du Lust über Beauty zu plaudern? Pflegende und dekorative Kosmetik und auch den Begriff, was Schönheit, denn das heißt Beauty schließlich, für Dich ausmacht?

Nicole: Klar habe ich Lust, mit Dir über Beauty zu plaudern. Immer.

Was war Dein erstes Beauty-Erlebnis?

Nicole: Wenn wir mal davon absehen, dass ich mir schon in frühester Kindheit Nivea Creme ins Gesicht geschmiert habe?

Dann war es, als ich mit der fünf Jahre älteren Nachbarstochter ABBA gespielt habe. Ich war (natürlich) Agnetha und habe mir mit dem billardqueueblauen Lidschatten meiner Mutter den Lidstrich von ihr nachzuziehen versucht.

Ines: Halleluja, da bist Du direkt in die Vollen gegangen! Wie alt warst Du da?

Nicole: Sieben oder acht Jahre. Aber nur beim Spielen :).

Ines: Bei mir war es, die Haare von meiner Mutter mit der Brennschere eingedreht zu bekommen für einen Einsatz als fünfjähriges Blumenkind auf einer Hochzeit.

Ines Meyrose 1976
1976

Das Wort Brennschere traf es gut, meine Mutter hat immer irgendwo meine Haut versengt bei dieser und folgenden Aktionen. Mein erstes bewusstes Verschönerungserlebnis wurde direkt mit wer schön sein will, muss leiden verbunden. Für die Locken habe ich die Schmerzen gerne in Kauf genommen. Spätere Lockenstäbe mit Heißluft hatten nie diesen tollen Effekt bei meinen glatten Haaren.

Was macht ein Friseur vor einigen Jahren, als er mit einem Glätteisen meinen Pony formen möchte? Er sengt meine Stirn an. #flashback

Was erinnerst Du als erstes Pflegeerlebnis bewusst für die Schönheit?

Nicole: Oh nein, das ist ja gruselig. Ich hätte danach keine Haare mehr gehabt, die wäre direkt abgebrannt. Wie meinst Du das mit dem Pflegeerlebnis?

Ines: Eine Pflegespülung für glänzende Haare oder eine Creme für zarte Haut – nicht nur Zähneputzen und Dreck abschrubben, sondern um bewusst etwas zu verschönern.

Nicole: Ich habe mich schon ziemlich früh eingecremt. Bewusst für die Schönheit war im Alter von 12/13 eine Kamille-Zitronensaft-Spülung, damit ich noch blonder wurde.

Ines: Sowas meine ich. Hat sie geholfen?

Nicole: Real? Nein. Gefühlt? Klar! Was war es bei Dir nach der Brennschere? Ich finde das Wort klingt schon nach Aua.

Ines: Als Kind Bier als Haarspülung. Da hat mich der Geruch gestört, an einen Effekt erinnere ich mich nicht.

Später mit 14/15 habe ich mir einmal in der Woche Eigelb mit Rizinusöl verrührt in die Haare geschmiert als Kur für mehr Glanz. Das hat wirklich etwas geholfen.

Rizinusöl habe ich auch auf die Wimpern aufgetragen für noch dichtere, schönere Wimpern. Hat nicht geholfen. Spezielle Produkte fürs Wimpernwachstum gab es damals noch nicht. Ich hatte eh tolle dunkle, lange Wimpern, wollte sie aber noch prachtvoller haben.

Haarpflege ist insgesamt  wohl der Start in meine Beautywelt gewesen. Mit Cremes bin ich erst spät in Kontakt gekommen. Ab und an kam nach dem Baden Nivea-Creme irgendwo hin oder Penaten, wenn mal eine Stelle rot war. Sonnencreme habe ich erst 1983 für den ersten Spanienurlaub kennengelernt, hatte aber vorher in Deutschland tatsächlich keine Probleme mit der Sonne. Wir wurden mit Schatten und Kleidung geschützt.

Bodylotion verwende ich regelmäßig erst seit meinen frühen Zwanzigern; von der kam der Rest an den Händen am Ende ins Gesicht. Erste spezielle Gesichtscreme habe ich 1995 gekauft auf Empfehlung meiner Schwester, die das notwendig fand.

Wenn ich mich nicht Schminken würde, also auch nicht Abschminken würde, könnte ich nachts immer noch ohne Gesichtscreme leben. Nur die Haut um die Augen besteht immer darauf.

Was sind heute Deine Beautyrituale in Bezug auf Pflegeprodukte? Ohne was gehst Du abends nicht ins Bett oder morgens nicht aus dem Haus?

Nicole: Ich musste als Kind viele Sonnensünden ertragen, sage nur Nussöl. War das mit den Eiern nicht ekelig? Und tat das an den Augen nicht weh?

Meine festen Rituale sind seit über 25 Jahren gleich. Morgens eine leichte Seife, Toner mit Tonerpad aufgetragen, Augencreme und Creme. Seit ein paar Jahren gesellt sich ein Serum dazu.

Das mache ich wirklich immer, weil ich glaube, dass die Haut sich über Nacht erneuert/reinigt und den Dreck rausfiltert. Das muss dann abgewaschen werden.

Mascara und Lippenstift liebe ich und gehe selten ohne aus dem Haus. Abends wird immer gewaschen/abgeschminkt, Toner mit den Händen aufgetragen und Augen- und (Nacht)Creme.

Ich finde, man sieht Pflege der Haut an. Immer. Sie hat dann wirklich Glow. Durch die verspätete Anreise unseres Koffers in Rom habe ich aber gesehen, dass meine Haut auch ohne kann. Aber ich finde, das sieht anders aus.

Ines: Das mit den Eiern war ein bisschen ekelig, aber irgendwie auch lustig.

Aus dem Grund der nächtlichen Arbeit der Haut reinige ich meine auch morgens. Mit Toner bin ich nie warm geworden. Ich mag den nicht auf der Haut haben und habe nie einen positiven Effekt verspürt, auch bei flaschenlanger Anwendung hochwertiger Produkte. Liegt vielleicht am sanften Hamburger Leitungswasser, dass meine Haut keinen Toner braucht.

Dass man Pflege der Haut ansieht, finde ich auch. Auch wenn es nicht um Vermeidung von Falten geht, sieht gepflegte Haut einfach immer glatter, praller, strahlender aus – ob mit oder ohne Foundation.

Was pflegst Du mehr: Gesicht oder Körper?

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Ines: Interessante Frage. Habe ich bis eben nie darüber nachgedacht und die Antwort ist sofort klar: meinen restlichen Körper pflege ich lieber. Das Gesicht bekommt mehr Pflegeprodukte – Reinigung, Augencreme, Serum oder medizinische Creme gegen Rosazea, Tagescreme mit LSF 50 bzw. Nachtcreme – als der restliche Körper ab, aber die Pflege von Korpus, Beinen und Füßen macht mir viel mehr Freude.

Das ganze Zeug ins Gesicht zu schmieren, ist mir lästig. Das mache ich nur, weil sich die Haut danach besser anfühlt und besser aussieht. Es ist eine Pflichtübung.

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Den Körper mit Bodylotion einzucremen und die Füße entweder im selben Rutsch oder mit spezieller Fußcreme mitzucremen, macht mir Spaß. Das sind großflächige Handbewegungen mit den ganzen Handflächen, die ich gerne mache und ebenso gerne spüre. Ich gehöre zu den wenigen Menschen, die sowohl das Gefühl in der Hand als auf dem Körper fühlen.

Nicole: Wie witzig, ich pflege mein Gesicht viel lieber wegen der kleinen Bewegungen. Immer sind die Augen für mich ein Angelpunkt.

Was ist für Dich der Glow in einem Gesicht?

Life with a glow im April 2025 in Hamburg

Nicole: Da sich deine Frage auf Beauty bezieht: Natürlichkeit. Ich finde es einfach schön, wenn ich gepflegte Haut sehe. Dabei geht es nicht darum, dass diese 1a glatt, falten- und fehlerfrei ist. Es geht darum, dass ich sehe, dass dieser Mensch gut zu sich ist. Wenn dann noch ein leicht glänzender Lippenstift oder Gloss dabei ist: perfekt.

Glow ist aber auch, wenn sich jemand zart schminkt und damit seinen vorhanden Glow unterstützt. Diese Menschen strahlen für mich (etwas aus). Zugekleistert finde ich schon immer befremdlich. Ist das verständlich beantwortet? Was ist Glow für Dich?

Ines: Gerade heute früh beim Haarewaschen unter Dusche mit großen, festen Bewegungen habe ich direkt wieder gedacht, wie sehr ich das mag. Augencreme einzuarbeiten ist für mich eher Strafarbeit. Lustig, wie verschieden Menschen sind.

Spannend, Deine Antwort zu dem Glow. Das Wort verwende ich übrigens nur in der Kommunikation mit Dir. Für mich steht es für Ausstrahlung, die etwas mit Natürlichkeit zu tun hat.

Nicole: Dann sind wir da ja sehr gleich getaktet. Ich mag das Wort. Es strahlt.

Ines: Wenn Menschen diesen Glow – ich rede hier ja mit Dir, also verwende ich das Wort 🙂 – haben, und dann dazu noch eine freundliche, offene Art, sehen sie unabhängig von Schönheitsidealen von der Antike bis heute für mich gut aus.

Gibt es etwas, was Du bei Gesichtern unabhängig vom Glow schön findest? Bei mir spielen der Ausdruck der Augen und der Zug um den Mund eine große Rolle, wie attraktiv ich ein Gesicht finde.

Nicole: Siehst Du, das sehe ich genauso. Ich habe nicht das eine Schönheitsideal, es ist das Paket. Und zu künstlich ist mir suspekt.

Ines: Wie wichtig ist Dir selbst der Anti-Aging-Aspekt bei Gesichtspflege? Gibt es einen von Dir bevorzugten Wirkstoff? Bei mir ist es Hyaluronsäure, die könnte ich trinken. Spritzen lassen möchte ich sie mir dennoch nicht. Natürlichkeit und so …

Nicole: Ich finde, die Augen dürfen mitlachen und sollen mich offen anschauen. Das finde ich wichtig. Mit dem Mund stimme ich Dir auch zu: Man kann etwas daran tun, offen auszusehen. Und zu strahlen. Was geht für Dich gar nicht? Ich bin sicher, wir antworten gleich.

Ines: Letztlich spiegelt die innere Haltung sich im Gesichtsausdruck wieder. Neulich saß mir jemand gegenüber, der zwei Jahre jünger ist und zehn Jahre älter aussieht … Da sah man deutlich im Gesicht, was das Leben für negative Spuren hinterlassen hat.

Nicole: Wenn Hyaluron draufsteht, bin ich direkt into it. Allerdings mag ich den Begriff Anti-Age bis heute nicht. Ich würde es Support-Age nennen. Denn wir wissen alle, dass es DIESE Creme, die Dich wieder wie zwanzig aussehen lässt, einfach nicht gibt. Und das ist ok. Aber eine gut durchfeuchtete Haut, und das kann Hyaluron, ist einfach schön. Ich würde mir auch nichts spritzen lassen. So, wie mir vieles nicht ins Haus oder ins Gesicht käme.

Ines: Was für mich gar nicht geht? Von Eingriffen entstellte Gesichter: so viel Botox, dass keine Mimik mehr da ist, so viele Unterspritzungen, dass man kaum noch reden kann mit den Schlauchbootlippen.

Nicole: Ja, mit der inneren Haltung gebe ich Dir recht. Aber ich kenne Menschen, die wirklich viel durchgemacht haben und erleben mussten, die aber immer noch diese Ausstrahlung besitzen, die mich fängt. Und ich kenne solche wie die, denen Du gegenüber saßest.

Ines: Support-Age klingt gut!

Nicole: Oder? Sollte ich patentieren lassen.

Ines: Unbedingt!

Nicole: Ich habe zu diesen Eingriffen eine ziemlich zementierte Meinung.

Wie sieht es mit Schminken aus?

Ines: Ich schmunzle immer noch über Deine Antwort zu Beginn unseres Blogtalks mit dem billardqueueblauen Lidschatten. Da hat jeder sofort die Farbe vor Augen. Die Lidschatten meiner Mutter waren in einem grünen Pendant, bevorzugt in Cremeform mit viel Silberglitzer.

Wie bist Du zum Schminken im Alltag außerhalb solcher Kinderspielereien gekommen? Wer hat Dir das beigebracht? Wie hast Du Dich in den 1980ern geschminkt? Wie hat sich das in den 1990ern, 2000ern, 2010ern und heute verändert? Was war Dein Signature Make-up in der jeweiligen Zeit?

Nicole: Ich fand leicht geschminkte Frauen schon immer schön und besonders. Zuhause gab es das nicht. Meine ersten Übungen hatte ich am Schminkkopf einer Freundin, ich selber habe nie einen bekommen (Kindheitstrauma).

Mit ungefähr 14 bin ich die ersten Schritte in Richtung Schminken gegangen: ein bisschen Lidschatten, den ich auch als Lidstrich verwendet habe, Lipgloss (immer mit Geschmack), blaue Mascara. Beigebracht hat es mir niemand, ich war autodidaktisch unterwegs.

Anfang der 90er hat mich nach jahrelanger Trennung besagte Singfreundin auf den Clinique Zug gesetzt. In der Folge dessen habe ich eine Parfümerie in der Heimat geentert und meine Beraterin hat mich dann an Foundation und Mascara geführt. Der Beginn einer neuen Reise, ich mochte es, im Job dezent geschminkt zu sein. Und die Besuche bei ihr, die Gespräche, die habe ich geliebt. Mich befällt bis heute eine gewisse Magie, wenn ich eine schöne Parfümerie betrete. Die von damals gibt es leider schon lange nicht mehr. Da wurde es das türkisfarbene D.

Mit den Kindern Ende der 1990er bis Mitte 2000er wurde der Lippenstift eher beim Ausgehen genutzt, ich musste die ja dauernd abküssen. Seit der Einschulung des Kleinen war Lippenstift aber ein Must-have. In der Zeit habe ich auch mal mit Eyeliner experimentiert. Das war nichts, ich fand ich sah damit aus wie ein Zombie.

Seitdem bin ich konstant im Stil: Lidschatten gerne in braunen Tönen variiert mit Rosé und Champagner. Im Sommer auch mal Blau … Meinen Lidstrich ziehe ich zu 98 % mit Lidschatten und einem Smudger Pinsel. Die anderen 2 % können Kajal sein. Foundation immer außer ab dem späten Frühling bis zum frühen Herbst. Concealer bei Bedarf. Wimperntusche immer. Rouge selten. Contouring und Bronzer nie, dazu bin ich zu ungeschickt und es ist mir persönlich zu viel.

Mein Signature Look war immer gleich: ein bisschen Lidschatten, Mascara, Lippenstift ggf. ergänzt durch Foundation, die aber immer leicht sein muss. Ich gebe die Frage weiter an Dich.

Ines: So einen Schmink- und Frisierkopf hätte ich auch gerne gehabt! Meine Schwester hat irgendwann einen bekommen, den durfte ich auch mal betüddeln, wenn ich das richtig erinnere. Ich habe schon immer gerne Haare geflochten und frisiert. Irgendwie scheinen Haare ein Vorliebe von mir zu sein.

Lustig ist, dass ich dennoch für mich extrem einfach zu handhabende Frisuren bevorzuge und nicht gerne zur Friseurin gehe, weil ich es nicht mag, wenn jemand an meinem Kopf herumtüddelt. Was eine Psychologin dazu wohl sagen würde?

Nicole: Ich lasse nur meinen Friseur gerne tüddeln. Über den Kopf streichen geht gar nicht. Ich habe übrigens immer meinen Freundinnen die Haare geflochten. Und später unserer Tochter, nachdem sie sie lang haben wollte.

Ines: Meine größten Jugendschminksünden waren in den 1980ern vermutlich perlmuttweißer Lippenstift, zu breit unter dem Auge aufgetragener blauer Lidschatten und neonpinkfarbene Wimperntusche. Meine Signature Make-ups lassen sich in Jahrzehnte einteilen.

  • 1980er – blauer Lidschatten
  • 1990er – flüssiger brauner Lidstrich und dunkler Lippenstift in Beerentönen
  • 2000er – Mascara und brauner Lippenstift
  • 2010er – nie mehr ohne Kompaktpuderfoundation, gerne goldener Lidschatten, Mascara und rote Lippen
  • 2020er – Augenbrauenpuder und Kompaktpuderfoundation, rosenholzfarbener Lippenstift
Ines Meyrose 2004 mit roten Haaren - Portrait
2004

Ins Büro bin ich von 1990 bis 2005 oft ungeschminkt oder nur mit Lippenstift gegangen. Das Augen-Make-up oder Mascara habe ich nur für besondere Jobtermine – Bewerbungsgespräche, Gehaltsverhandlungen und Kundentermine – getragen.

Es sah immer besser aus, war mir aber nie die Mühe wert. Meine Augen waren auch ohne Schminke ausdrucksvoll und meine Haut bis dahin ungeschminkt gleichmäßig genug. Für solche Termine ist ein Augenaufschlagsverstärker allerdings bis heute gerne genommen.

2006 habe ich eine Ausbildung als Visagistin gemacht, weil Make-up für viele Kund_innen (ich habe schon mehr als einem Mann Schminken beigebracht) dazu gehört. Weil ich bis dahin wie Du autodidaktisch unterwegs war, bis auf ein paar kleine Hilfen meiner Mutter, wollte ich ein Zertifikat haben für das, was ich tue. In Deutschland hat man ja gerne einen Wisch für alles.

Dadurch habe ich mich dann auch mehr mit Foundations, AMUs mit verschiedenen Farben und Contouring beschäftigt. Ich kann ein komplettes Make-up schminken, mache das bei mir selbst aber nur ungern, weil ich mit mehr Lidschatten, Contouring und/oder Rouge in Windeseile wie eine Puppe aussehe, auch wenn es nicht wirklich bunt ist. Da entsteht ein Look, der nicht zu meinem Inneren passt. Zu brav :).

Nicole: Spannend, Visagistin finde ich cool. Ich könnte vermutlich auch ein ganzes Make up erstellen. Bei mir würde mich das erschlagen und zu brav passt auch nicht wirklich zu Dir.

Was ist Dein Must have bei Make up?

Dr. Hauschka - Colour Correcting Powder in der Nuance 02 calming - ist mit einem dicken Puderpinsel schön aufzutragen

Ines: Ganz klar eine Kompaktpuderfoundation. Aktuell ist es die Color Correcting Powder in der Nuance calming 02 von Dr. Hauschka. Wenn ich nur ein Kosmetiktool haben dürfte, wäre es der Kabuki-Pinsel B31 von Backstage zum Auftragen der Foundation. Überhaupt sind Pinsel meine Lieblingstools. Schon mein erstes Schminktool war ein traumhafter Puderpinsel. Hilfe, ich lande schon wieder bei Haaren … Dabei fällt mir eine App-Spielerei von heute früh ein.

In den nächsten Monaten werde ich beginnen, Blogbeiträge mit KI-generierten Bildern zu illustrieren. Das hat den Vorteil, dass ich zu Farben und Stilsachen nicht nur mich als Beispiel habe, sondern anhand anders aussehenden Menschen Dinge zeigen kann. Außerdem kann ich an einem Menschen verschiedene Sachen demonstrieren, ohne selbst mit einem Bildbearbeitungsprogramm wahnsinnig zu werden. Möchtest Du sehen, wie ich mit blonden langen Haaren aussehen könnte?

Nicole: Jaaa! Es gab das früher schon mal bei meinem gaaaaanz alten Friseur. Da konnte man ein Passbild einspeisen und verschiedene Farben und Schnitte ausprobieren. War cool, aber nicht an die Haarstruktur angepasst. Rot stand mir!

Ines: Solche alten Programme kenne ich, es gibt auch Tools auf Seiten von Make-up-Anbietern, die Lippenstiftfarben in Deinem Gesicht anhand von Fotos zeigen. Habe aber noch nie eins gesehen, was das wirklich gut macht. Dass Dir rote Haare stehen, kann ich mir gut vorstellen. Probiere bitte mal einen virtuellen Pixie aus! Jetzt aber erstmal – tadaa …

Ines mit blonder Mähne

Ines Meyrose 2023 Portrait: links real mit grauen, kurzen Haaren - rechts mit blonden, langen Haaren mit KI bearbeitet
Links real mit grauen, kurzen Haaren – rechts mit blonden, langen Haaren mit KI bearbeitet

Nicole: Dass Links ist echt … :). Ich finde es interessant, was lange Haare mit Dir machen. Wie promptest Du das? Ich mag das. Aber es wäre nicht Du.

Ines: Sehe ich auch so, das bin einfach nicht ich. Für ein Krimi-Dinner hatte ich für einen Abend mal eine Perücke mit langen, blonden Locken auf. Das war ein ganz anderes Lebensgefühl.

Zum Erstellen des Bilds mit den blonden Haaren habe ich ChatGPT gepromptet, dass es ein fotorealistisches Bild von Ines Meyrose mit langen blonden Haaren erstellen soll. Ich war gespannt, ob die KI sich direkt ein Bild von mir aus dem Netz dazu fischt, denn meine Bilder sind mit meinem Namen in der Datei benannt. Hat sie zum Glück immerhin nicht gemacht. Es scheint (noch) Grenzen zu geben, worauf Zugriff genommen wird.

Ich wurde aufgefordert, ein Bild von Ines Meyrose hochzuladen, damit ChatGPT ein möglichst realistisches Bild mit den gewünschten Veränderungen generieren kann. Ohne ein Referenzbild könne kein fotorealistisches Bild einer realen Person erstellt werden. Dann habe ich mein Bild hochgeladen und die blonde Version bekommen. Man kann dann auch noch Veränderungen machen lassen innerhalb des Chats.

Bildgestaltung mit KI ist ein Thema, über das wir vielleicht in einem anderen Blog-Talk mal sprechen, wenn wir beide damit belastbare Erfahrungen gesammelt haben. Zurück zum Thema Beauty: Eine Sache fehlt mir noch in Bezug in Bezug auf dekorative Kosmetik.

Wie stehst Du zu Nagellack?

essie gel couture rock the runway Swatch

Nicole: Hier steht kein Nagellack, so stehe ich dazu. Ich finde es bei anderen immer hübsch, habe aber ein Anwendungsunfähigkeitsdiplom. Ich kann es einfach nicht. Es sieht immer aus, als hätte ein Kleinkind gemalt, es ist niiiie trocken und bekommt direkt Katscher und wenn es irgendwie klappt, dann ist es ruckzuck hin. Und Du?

Ines: Ein Anwendungsunfähigkeitsdiplom? Du hast Sachen! Was das alles gibt! Perfektes Lackieren kann ich Dir zeigen. Stillsitzen nicht. Schöner Lack braucht Geduld und Zeit.

Nagellack mag ich gerne leiden auf Händen und Füßen. Jahrzehntelang waren meine Fußnägel ganzjährig rot gelackt, die Hände von schimmerndem Opalblau über Rosa, Rottöne, Orange, Blau, Gelb, Grün, Braun, Taupe – da war alles dabei. Ein kräftiges, klares, warmes Rot steht mir am besten. Ich trage es in diesen Tagen letztmals auf den Füßen. Meine Fußnagelplatten mögen schlichtweg keinen Lack mehr und auf den Händen bin ich zu faul dafür geworden.

Der letzte Lack ist zäh geworden, lustigerweise wird der Nagellackentferner nach dem Entfernen des letzten Lacks leer sein. Der Nagellack-Kanon geht auf, eine nagellackfreie Lebensphase beginnt. Falls ich doch mal wieder Lust darauf haben sollte, kann ich jederzeit wieder auf den Zug springen.

Was ist mit Permanent Make-up?

Ines: Von Permanent Make-up bin ich keine Freundin. Wenn es nicht für immer ist, verabschiedet es sich oft partiell und wird somit unschön. Ist es für immer, wie ein Tattoo, habe ich noch kein Permanent Make-up an den Augen gesehen, das nach vielen Jahren noch gut aussah.

Entweder verändert sich der Farbton oder der vormals schmale Lidstrich wird breiter und verwischter durch nach der Tätowierung entstandene Falten. Die meisten Frauen, die ich kenne, würde das zehn Jahre später im Nachhinein betrachtet nicht wieder machen lassen.

Am Mund kann das anders aussehen. Da habe ich bei zwei Kundinnen von mir wunderschönes Permanent Make-up in natürlicher Lippenfarbe gesehen, durch das die Lippen eine klarere Kontur bekommen haben und frischer wirkten.

In beiden Fällen habe ich es für dezent aufgetragenen Lippenstift gehalten. Das spricht dafür, dass es gut aussah. Dagegen spricht, dass ich es wahrgenommen habe und man bei solchen Veränderungen auch nicht weiß, ob man das in zehn Jahren noch leiden mag. In beiden Fällen war das permanente Lippen-Make-up relativ frisch gemacht. Ich weiß nicht, wie das einige Jahre später ausgesehen hat und wie die Frauen das dann fanden.

Die aktuell modernen mit Microblading pigmentierten Augenbrauen sind auch nicht mein Fall. Dezent gemacht, kann das durchaus gut aussehen. Das Problem ist leider am Ende dasselbe wie bei anderem Permanent Make-up mit Verfallsdatum: Es verschwindet nicht gleichmäßig.

Dazu kommt noch ein Thema, was von Tattoos und Schönheitsoperationen bekannt ist: Mit der Zeit wird es gerne immer mehr … und irgendwann ist es zu viel …

Stichwort Tattoos: Du hast ebenso wie ich keine, oder?

Nicole: Wir sind auch da einer Meinung! Denn diese Bedenken habe ich auch. Weil sich ja auch Geschmack ändert, was Farbe und Form betrifft. Nein, ich habe kein einziges und es war und ist nie ein Thema gewesen. Ich möchte nichts Dauerhaftes und schon gar nicht wissen, wie das irgendwann einmal aussieht.

Ines: Wenn Du Dir ein Tattoo machen müsstest, was für eines wäre das?

Nicole: Boah… Wie sagte schon Nathan der Weise: Kein Mensch muss müssen. Also es müsste unsichtbar sein, wo immer. Und dann würde es vermutlich ein kleines Herz sein, weil ich die Liebe bin, haha. Und was und wo wäre es bei Dir?

Ines: Der Schriftzug nicht reanimieren auf der linken Brust, denn das verbitte ich mir aus tiefster Überzeugung. Da das in Deutschland nicht rechtsgültig ist, mache ich es nicht. Wenn sich die Rechtslage ändert, ist das eine Überlegung wert. Das Tattoo hätte dann – typisch Ines – eine Funktion. Das Organspendersymbol könnte dann direkt dazu.

Was denkst Du über Schönheitsoperationen? Hast Du schon mal was machen lassen?

Nicole: Es passt zu Dir mit dem Tattoo. Ich bin bei Schönheitsoperationen sehr klar: Jeder kann machen, was er möchte. Für mich kommt das aus verschiedenen Gründen absolut nicht in Frage. Erstens glaube ich, wenn man einmal anfängt, dass man ruckzuck andere vermeintliche Makel sieht. Und man immer weiter meint, optimieren zu müssen. Zweitens habe ich vor zwei Dingen Angst:

  1. Dass es schiefgeht und schrecklich aussieht.
  2. Niemand kennt die Spätfolgen oder Auswirkungen.

Also, nein, ich habe nichts machen lassen und werde das auch nicht tun. Ich bewerte das aber auch nicht bei anderen aktiv oder negativ. Medizinisch notwendige oder daraus resultierende Operationen stehen auf einem anderen Blatt. Wie siehst Du das???

Ines: Wieder mal ein Punkt, bei dem wir uns einig sind. Im Beitrag Standpunkt: Schönheitsoperationen habe ich ein paar Worte mehr dazu geschrieben. 2013 habe ich die erste Beitragsfassung veröffentlicht. Da hielt ich Unterspritzungen mit Hyaluronsäure noch für verhandelbar, 2020 war mir das bereits nicht mehr wichtig und 2025 kommt das gar nicht mehr in Frage. Für Messeranwendungen gilt das gleiche.

Wenn es medizinisch hilfreich oder der Leidensdruck hoch ist, können Schönheitsoperationen ihren Wert haben. Für mich ist das Risiko zu hoch. Ich hätte gerne kleinere Brüste, weil es echt mühsam und teuer ist, meine einzukleiden. Die Schmerzen und das OP-Risiko nehme ich dafür nicht in Kauf. Außerdem sehe ich den meisten Frauen mit Burstverkleinerungen an, dass etwas an den Proportionen nicht stimmt. Die Natur scheint mich so gewollt zu haben. Bis auf meine Ohren …

Ines Meyrose 1971 als Baby mit ihrer Mutter
1971

Interessanterweise hat den Beitrag eine Klinik, die Schönheitsoperationen und speziell das Anlegen von Segelohren anbietet, nach Anfrage bei mir auf ihrer Website verlinkt als Erfahrungsbericht, obwohl mein Fazit alles andere als nur positiv ist. Das spricht für diese Klinik, dass sie Bedenken zulässt und mich vorher gefragt hat, ob sie darauf verlinken dürfen, denn das ist bekanntlich nicht erforderlich.

Nicole: Ich finde es interessant, dass du da den gleichen Standpunkt wie ich vertrittst. An deiner Stelle hätte ich mich mit den Ohren damals wohl auch so entschieden. Ich würde allerdings wie du heute, nicht nachkorrigieren wollen. Aus denselben Gründen. Und ich finde es auch gut, dass die Klinik so arbeitet. Überhaupt haben auch sogenannte Schönheitschirurgen für mich diesen Auftrag, nicht alles anzunehmen, sondern echte Beratung und Abratung zu bieten.

Ich finde es, wie gesagt, ok, wenn jemand das für sich entscheidet. Aber Sätze in Zeitungen oder dem Internet wie: Diese OP hat mir 15 Jahre geschenkt, empfinde ich als hochproblematisch und ja, auch gefährlich.

Ines: Sowas ist einfach unseriös. Am Ende bleibt, dass eine Schönheitsoperation keine innere Unzufriedenheit lösen kann und äußere Schönheit und Ausstrahlung durch eine positive innere Haltung entstehen. Wollen wir das so stehen lassen?

Nicole: Ja, das ist prima!

Im August findest Du den nächsten Blogtalk bei Nicole, wenn heißt Moin! Nicole und Ines reden über … (verraten wir noch nicht!).

Was macht für Dich Schönheit aus?????

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Lifestyle

Moin! Ines & Nicole reden über …

… ist die neue Talk-Reihe von Nicole und mir. Wir unterhalten uns über Dinge und anderes, was wir interessant finden. Hoffentlich sind wir nicht immer einer Meinung dabei, sonst wäre es ja langweilig!

Die Blogbeiträge erscheinen abwechselnd in loser Folge in unseren Blogs meyrose – fashion beauty & me und Life with a glow. Ist Nicole mit der Veröffentlichung dran, heißen sie Moin! Nicole & Ines reden über … Bin ich an der Reihe, findest Du sie unter dem Schlagwort Moin! Ines & Nicole reden über … Mit welchem Thema wir starten, findest Du heute mit einem Sprung zu Nicole heraus!

Wir sind gespannt auf Dein Feedback zur neuen Reihe!

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