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Lesetipp – Gibt es das Matriarchat?

Werbung – Rezensionsexemplar

Urlaub vom Patriarchat - Wie ich auszog, das Frausein zu verstehen - Friederike Oertel

Urlaub vom Patriarchat
Wie ich auszog, um das Frausein zu verstehen
Friederike Oertel

Paperback, 336 Seiten
ISBN 978-3-462-00628-5
Erschienen am 8. Mai 2025 bei Kiepenheuer & Witsch (Werbung)
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

„Ermüdet und genervt vom Alltag im Patriarchat bricht Friederike Oertel zu einer Reise nach Mexiko auf – in eines der letzten Matriarchate der Welt. Sie möchte Abstand gewinnen, von den Frauen vor Ort lernen, mit neuen Perspektiven nach Hause zurückkehren. Doch auch im Matriarchat ist Frausein komplizierter als erwartet.

In Juchitán läuft vieles anders: Frauen sind die Oberhäupter ihrer Familie, Besitz wird von Müttern an die Töchter vererbt und Muxe, Menschen eines dritten Geschlechts, sind gesellschaftlich normalisiert. Auf dem dicht gedrängten Markt, den Friederike Oertel mit ihrer Gastschwester besucht, betreiben Frauen den Handel, auf Festen geben sie den Ton an. Diese »Stadt der Frauen« gilt in Dokumentarfilmen und Büchern als Matriarchat und damit als gelebter Gegenentwurf zum Patriarchat.

In einer Sprache, die die flirrenden Farben des Ortes lebendig werden lässt, und mit einem einfühlsamen Blick auf eine Stadtgesellschaft, die nach eigenen Regeln funktioniert, erkundet die Autorin ihr eigenes Frausein, geht Selbstzweifeln und Widersprüchen nach, hinterfragt Rollenerwartungen und lässt sich von Gefühlen überrollen und durchspülen. Die jahrhundertealte Idee des Matriarchats ist gleichzeitig Mythos und Realität, sie stellt Friederike Oertels Leben auf den Kopf und hilft ihr, das Frausein im Patriarchat neu zu betrachten.“

Verlagstext

Das Buch wurde mir im Rahmen einer Blogger-Aktion des Verlags als Rezensionsexemplar geschickt. Leider habe ich es nicht vorab erhalten wie geplant, so dass der Beitrag nicht zum Erscheinungstermin veröffentlicht wurde.

Dass ich zwei Wochen gebraucht habe, um das Buch zu lesen, ist gutes und schlechtes Zeichen zugleich. Gut ist daran, dass mich das Thema intensiv beschäftigt hat und ich dank der Autorin tief in die Geschichte eingetaucht bin. Nicht so gut war, dass ich das Lesen zum Teil etwas mühsam fand – die Erklärung dafür sind 25 Seiten Literaturhinweise und Quellenangaben im Anhang. Dennoch ist es ein Lesetipp.

Friederike Oertel beschreibt in dem Buch nicht nur ihre eigenen Gefühle und Sichtweisen; sie nimmt auf Studien und Texte anderer Autor_innen Bezug. Dadurch liest sich das Buch teilweise eher wie eine wissenschaftliche Arbeit als ein Sach- oder Kulturbuch.

Das hat mir gefallen, weil sie das Thema Matriarchat versus Patriarchat umfassend beleuchtet und mehr Objektivität darin steckt, als wenn eine einzelne Person ihre individuelle Sichtweise darstellt. Am Ende kommt sie zur Erkenntnis:

„Das Matriarchat bin ich.“

Friederike Oertel, Urlaub vom Patriarchat – Wie ich auszog, um das Frausein zu verstehen, Seite 305

Auf dem Weg dahin steht nicht nur immer wieder die Frage, ob die Menschen in Juchitán in einem Matriarchat leben, sondern wie man es als Frau schafft, sich gerade zu machen. Unter dem Strich hat sich mir beim Lesen mein lebenslanges Gefühl verfestigt: Als Frau (und alles zwischen CIS-Frau und -Mann) hat man in der Gesellschaft die Arschkarte gezogen. Die Welt ist auf Männer ausgerichtet. Das geht los bei der Dosis von Medikamenten, Sicherheitsgurten im Auto bis hin zur gesellschaftlich anerkannten Äußerung von intensiven Emotionen.

Die Wut, die Friederike Oertel in sich trägt, kenne ich nur zu gut. Sie schreibt (vgl. Seite 286), dass wenn alle, die in patriarchalischen Systemen unterdrückt werden, sich wehren würden, ihren Frust und ihren Zorn zulassen und Gerechtigkeit einfordern würden, kein Stein auf dem anderen bliebe. Wut helfe, eigene Grenzen zu erkennen und zu verteidigen. Sie heißt ihre Wut willkommen als Beistand, damit sie für sich einstehen kann und sieht Wut als Widerstand. Der inhaltliche Kontext, auf den sie dabei Bezug nimmt, ist ein sexueller Übergriff, gegen den sie sich samt ihrer Wut erfolgreich zur Wehr setzt.

Mit Wut dagegen anzukämpfen ist das eine. Das andere ist, dass es unfassbar ist, dass es im Jahr 2025 immer noch derartige Übergriffe gibt und wie verharmlost die oft werden. Klar kann man sich in vielen Fällen dagegen wehren, habe ich auch schon. Aber ich hasse es, einem Geschlecht anzugehören, dass weltweit permanent derartigen Übergriffen ausgesetzt wird. Ist ein Mann wütend, ist er stark. Ist eine Frau wütend, gilt sie als hysterisch. Noch Fragen?

Für wen ist das Buch ein Lesetipp? Für Frauen, die Lust haben, sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu beschäftigen. Für junge Frauen, die auf der Suche nach ihrem Platz darin sind. Die Autorin ist meinem Eindruck nach drei Monaten in Mexico einen erheblichen Schritt weitergekommen auf dem Weg zu dem, wie sie leben möchte.

Was denkst Du über die Stellung der Frauen in der Gesellschaft?

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14 Antworten auf „Lesetipp – Gibt es das Matriarchat?“

Guten Morgen, sehr interessantes Thema und eine Katastrophe dass weltweit so unendlich große Ungerechtigkeit herrscht.
Ganz persönlich kann ich deine und die Erfahrungen der Autorin nur ansatzweise teilen. Man muss zum Thema Ostfrauen und ihre Einbindung in die Gesellschaft und Arbeitswelt sehr differenzieren, ich persönlich hatte immer das Gefühl, in meinem Umfeld und auch darüber hinaus Gleichberechtigung erfahren zu haben, im Studium, im Job, in der Familie. Es wurde vor allem weit mehr dafür getan, die Frauen gesellschaftlich einzubinden, ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Ich komme aus einer Familie mit starken und durchsetzunhgsfähigen Frauen, vielleicht hat das auch dazu beigetragen, dass ich mich nie als Mensch zweiter Klasse fühlte. Ich bin froh über die erfahrene soziale Prägung.
Nach der Wende habe ich das sehr wohl gespürt, aber es hat zumindest nicht meinem Selbstwertgefühl geschadet. Um so mehr erschreckt mich die Rückwärtsentwicklung und dass viele junge Frauen geradezu gezwungen werden, sich ihr zu unterwerfen.
Momentan sehe ich keine großen Fortschritte.
LG Susanne

Das Thema der Ostfrauen und ihre Einbindung in die Gesellschaft und Arbeitswelt kenne ich nur theoretisch und aus Erzählungen wie von Dir und anderen. Ich bin mir sicher, dass da vieles tausendmal besser war als in der BRD, auch wenn sicher nicht alles perfekt war. Die Autorin geht zum Teil darauf konkret ein. Wie gut, dass Du bei der Wende alt genug warst, um emotional gefestigt zu sein in der Hinsicht. Einen starken Charakter zu haben, hilft natürlich auch dabei.

Meine Mutter hat sich sehr bemüht, ihren Töchtern Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu vermitteln. In großen Teilen ist das gut gelungen. Bei vielen Sachen habe ich dennoch das Gefühl, als Frau einfach qua Geschlecht verloren zu haben. Sollte ich ein nächstes Leben führen müssen, dann bitte nur als weißer Mann. Die aktuelle Rückwärtsentwicklung würde mich nicht hoffen lassen, dass es im nächsten Leben als Frau besser wäre als mit diesem.

Mit meinem Körper hat das übrigens nichts zu tun, in dem fühle ich mich als Frau durchaus wohl. Es geht darum, wie man als Frau als Mensch von vielen missratenden Mitgliedern der Gesellschaft behandelt wird.

Wir waren eigentlich auf einem guten Weg, aber momentan machen wir eine Rolle rückwärts. Das Problem sind oft die Frauen selbst. Ich sage nur „Tradwife-Bewegung“. Möglicherweise trauen wir Frauen uns oft nicht, weil wir schon körperlich den Männern unterlegen sind. Persönlich kann ich mich nicht beklagen, zumindest nicht im familiären und im beruflichen Umfeld.

Ob mir das Buch gefallen würde weiß ich nicht. Vermutlich nicht. Ich würde mir lieber eine Dokumentation dazu anschauen.

Liebe Grüße
Sabine

Ich habe meinem Mann neulich von der Tradwife-Bewegung erzählt und seine Spontanreaktion war: Toll, nur für mich da und immer alles hübsch für mich! Als ihm klar wurde, dass als Preis dafür dann aber auch kein Geld von mir aufs Konto kommt, war die Freude schneller verpufft, als sie vorher aufgeblitzt war. Von dem Versorgungsproblem für die Frauen im Scheidungs- und Rentenfall reden wir da ja noch gar nicht …

Dir wäre das Buch zu mühsam zum Lesen. Vielleicht ist die Autorin mal in einer Talkshow zu Gast, das könnte Dir dann gefallen, denn ihre Sichtweisen dürften Dir liegen.

Ich glaube an Balance in jedem Lebensbereich, also denke ich, dass weder ein Matriarchat noch ein Patriarchat die Lösung oder das Ding sind.
Es geht mir wie Susanne: Ich habe (zum Glück) nie dieses Benachteiligungsgefühl empfinden oder mich so fühlen müssen. Vielleicht auch, weil ich es nicht wirklich zugelassen habe. Darum fehlt mir da auch Wut.

Wütend macht mich jedoch, wenn Menschen so behandelt werden.

Ich verstehe aber auch jeden, der anders empfindet. Was ich manchmal nicht gut nachvollziehen kann, sind die Extreme und/oder Verurteilungen in denen gedacht wird. In beide Richtungen.
Ich finde es befremdlich, wenn jedes Kompliment, jeder Blick oder jedes Wort sofort als Belästigung aufgefasst wird. Wir verlieren dabei, so viele Missstände es auch immer noch gibt, einen natürlichen Umgang miteinander.

Genauso schlimm ist es jedoch, wenn Menschen nicht ernst genommen werden, wenn es diese Vorfälle gibt.

Ebenso wie die Tatsache, dass Menschen nicht nach Leistung ausgewählt, beschäftigt oder bezahlt werden.

Dennoch bleibe ich dabei: Balance ist und bleibt wichtig. Nie ist nur einer (oder ein Geschlecht) das Beste oder Bessere. Und niemand muss alles sein oder können. Aber er darf.

Ich habe mich mit diesem Kommentar schwergetan, vielleicht auch, weil meine Meinung nicht so Mainstream ist. Du weißt das aus unseren Gesprächen.

Ich wünsche dir einen schönen Dienstag

Liebe Grüße
Nicole

Oh wie schön wäre das, wenn es weder ein Matriarchat noch ein Patriarchat gäbe! Das wäre dann wohl wirkliche Gleichberechtigung. Interessant ist allerdings schon, dass Frauen in Patriarchaten oft unterdrückt werden, Männer in Matriarchaten nicht. Das alleine ist der zentrale Punkt: Eine Gesellschaftsform, in der alle Menschen gleichermaßen anerkannt und respektiert werden, wäre ein Traum.

„Ich finde es befremdlich, wenn jedes Kompliment, jeder Blick oder jedes Wort sofort als Belästigung aufgefasst wird. Wir verlieren dabei, so viele Missstände es auch immer noch gibt, einen natürlichen Umgang miteinander.“

Das empfinde ich auch so. Gerade im beruflichen Kontext ist das für Männer wohl manchmal schwierig, wenn ein Kompliment als sexuelle Belästigung oder unerwünschte Wertung aufgefasst wird. Die vier körperlichen Belästigungen, denen ich privat und beruflich ausgesetzt war, haben keinen Interpretationsspielraum gelassen und waren allesamt handgreiflich. Dazu kommt noch ein Mann – heute würde man Stalker dazu sagen – der erst mit Androhung von körperlicher Gewalt gegen ihn durch anderen Mann (der Freund meiner Mutter, der wie ein Vater für mich war), damit aufgehört hat, mir aufzulauern. Der hat das mit dem Nein heißt Nein am schwersten verstanden. Mein Freund hatte bereits vorher Gespräche mit ihm auf die nette Weise geführt. Da musste erst ein 20 Jahre älterer Mann her, um ihm die Schranken aufzuzeigen.

„Nie ist nur einer (oder ein Geschlecht) das Beste oder Bessere.“

Genau das ist der Punkt, warum ich keine Frau sein wollen würde, wenn ich gefragt würde, denn diese Gleichberechtigung werden wir nicht erleben und solange das so ist, will ich nicht dem benachteiligten Geschlecht angehören.

Danke, dass Du Dich erst recht wegen des mit dem Thema Schwertuns mit Deinem Kommentar an der Diskussion beteiligt hast!

Hab auch einen schönen Tag!

Das ist ein Thema, das jede Frau begleitet, mal mehr mal weniger. Das sage ich jetzt einfach mal so.
In meinem beruflichen Leben habe ich das oft auszugleichen versucht durch Empowerment für Frauen. Ein Seminar von mir hieß mal „Cousinenwirtschaft und Mentoring: Wie Frauen sich gegenseitig unterstützen sollten“, das war gleich heiß umstritten – und natürlich besonders bei den Frauen. Schließlich muss man ja nur die Beste sein, dann bekommt frau auch den Job usw.! :))))) Hahaha…..
Aber war ein tolles Seminar, ich denke gern daran zurück wie wir uns gegenseitig gestärkt haben und so manche Mär ausgeräumt haben. Auch, dass sich die Frauen das als Fortbildung genehmigen haben lassen, war schon der Erfolg schlechthin. Welcher männliche Vorgesetzte erschrickt nicht bei solch einem Titel? Aber wir waren ja ein kirchliche Bildungseinrichtung, da wird es schon nicht so schlimm gemeint sein… Welch ein Irrrtum.

Das Buch werde ich nicht mehr lesen in meinem Leben. Aber es freut mich, wenn die Autorin sich gut auf die Spur gekommen ist und dies vielleicht auch mancher Leserin gelingt.
Meinen Enkelinnen werde ich aber hoffentlich noch einiges mit auf den Weg geben an Selbstbewusstsein und strukturellem Blick.
Danke fürs Lesen und Vorstellen!
Herzlich,
Sieglinde

Tolles Seminar, die Reaktionen einiger Männer auf den Titel kann ich mir gut vorstellen. Ich kenne einen Mann, der es heute verhindern würde, dass seine Frau sich in der Hinsicht weiterentwickelt, wenn es könnte. Eigentlich nicht nur einen …

Hm ich bin mir mir mainstream bei Nicole nicht sicher. Ich empfinde das wie sie.Ich würde sagen ich lebe gleichberechtigt. Privat wie beruflich. Wenn es Unterschiede gibt, sind sie anderen Umständen schuldig, nicht dem Geschlecht.
Na das Buch wäre mir wohl auch zu anstrengend, ich brauche leichte Kost vor dem Schlafen und ein Matriarchat, na ja muss ich auch nicht haben. Mexiko an sich fände ich interessant, daher dann vielleicht besser ein Reiseführer. Aber danke dass Du es gelesen hast Ines und dann noch so interessant rezensiert hast. ich wünsche Dir eine gute Nacht. Liebe Grüße Tina

Das Buch ist definitiv keine leichte Kost vorm Schlafen. Es ist vielleicht etwas für Deine Tochter, wenn sie sich dafür interessiert.

Zuhause lebe ich auch gleichberechtigt. Es gibt aber so viel mehr als Ehemann und Job. Mir sind die oft Stühle zu hoch, so dass meine Beine baumeln, weil sowas alles für Männergrößen ausgelegt ist. Es gibt viele Autos, bei denen ich mir mit 1,65 m Länge den Gurt nur so anlegen kann, dass er mir über den Hals läuft. Die sind nicht überall verstellbar. Und Medikamente nehme ich mit meinem Gewicht in höherer Dosis im Verhältnis zu mir als mein Mann. Das alles gehört auch dazu.

Guten Morgen :).

Hm das ist für mich eher Körperlängendiskrimierung. Gibts sowas? Männer sind nicht automatisch immer größer und schwerer. Wir haben so viele Paare in Behandlung, da ist das wirklich umgekehrt. Ich lese zwar immer dass Medikamente auf Männer abgestimmt sind, aber bei den meisten Medikamenten, die nicht nach Gewicht dosiert werden, kontrolliert ein guter Arzt die Wirksamkeit seiner Dosierung. Wie bei Hypertoniemedikamente, Diabetes, Psychopharmaka, Cholesterin, Schilddrüsenmedikamente, ja alles mögliche wird durch Blutspiegelkonzentration, Langzeit- Blutdruck, EKG etc. kontrolliert und entsprechend dosiert., also ganz individuell auf den Menschen.
Kennst Du das anders? Wäre das im Matriarchat besser?
Einen schönen Mittwoch, hier ist es grau und es regnet, liebe Grüße Tina

Körperlängendiskriminierung – genau so kann man das nennen.

Ja, die Kontrolle der Wirkung von Medikamenten kenne ich anders – nämlich dass sie oft nicht erfolgt. Bei den von Dir genannten Sachen wird das sicher kontrolliert. Wenn jemand über Wochen Schmerzmittel/Entzündungshemmer nimmt, es waren eher Monate, wie ich vor und nach einer Knie-OP 2020, kontrolliert keiner, ob die Standarddosis für Erwachsene passt oder nicht. Selbst wenn ich mit meinem Gewicht dabei gut läge, wäre die Dosis für meinen Mann dann zu wenig. Ein einziger Arzt hat bei einem Antibiotikum mal gefragt, ob ich unter oder über 70 kg wiege, weil er davon abhängig 1 oder 2 Tabletten pro Tag von dem Medikament verordnet. Dem Beipackzettel nach wären es immer 2 gewesen, also unnötig viel für mich. Bin mit der verringerte Dosis bestens gesundet.

Im Matriarchart wäre das vielleicht besser, weil ich denke, dass Frauen mehr an alle Menschen denken. Bitte lass mir die Hoffnung :).

Klingt nach einem sehr spannenden aber auch aufregendem Buch – aufregend im wahrsten Sinne. Ich lebe ja in einer sehr heilen gleichberechtigten Blase. Trotzdem habe auch ich so einige Erlebnisse, die einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen hatten. Z.B. mir eine Stelle mit der Begründung, dass Frauen kein schweres Kameraequipment schleppen könnten, verwehrt wurde. Bei einem anderen Fotografen „durfte“ ich dann die schweren Sachen tragen, weil der männliche Assistent nur so ein halbes Hemd war… Aus Sicht vieler Männer sind wir längst gleichberechtigt, da sie die vielen kleinen Dinge (wie Medikamentendosen, Autogurte…) gar nicht wahrnehmen. Da braucht man als Frau nicht nur ein dickes Fell sondern auch einen langen Atem – und muss sich immer irgendwie doppelt beweisen. Aber es hilft, wenn man weiß, dass man da nicht alleine kämpft und daher beide Daumen hoch für dieses Buch. Hab´s gleich ganz oben auf die Leseliste gepackt!
Liebe Grüße!

Viel Spaß beim Lesen. Deine Kameraequipmentgeschichte macht mich zornig. Unfassbar! Vermutlich gehe ich noch mit meiner Wut ins Grab. Die Welt wird nicht gut in der Hinsicht, bis mein Leben zu Ende ist.

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