Kategorien
Lifestyle

Blogparade: Gefühltes Alter versus Geburtsurkunde

“Wie kommt es zum Gap zwischen realem und gefühltem Alter? Warum ändert sich das Gap im Lauf der Zeit – mal mehr, mal weniger – mal nach oben, mal nach unten?”

fragte Kristin

Aus diesen Fragen zum Thema Älterwerden ist nach der Veröffentlichung meines Beitrags Gefühltes Alter versus Geburtsurkunde eine Blogparade entstanden. Ich freue mich über die Vielfalt der Betrachtungen und darüber, dass die Blogparade so weite Kreise gezogen hat, dass sogar ein Blog dabei ist, den ich nicht kannte.

Beiträge zur Blogparade

Mach mit!

Du hast auch Lust, zu dem Thema etwas zu veröffentlichen? Dann verlinke bitte auf meinen Ursprungsbeitrag und lass mir den Link zu Deinem Blogbeitrag zukommen, damit ich ihn hier in der Zusammenfassung nachtragen kann.

Danke an alle Teilnehmerinnen!


Kategorien
Lifestyle

Gefühltes Alter versus Geburtsurkunde

“Wie kommt es zum Gap zwischen realem und gefühltem Alter? Warum ändert sich das Gap im Lauf der Zeit – mal mehr, mal weniger – mal nach oben, mal nach unten?”

fragt Kristin und hat sich diesen Beitrag gewünscht

Bist Du so alt wie Du Dich fühlst?

Das ist eigentlich erstmal die erste Frage. Ist die Antwort ja, gibt es bei Dir keinen Gap und die Fragestellung spielt keine Rolle, es sei denn, dass Du Dich jünger oder älter fühlen möchtest als Du bist. Allerdings fühlen sich viele Menschen in meiner Umgebung jünger oder älter als sie laut Geburtsurkunde sind. Die meisten fühlen sich jünger. Das Gap ist präsent in meiner Nähe. Aber warum?

Woher kommt die Lücke?

Das gefühlte Alter hat mit dem Gesundheitszustand, den aktuellen Lebensumständen und der Lebenserfahrung zu tun. Je körperlich fitter und gesünder Du bist, umso jünger fühlst Du Dich vermutlich.

Bei den Lebensumständen ist mein Eindruck, dass sich Erwachsene Menschen jünger fühlen, wenn sie von Kindern umgegeben sind (Eltern, die gerade nicht genug Schlaf bekommen und deren Tag immer zu kurz ist, ausgenommen). Das können eigene Kinder oder Enkel sein, irgendetwas scheint daran jung zu halten. Vielleicht dass man ständig mit Neuem konfrontiert wird und auf Trapp gehalten wird?

Auch ein Job, der ständig Neues mit sich bringt, kann dazu führen, dass man sich jünger fühlt als im Personalausweis steht. Aber macht im Umkehrschluss der Umgang mit älteren Menschen gefühlt selber älter? Was sagen Altenpfleger_innen oder Kita-Mitarbeiter_innen dazu? Oder Menschen mit deutlich jüngerem oder älterem Partner?

Die komplette Lebenserfahrung spielt meiner Einschätzung nach allerdings eine ebenso elementare Rolle für das gefühlte Alter wie der Gesundheitszustand. Je mehr positive Erlebnisse jemand hatte, umso glücklicher und entspannter fühlt sich das Leben an. Das kann sich dann auch in der inneren Haltung zeigen, die sich in einem jüngeren Lebensgefühl spiegelt.

Wenn Dein bisheriges Leben allerdings gefühlt aus vielen Stolpersteinen bestanden hat, gegen die Du machtlos warst oder hart kämpfen musstest, um sie beiseite zu räumen, kann sich ein Lebensjahr schon mal wieder zwei oder drei anfühlen. Dann wird das gefühlte Alter schnell höher als das reale. Wie sehr das äußerlich zu sehen und/oder innerlich zu fühlen ist, zeigt sich bei jedem anders.

Warum klafft die Lücke mal nach oben, mal nach unten?

Meinem Gefühl nach liegt das an den kurzfristigen Lebensumständen, damit meine ich die letzten Monate. Es läuft gerade top? Dann fühlst Du Dich vielleicht wie in einen Jungbrunnen gefallen. Dir fällt alles auf die Füße? Dann sieht man die Wackersteine auf Deinen Füßen, in Deinem Herz und auf Deinen Schultern an in Form von äußerlicher Alterung und Du spürst sie innen und fühlst Dich vielleicht über Nacht fünf Jahre älter.

Warum ist das Gap mal kleiner oder größer?

Das liegt vermutlich an der Intensität, mit der Du gerade Dein Leben spürst. Eine andere These habe ich dazu nicht. Was meinst Du?

Mein gefühltes Alter versus Jahrgang 1971

Im Juni werde ich 50 – so der Plan. Jünger als ich bin, habe ich mich noch nie gefühlt. Seit ich denken kann, habe ich mich an meinem Geburtstag gefreut, dass ich ein Jahr älter geworden bin.

Das hat viel damit zu tun, dass mit einem geschafften Lebensjahr Pflichtdinge absolviert waren. 10? Grundschule beendet. 20? Abi in der Tasche. 30? Ehe Nummer 1 hinter mir. 40? 40 Jahre Leben überstanden. 50? Das Corona-Jahr geschafft … na ja fast …

Seit Mitte 30 spielen die einzelnen Jahre keine große Rolle mehr, auf die Frage nach dem Alter muss ich in den Jahren, die zwischen 2 und 8 enden, kurz rechnen, wie alt ich gerade bin. Aber vom Gefühl her weiß ich, ob ich am Anfang, Mitte oder Ende eines Lebensjahrzehnts stehe.

Seit Anfang 40 habe ich allerdings den Eindruck, innerlich mit jedem Jahr deutlich mehr als ein Jahr zu altern. Ich fühle mich heute wie Mitte 50. Wobei – wie kann ich das wissen? Egal, so stelle ich mir Mitte 50 vor. Exponentielles Altern für Anfänger? Mal sehen, wohin das noch führt und wie alt meine alte Seele dann am Ende wirklich wird.

Mach mit!

Du hast Lust, zu dem Thema selbst einen Beitrag zu veröffentlichen? Hier trage ich gerne den Link zu Deinem Beitrag ein oder Du meldest Dich bei mir, wenn Du bei mir im Blog dazu einen Gastbeitrag schreiben möchtest. Einen weiteren Artikel findest Du bereits bei

Gibt es bei Dir eine Differenz? Wie viel in welche Richtung?