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Von der Minimalistin zur Maximalistin?

Es hat mich glücklich und zufrieden gemacht, dass ich in den letzten drei Jahren meinen Hausstand deutlich verringert habe. Was bleibende Dinge angeht, liebe ich Minimalismus. Das Haus ist schnell geputzt und leicht ordentlich zu halten. Dass ich für die Renovierung meines Büros nur eine Stunde zum Ausräumen gebraucht habe, war perfekt.

Vorteile leerer Vorratsschränke

Es hat mich aber auch glücklich gemacht, quasi keine Vorräte bei Lebens- und Putzmitteln zu haben. Lebensmittel verderben, wenn man nicht regelmäßig auf das MHD achtet. Putzmittel können giftige Ausdünstungen haben, man denke nur an den Geruch in der Drogerie in der Abteilung.

Ich hatte alles erfolgreich reduziert, so dass nur sich leerende Einheiten nachgekauft wurden und die Aufbewahrungsfächer fast leer waren. Der Lohn dafür war ein perfekter Überblick.

Selbst zu Beginn der Pandemie, als auf einmal Klopapier, Mehl und Nudeln ausverkauft waren, gehörte ich zu denen, die bei kleinen Beständen geblieben sind, als die Dinge wieder kaufbar waren. Wir haben seitdem ein Paket in Reserve anstatt nur die im Anbruch, aber das ist keine Hortung.

Nun habe ich allerdings seit März 2020 so oft vor partiell leeren Regalen gestanden, dass ich die Nase voll davon habe. Dank der deutlichen Verringerung des Hausstandes haben wir teilweisen Regal- und Schrankflächenleerstand im Keller.

Der Vorbesitzer des Hauses hat in der Waschküche, die zum Glück trocken und gleichmäßig temperiert ist, eine Zeile einer alten Einbauküche und diverse Wandregalbretter eingebaut, die wir gerne übernommen haben. Selbst bei 38 Grad draußen sind dort nur 15 Grad.

Die Schränke der Küche sind praktisch, wenn man Dinge staubfrei lagern möchte. Außerdem steht die Arbeitsplatte davon vollflächig zur Verfügung. Es hat mir so gut getan, diese leeren Flächen im Keller zu sehen.

Vorteile voller Vorratsschränke

Jetzt erfreut mich dort der Anblick von haltbaren Lebensmitteln. Dass die Dinge zeitweise ausverkauft sind, ist das eine. Dass die Sachen im Zusehen teurer werden, das andere.

Ich finde diesen Teufelskreislauf aus Hamsterkäufen und steigenden Preisen wegen mehr Nachfrage ganz schlimm. Deshalb habe ich mich unter anderem auch so lange dagegen gewehrt, Hamsterkäufe zu tätigen.

Den Ausschlag für die Entscheidung zur Lagerhaltung hat am Ende dann die Preisentwicklung durch die hohe Inflation gemacht. Warum soll ich in sechs Monaten das dreifache für etwas bezahlen, dass ich heute kaufen und einlagern kann?

Unser bevorzugter Bio-Reis wurde zum Beispiel von 1,19 auf 2,79 Euro pro kg verteuert. Leckere 500 g Bio-Nudeln habe ich gerade für 99 Cent gekauft. Die können nur teurer werden, denn der Preis ist noch wirklich günstig.

Bei der Frage nach den Mengen, die ich schrittweise zusammenkaufe oder ein einem Schwung liefern lasse, spielen der individuelle Verbrauch und das Mindesthaltbarkeitsdatum eine Rolle. Und die Frage, wie weit man in die Zukunft planen möchte. Ich habe mich für maximal ein Jahr entschieden. Dann werden die Karten neu gemischt.

Was eignet sich für einen Jahresvorrat?

  • Klopapier, Küchenrolle, Papiertaschentücher
  • Putzmittel, Geschirrspülmittel, Waschmittel, Müllbeutel
  • Handseife, einige Körperpflegeprodukte
  • Kaffeebohnen
  • Nuss-Nougat-Creme
  • Reis, Nudeln
  • Tomatenmark, passierte Tomaten, getrocknete Tomaten
  • Olivenöl
  • Salz, ganze Pfefferkörner (gemahlene Gewürze kaufe ich lieber frisch, da fällt der Preis nicht ins Gewicht und sie verlieren bei der Lagerung an Geschmack), Backpulver
  • Einige Getränke
  • Fürs Büro: Papier, Tonerkartuschen

Du wunderst Dich, warum Mehl und Zucker in der Liste fehlen? Die gibt es nur in Papierverpackungen und ich habe Angst, dass die Ware im Keller Geruch annimmt oder durch Ungeziefer verderben kann. Da unserer Verbrauch sich bei beiden Produkten in Grenzen hält, habe ich jeweils weiterhin nur ein Paket neben dem im Anbruch im Küchenvorrat.

Bei einigen Produkten steht das Volumen – Klopapier, Küchenrolle – einem Jahresvorrat im Weg, bei anderen – Nüssen, Mandeln – das MDH. Davon gibt es deshalb nur einen Bestand für drei bis sechs Monate.

Mir ist wichtig, nur Produkte zu lagern, die wir wirklich verbrauchen. Ich fange nicht an, mir Dosengemüse, -fleisch oder -brot ins Regal zu legen, was ich nicht essen möchte. Der Tiefkühlschrank ist besser gefüllt als bisher, aber auch nur mit den Bergen von extrafeinen Erbsen und Blattspinat, die wir regelmäßig vertilgen. Außerdem verbraucht ein voller Tiefkühlschrank weniger Strom, wenn er geöffnet wird.

Vorratsmenge bewahren oder blockweise nachkaufen?

Die Frage bei dieser Art von Lagerhaltung ist, ob wir den Jahresvorrat in der Menge ständig halten wollen. Dann würden wir normale Mengen des täglichen Bedarfs nachkaufen, in den Keller tragen und uns aus dem Keller nach der FIFO-Methode First In First Out – bedienen.

Eine andere Option wäre, die Vorräte abzubauen und viertel-, halb- oder ganzjährlich blockweise aufzufüllen. Bei der regelmäßigen Rotation verteilt sich die Inflation besser, dafür macht es mehr Mühe.

Wie wird das in der Zukunft aussehen?

Im Moment kann man in Europa noch weniger in die Glaskugel sehen, als vor dem aktuellen Kriegsgeschehen. Ich habe definitiv Angst vor dem, was politisch und finanziell noch passieren wird. Aber Angst ist bekanntlich ein schlechter Berater. Vielleicht ist in einem Jahr ein Lebensmittelvorrat unser kleinstes Problem. Bis dahin helfe ich gerne aus, wenn jemandem etwas ausgeht.

Wie viele Vorräte hast Du und wie rotieren sie bei Dir?


33 Antworten auf „Von der Minimalistin zur Maximalistin?“

Ich war früher eine sehr aktive Vorratshalterin, auch bei Mehl. Zur Zeit backe ich leider weniger und auch ohne Keller gab es hier neulich ein fliegendes Mehlproblem. Als das identifiziert war und ich einiges wegwerfen musste, war klar, dass damit Schluss ist.
Seitdem habe ich maximal eine Packung im Vorrat und die lagere ich von einer Plastiktüte umhüllt.
Klopapier wird zeitnah aufgefüllt. Allerdings ist unser Lagerplatz auch geringer. So, wie du es hast, würde ich es dann auch anwenden.

Darum bist du maximal organisiert, aber immer noch Minimalistisch vernünftig.

Ich bin unsicher ob der kommenden Situation, Angst trifft es noch nicht. Und ich hoffe und vertraue

Alles Liebe und danke für die tollen Tipps.
Nicole

Mehlmotten? Gruselig. Ich hatte einmal krabbelnden Grieß. Braucht kein Mensch. Danke für die Erinnerung, die Mehltüte selbst in der Küche gegen Befall zu schützen. Habe ich eine zeitlang gemacht, jetzt aber vergessen. Ich schaue einfach, dass ich einen Glasbehälter mehr für Mehl finde, dann brauche ich die Tüte nicht in Platik einpacken. Samt Papiertüte passt sie bei mir in keine Box.

Wegen des Lagerplatzes habe ich überlegt, ob das auch in meinen vorherigen kleinen Wohnungen möglich gewesen wäre oder nur ein Luxus des Hauses is. Es wäre es problemlos möglich gewesen. Da hatte ich immer Platz in Voratskammern (alte Hamburger Wohnungen haben sowas) über oder in hohen Flureinbauschränken über Türen, die leer waren, weil ich ohne Leiter nicht ankam.

Wünsche bleibende tierfreiheit im Schrank!

Ich bevorrate nur das was in die Küchenschränke passt, wie immer.Weil ich nur einmal die Woche einkaufen gehe, habe ich einige Sachen gern immer da. Aber wenn Du unseren Keller etc. sehen würdest, wären Vorräte so gar kein Thema mehr. Ich hätte dort gern mehr freie Flächen. Der Göga trennt sich sehr schwer. Aber ein großes Vorratslager habe ich. 😂 Der Göga hat den Schlüssel für den Lebensmittelladen.
Ich kaufe vermehrt Sachen im Angebot und stelle den Speiseplan einfach um.
Das mit den Schwimmbädern macht mich schon traurig, was Claudia oben schreibt.
Angst ist ein schlechter Berater, da hast Du recht. Sie kann ganz schnell zum großen Problem werden. Ich finde es vernünftig wie Du es handhabst. Ich würde wohl immer normal nachkaufen und zum kochen alles aus dem Keller holen und neu gekauft in den Keller räumen. Dann hast Du nie das MHD Problem.
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

“Aber wenn Du unseren Keller etc. sehen würdest, wären Vorräte so gar kein Thema mehr.”

Container bestellen, Mann zwei Wochen alleine in den Urlaub schicken, ihn Deiner Liebe versichern und ich rücke an! Mein Mann hängt auch an Sachen, der meiste Plunder im Keller gehört ihm. Aber mit dem aktuellen Maß kann ich gut leben.

Wenn Du unseren Keller sehen würdest, würdest Du vermutlich die Vorräte gar nicht mal als Hortung wahrnehmen. Es ist alles ordentlich eingeräumt und gestapelt und wir haben immer noch Platz. Ich war gestern nach dem Verräumen der letzten Großlieferung selbst überrascht. Da geht noch was. Es fehlen aber noch ein Karton Espresso und Getränke.

Schlüssel zum Lebensmittelladen? Sehr gut!

Auf Angebote achte ich auch vermehrt und bin spontan beim Kochen oder kaufe je nach MHD deutlich mehr, als auf dem Zettel stand.

PS: Als ich am Wochenende Reis aus dem Keller zum Auffüllen in der Küche geholt habe, kam es mir im Keller vor, als ob ich in einem Lebensmittelladen stünde.

Du bist echt perfekt organisiert. Und nun auch Vorratshaltung. Respekt!
Ich bin ja ein Fan davon, wie Du weißt. In der letzten Zeit haben wir es etwas schleifen lassen, aber gerade gestern habe ich meinem Mann angedroht, dass wir wieder mal einen dergestaltigen Großeinkauf mit dem Auto machen müssen. Er geht nämlich zu gern kleinklein einkaufen, am besten täglich und mit dem Rad. Aber das geht ja trotzdem, wenn er das braucht. Frische Sachen brauchen wir ja eh auch immer.
Wusstest Du, dass H-Milch viel länger haltbar ist, als auf der Packung steht? Bis zu 1 Jahr, wie mir jemand aus der Branche verriet. Als der Tschernobyl-Fallout war und meine Kinder klein, hatte ich mir einen Vorrat noch unbelasteter Milch zugelegt und noch sie lange nach Verfallsdatum verbraucht. Und so geht es sicher mit vielen haltbar gemachten Lebensmitteln.
Einiges an Holz für unseren Kaminofen haben wir auch schon länger in der Garage und im März habe ich mir einen E-Radiator zugelegt, einfach zur Beruhigung meinerseits. Wie alles wird, kann man eh nicht sagen, aber das, was man selbst tun kann, sollte man am besten wohl auch tun. Du weißt ja, ich komme vom Land, da sorgt man gern vor, auch wenn man schon 50 Jahre in der Stadt wohnt :-).
Ein schönes Wochenende wünscht herzlich,
Sieglinde

Bei so lange haltbaren Lebensmitteln wie H-Milch sind die meisten ewig länger haltbar. Eingeschweisster Reis mit 2 Jahren MHD wird auch sehr viel länger haltbar sein. Nur das Plastik ist halt blöd dabei, aber #irgendwasistimmer. Wenn ich Milch kaufe, nur frische. Aber H-Sahne kaufe ich, die ist auch deutlich länger haltbar. Weil die lange haltbar ist, passiert mir da tatsächlich mal, dass das MHD abläuft, aber schlecht war die ewig nicht.

Ich habe mehr als die Hälfte der Sachen online bestellt. Hatte keine Lust, die Berge hier zum Haus zu tragen.

Einen E-Radiator haben wir auch im Keller stehen. Der war mal in einem Musikübungsraum, den mein Mann mit Kumpeln gemietet hat. Einen kleinen Raum könnte man damit heizen. Einen Kamin haben wir nicht. Wir hätten im Schornstein sogar einen Zug dafür frei, aber der Ofen stünde dann in der einzigen Ecke im Wohnzimmer, in der schön ein Ecksofa hin passt. Da will ich den nicht haben. Nachbarn haben welche und da ist das Wohnzimmer überall dunkel, weil das Sofa dann vorm großen Fenster steht. Außerdem will ich kein Holz im Haus lagern und von draußen auch nicht rein holen. Nachdem ich das 19 Jahre nicht wollte, hatte ich jetzt kurz überlegt, doch einen Ofen zu kaufen, sogar bevor der Mangel dazu durch durch die Presse ging. Aber jetzt ist es zu spät und Grunde will ich es ja auch nicht. Kann ich mich dann später immer noch darüber ärgern, das fehlentschieden zu haben.

Ich komme auch vom Land, aber meine Mutter hat die Vorräte immer im Keller vergammeln lassen, weil sie sie vergessen hat. Das hat mich geprägt.

Habt auch ein schönes Wochenende!

Online? Das ist ja mal eine Idee. Ich wollte eh lange schon mal einen Lieferservice für Lebensmittel ausprobieren. In Coronazeiten waren die Ausliefertermine immer ausgebucht!
Gleich wird bestellt. Ich freu mich, dass wir nicht schleppen müssen und einen Wunschtermin aussuchen können.
Danke für den Tipp!

Wie wollen die das nach dem Baden regeln? Oder muss man vorher auch kalt duschen?

Dass die Kinderkurse abgesagt wurde , finde ich ein riesiges Drama. Da wächst eine Generation heran, von der viele im Wasser in Gefahr geraten werden. Das ist so falsch.

Liebe Ines,
danke dass du mir in deinem Kommentar geschrieben hast, dass du etwas posten wirst, das zu “meinem” Blackout-Thema passt – da bin ich natürlich gleich zu dir geflitzt :-).
Über meine eigene Vorratshaltung erzähle ich ja dann erst in Teil 2. Dein Ansatz ist jedenfalls ein etwas anderer als meiner, denn bei euch stehen die Teuerungen im Vordergrund und der Vorrat ist für etwa ein Jahr gedacht. Uns sollen die Vorräte (mindestens) durch eine etwa 14 Tage andauernde Krise welcher Art auch immer bringen und wir haben auch Dosen eingelagert – allerdings nur von Speisen, die uns auch wirklich schmecken (Gulasch, Linsen mit Speck etc.) Ich habe mal gehört, dass Konservendosen in Deutschland eher nicht so empfehlenswert – sprich nicht so lecker – sind, die Österreichischen Erzeuger können das wirklich gut, also sind wir auch bereit, diese Dosen, wenn das MHD erreicht ist, einfach mal zwischendurch aufzuessen. Z.B. nach einem langen Ski- oder Wandertag, wo es eh angenehm ist, wenn man nicht lange kochen muss und einen feinen, schnellen Eintopf zu schätzen weiß ;-))
“Gehortet” wird bei uns nicht wirklich, wir haben immer schon Vorräte angelegt, nur achten wir jetzt noch mehr darauf, dass auch lange lagerungsfähige Lebensmittel dabei sind, die man zur Not ohne großen Aufwand zubereiten / essen kann. Und wir haben neuerdings – neben einigen Kanistern Leitungswasser – wieder Mineralwasser eingelagert – obwohl Edi jetzt ja immer den Sodaautomaten nützt und ich am liebsten ungesprudeltes Leitungswasser trinke. In Notsituationen geht es sowieso nicht um “am liebsten” 😉 Wenn das Prickelwasser am Ablaufen ist, nimmt Edi eben zwischendurch diese Flaschen.
Ich denke, mit deinen Vorräten kannst du inzwischen auch die eine oder andere Krise überbrücken – finde ich wirklich gut. Ein paar Wasservorräte würde ich euch dennoch empfehlen, beim Österreichischen Zivilschutzverband ist von mindestens 2-3 Litern pro Tag und Person die Rede – angeraten für 14 Tage. So viel haben wir zur Zeit auch noch nicht gelagert, aber wir arbeiten dran.
Vorräte an Putzmitteln haben wir keine – ans Putzen denke ich in Notsituationen bestimmt als allerletztes ;-DD und wir verwenden davon ohnehin nicht sehr viel, sondern hauptsächlich Natron oder Soda, Essig oder Zitronensäure, ein Spüli vom Hofladen, Efeublätter…
Musste über deinen Kommentar grinsen vonwegen Heizproblematik und “Zur Not kuscheln wir bei den Nachbarn mit ihm Wohnzimmer und bringen dafür Lebensmittel mit” – ja, das geht natürlich auch ;-DD Und der Paul gibt bestimmt auch gern einiges an Wärme ab 🙂 <3
Herzliche Rostrosengrüße, alles Liebe und Knuddels an den kuscheligen Zausel,
Traude

Ja, da ist Deine Intention eine andere hinter der Vorratshaltung. Mal davon abgesehen, dass ich Dosen wegen der Plastikbeschichtungen innen meide, sind Konderveneintöpfe in Deutschland, die im bezahlbaren Bereich liegen, ungenießbar. Es gibt hochwertige aus Hofläden und von Nobelmarken, auch in Gläsern, aber die sind unfassbar teuer und ich weiß nicht, wie lange die haltbar sind. Die möchte ich mir nicht auf Halde legen.

Beim Wasser haben wir auch überlegt. Wir trinken beide Leitungwasser pur. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, das vorerst nicht einzulagern. Wenn wir hier kein trinkbares Leitungswasser mehr haben, haben wir ganz andere Probleme. Dann trinken wir halt die anderen Getränkevorräte aus.

Paul ist ein großartige Wärmequelle, vor allem für Füße und Hände – körperkuscheln mag er ja leider nicht.

🙂 Liebe Traude,
ich habe das Gefühl, dass das Blackout-Thema hier in Österreich viel stärker im Bewusstsein der Menschen ist als in Deutschland. Ich habe mich inzwischen “notbevorratet” (gibt’s das Wort?) und könnte sogar mein extra angeschafftes Flaschenwasser auf einem Taschen-Esbit-Kocher erhitzen, um mir darin eine Packerl-Suppe aufzukochen 😉
Liebe Grüße
Claudia 🙂

So ein paar Vorräte schade nicht, da gebe ich dir absolut recht! Man muss echt ein wenig drauf aufpassen, damit man nicht zu viel hortet, was eh kaputt geht (haben da so einen im Bekanntenkreis meiner Eltern der immer so viel wegschmeisst… finde ich schlimm!), aber ein bisschen was vorrätig zu haben ist ganz praktisch.
Lustigerweise hatten wir gerade kurz nachdem das Klopapier knapp wurde eine große Lieferung vom Büromarkt bekommen und waren erst mal versorgt… ^^

Solche Wegwerfmenschen kenne ich auch, zum Glück nicht viele. Mein Bestreben ist wirklich, dass nichts absichtlich schlecht wird. Nur Milch, die ich nur zum Kochen nehme und die es frisch hier nur in 1 Liter gibt, wird mal teilweise schlecht und Brot, dass ohne Konservierungsmittel gebacken ist. Aber wir haben nur eine Sorte Brot, es ist also nicht unnötiger Auswahl geschuldet. Nur der Verbauch lässt sich da nicht gut planen für die Woche. Ein halbes ist zu wenig, ein ganzes manchmal zu viel. Aber mit dem kleinen Schwund kann ich leben.

Gekochte kleine Lebensmittelreste wie Reis und Kartoffeln nimmt hier der Hund immer gerne.

Beim Kühlschrank werde ich weiter versuchen, den wöchentlich nahezu leer und übersichtlich zu futtern.

Mehl, Zucker, Salz, Reis, Haferflocken, Gries, Körner etc. habe ich jetzt in Gläsern, in denen ehemals Gurken oder Kohlsorten waren. Bei manchen brauchte ich neue Deckel, manche wurden nach einem Essigbad dann in der Spülmaschine komplett geruchlos. Gläser sollte man momentan nicht wegtun, da sie in der Herstellung sehr energieintensiv sind.

Wasser trinke ich auch aus der Leitung, habe mir aber einen Vorrat in Glasflaschen hingestellt. Meinen Zugriff auf Frischmilch ad libitum werde ich hoffentlich behalten, obwohl die Molkerei, die beim Nachbarn die Milch vom Hof holt, schon angekündigt hat, dass es zum Stopp kommen könnte. Milchproduktion braucht sehr viel Energie. Erst kühlen, dann ultrahoch erhitzen, dann wieder kühlen und die Kühlkette bis in den Supermarkt muss auch gewährleistet sein. Aber die Bauern werden immer ein paar Kühe behalten. Sahne und Butter mache ich inzwischen für uns und die Nachbarschaft selber. Der Kauf einer russischen Zentrifuge hat sich gelohnt und beim Buttern ist die Küchenmaschine gut ausgelastet.

Um Essen und trinken mache ich mir also weniger Sorgen. Als Frostbeule versuche ich gerade, mich anständig abzuhärten und gehe seit Pfingsten fast täglich ins Meer oder in den nahen Fluss zum Schwimmen und werde mal schauen, wie lange ich das durchhalte. Geplant ist bis Ende September.

Wir wohnen in einem 200 Jahre alten Haus. Wenn das auskühlt wird es feucht, weil es keinen Keller hat. Der Kamin im Wohnzimmer hilft da nur partiell. Und wir haben nur eine Gasheizung. Es könnte spannend werden.

Das Zusammenrücken mit den Nachbarn ist bei uns auch eine Option – die haben Heizung und warmes Wasser über die Abwärme einer Biogasanlage.

Mein Wechsel zum Leben auf dem Land war nicht nur aus heutiger Sicht eine gute Entscheidung. 😊

Die meisten Trockenlebensmittel hatte ich schon ewig in Einmachflaschen oder Dosen. Aber ich bewahre tatsächlich jetzt auch noch mehr Flaschen/Gläser auf, die ordentlich schließende Deckel haben, zum Beispiel die 700 ml Glasflasche meiner Passata, die sonst ins Altglas ging. Alles, was sich gut schütten lässt, kann da gut rein. Also nicht gerade Mehl – aber Nüsse.

Ein altes Haus wird es nicht mögen, auszukühlen. Aber das hat schon so viel überstanden, dann schafft es das auch noch.

Freue mich mit Dir, dass der Umzug aufs Land sich so positiv entwickelt hat.

Wir wohnen im Hochwassergebiet der Elbe. Wenn die Elbe steigt wie 2002 oder 2013 wird unser Stadtteil zur Insel. Ich habe es beide Male erlebt. Eine gewisse Notausstattung an Lebensmitteln haben wir uns zugelegt, die sind in einer Excel-Tabelle erfasst inkl. MHD. Die rotieren mit den Vorräten, die ich in der Küche habe. Hinzu kommt ein Campingkocher, Kerzen und ausreichend Batterien für ein Radio. Den Notfallplan bei Hochwasser habe ich im Kopf. Als Erstes Keller leer räumen, weil im Keller vermutlich das Wasser bis zur Decke stehen könnte. Damit fällt dann für längere Zeit der Strom aus. Die anderen Hausbewohner kennen sich mit Hochwasser auch aus. Da helfen wir uns dann gegenseitig. LG Caro

Schlimm, wenn das passiert, aber gut, wenn man dafür so planvoll gerüstet ist wie ihr. Mit einer Erfassungstabelle seit Ihr noch planvoller als ich, aber die Gefahr ist bei Euch auch greifbarer.

Was den Keller angeht, rechne ich hier nicht mit einer kompletten Füllung. Aber … bei den Nachbarn laufen die Kellerräume unter dem Esszimmer und der Küche bei extremem Starkregen voll, dass können schnell 5 oder 10 cm Wasserstand sein. Das sind Waschküche, Heizung und Abstellkeller. Das passiert bei denen wegen ungünstiger Regenrinne und schlechtem Wasserablauf im Vorgarten, so dass das Wasser dann in die Kasematten schließt, die das nicht fassen oder in der Menge ablaufen lassen können.

Nach dem letzten Mal, dass das dort passiert ist, bin ich mit genauem Blick bei uns durch den Keller gegangen und habe geschaut, was bei uns auf dem Boden steht und was es erwischt hätte. Wenig, aber auch das steht jetzt erhöht.

Außerdem haben wir die Kellerfenster vorne mit Spezialglas abdichten lassen (isoliert auch gleich besser) und die Kasematten mit feinen Gittern gesichert, so dass weniger Dreck sie verstopfen kann und hinten für eine Umleitung von Regenwasser am Hang gesorgt, so dass es hoffentlich auf die abschüssige Terrasse und in nicht in die Kasematten läuft.

Gute Vorbereitung sorgt hoffentlich bei uns allen für Schadensminimierung!

Vielen Dank für die ausführliche Liste, da waren viele gute Ideen dabei.
Bis vor ein paar Jahren habe ich Vorratshaltung für einen Blödsinn gehalten, ab heute lege ich einen kleinen Vorrat für Notfall an. Besser ich habe etwas und es kommt kein Notfall, als umgekehrt. Aber für 6 Monate oder länger habe ich -wegen der Preise- noch keine Vorratshaltung.
Was mir neben den von dir Genannten auch für mich wichtig ist und die unbedingt in meinen Notvorrat gehören sind die Erste Hilfe-Medikamente und die, die ich jeden Tag einnehmen muss und die nicht verschreibungspflichtig sind (und sind auch teurer geworden :().
Liebe Grüße,
Claudia

Wir betreiben Vorsorge, und ja, die Inflation spielt auch eine Rolle. Aber auch die Situation, die wir nicht einschätzen können, bis auf die Überzeugung, dass alles teurer wird. Vor fünf Minuten habe ich noch die Strompreise gegoogelt und ich bin recht blass geworden. Zum Glück läuft aber unsere Photovoltaikanlage seit Dienstag, somit ist im Sommer alles gut, aber ich weiß noch nicht, wie es im Winter sein wird, zumal wir auch eine Wärmepumpe haben und die braucht viel Strom.
Zur Zeit sieht es nicht so aus, als würde es in naher Zukunft wieder besser, deswegen werden wir auch weiter darüber nachdenken, wie wir uns wappnen können.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

Viele liebe Grüße
Wolfgang

Super, dass die Anlage für das Dach läuft! Das mit dem Stromverbrauch von Gasalternativen ist wirklich nicht ohne.

Einen schönen Sonntag auch für Euch!

Bei uns ist Lagerhaltung schwierig.

“Wir wohnen in einem 200 Jahre alten Haus. Wenn das auskühlt wird es feucht, weil es keinen Keller hat. Der Kamin im Wohnzimmer hilft da nur partiell. Und wir haben nur eine Gasheizung. Es könnte spannend werden.”

Diese Aussage von Bärbel trifft auch auf uns zu. Einzig die Möglichkeit, im Erdgeschoss ein Regal mit Putzsachen etc. leerzuräumen würde bleiben. Aber viele Vorräte würden sich auch dort nicht lagern lassen.

Katzenstreu, Toilettenpapier und Küchenrollen lagern in einem kleinen Zimmer des ausgebauten Spitzbodens. Hier ist es im Sommer aber so heiß, dass dort keine Lebensmittel aufbewahrt werden können.

Ich bin wirklich gespannt auf den Winter. Ganz ohne Heizung (leider Gas) geht es hier wohl nicht.

Liebe Grüße
Sabine

Zur Not tut es dann vielleicht ein Ölradiator bei Euch im Winter.

Man kann nicht auf alles vorbereitet sein. Wir verbrauchen das am besten am Ende so, wie es ist.

Meine Vorräte würden uns über zwei Wochen bringen – mehr möchte ich momentan auch nicht lagern. Und nein, ich habe keine Angst. Weder vorm Verhungern noch vorm Frieren – Erdwärme sei Dank.
Strom gibts. Ja, er ist teuer. Aber solange noch Gas in großem Umfang verstromt wird, anstatt auf regenerative Energien zu setzen, kann es so schlimm ja irgendwie nicht sein.
Liebe Grüße
Fran

Dass Strom immer noch aus Gas gewonnen wird, ist mir auch ein Rätsel.

Was die Grundversorgung mit Lebensmitteln angeht, reichen 14 Tage mit Sicherheit aus. Wenn man nichts mehr einkaufen kann, haben wir vermutlich so große Probleme, dass das nur eins von vielen ist.

Ich mache es genauso, habe aber auch ein paar Dosen Thunfisch und Makrelen eingelagert, falls der Strom ausfällt und die Küche kalt bleibt.

Angst habe ich auch keine. Und vom notwendigsten tatsächlich immer einen so großen Vorrat, dass die dafür vorgesehene Fläche (z.B. Waschmittel) übersichtlich gefüllt ist.
Das mit dem Wort Angst finde ich schwierig. Dauern höre ich in den Nachrichten, dass Politiker etwas “befürchten”. Das ist ein ganz schlechter Führungsstil. Befürchtungen sind nichts, was in die Nachrichten gehört, so lange sie sich nicht bewahrheitet haben.
BG Sunny

Die Grenze zwischen Transparenz und unnötiger Schüren von Befürchtungen, die in Ängsten münden, finde ich auch schwierig. Dass Politiker öffentlich spekulieren, wie die Gegenseite, die vormals Partner war, vielleicht handelt, finde ich schon aus diplomatischen Gründen fragwürdig.

🙂 Liebe Ines,
hier hin Österreich ist das Blackout-Thema scheinbar stärker im Bewusstsein der Menschen als in Deutschland – zumindest stellt es sich mir so dar.
Insofern habe ich mich soweit vorbereitet, dass ich im Krisenfall 14 Tage über die Runden kommen könnte. Ich habe sogar einen Esbit Kocher, den ich draussen (sicherlich nicht in der Wohnung!) befeuern könnte, um Wasser zu kochen, oder mir eine Packerl-Suppe oder einen löslichen Kaffee oder Tee zu machen oder einfach, um Wasser für eine Wärmflasche aufzuheizen, falls uns Energie/Strom beispielsweise durch einen Cyberangriff abgestellt werden. Alles ist in diesen verrückten Zeiten möglich.
Meine Not-Bevorratung gibt mir ein gutes Gefühl im Falle einer Krankheit oder einer Krise nicht einkaufen gehen zu müssen. Ich habe alle Vorräte mit MHD beschriftet und esse die Dinge auch so auf. Und natürlich habe ich auch nur die Dinge eingekauft, die ich essen mag…dazu gehören auch Nüsse und Schokolade! 😀
Liebe Grüße
Claudia 🙂

Früher war ich ein Fan von Tupperware. Seit über 10 Jahren benutze ich LocknLock Dosen (meine Tupper Dosen habe ich sukzessive ausgetauscht), die wirklich dicht halten. In solchen bewahre ich auch Mehl und Zucker auf. Auch ein klitzekleiner Vorrat an ungeöffnetem Mehl- und Zucker lagere ich solch einer Dose.
Ich habe mich bei der Lagerung auf die Dinge beschränkt, die ich essen mag. Was nützen mir Thunfisch-Dosen, wenn ich das Zeugs grässlich finde?
Eingelagert habe ich nur, was in meine Küchenschränke passt, für mehr ist kein Platz.

Das Blackout-Thema nehme ich Deutschland überhaupt nicht war. Hier drehen gerade alle mit Gasheizung durch. Wir haben auch eine, drehen aber nicht durch.

Bei umgefallen Sachen schreibe ich auch immer das MHD auf die Dose. Ich nehme hohe Einmachgläser mit Gummidichtungen vom Möbelschweden dafür.

Nüsse und Schokolade im Notvorrat? Unbedingt! Wie soll man da denn sonst ohne bei Laune bleiben?!?

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