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Lesetipp: Das Ende einer Geheimdienstära

Werbung – Rezensionsexemplar

Der letzte Auftrag von Titus Mueller

Der letzte Auftrag
Die Spionin-Reihe Band 3
von Titus Müller

Paperback, Klappenbroschur, 400 Seiten
ISBN 978-3-453-44127-9
Erschienen am 11. Mai 2023 im Heyne Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

“1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.”

Verlagstext

Die vollständige Spionin-Reihe

Mit Spannung habe ich auf den dritten Band der Reihe gewartet, nachdem ich in den beiden Jahren zuvor Die fremde Spionin und Das zweite Geheimnis verschlungen habe. Wenn Du die Serie noch nicht kennst, hast Du jetzt lange genug gewartet, um sie in einem Rutsch zu lesen.

Der Titel passt für mich nicht ganz zum Buch, denn es geht im Wesentlichen um Annie und nicht um die ehemalige Spionin Ria. Ria tritt zwar mit ihrem Netzwerk kurz in Erscheinung und das hat eine bedeutende Rolle, nimmt im Buch aber nur wenige Seiten ein.

Annie und Ria sind oft in Gedanken beieinander, sind sich aber durch das getrennte Leben in Ost- und West-Berlin so fremd, dass es ihnen schwer fällt, sich aufeinander einzulassen. Als Ria einen kodierten Hilferuf von Annie erhält, ist sie aber sofort bereit, dafür alles aufs Spiel zu setzen.

Der inhaltlicher Fokus liegt politisch in dem Band auf den letzten Tagen der DDR um den 40. Jahrestag 1989 herum. Menschlich geht es um Bindungen. Ria und Annie haben es schwer miteinander, weil Annie bei Adoptiveltern aufgewachsen ist und Ria nach einem späteren Kennenlernen in die BRD geflüchtet ist und sie ein zweites Mal verlassen hat. Theoretisch hat man immer eine Wahl – praktisch manchmal doch nicht wirklich.

Dieser Bruch in der Familiengeschichte bestimmt Annies Leben. Als sie ihre Jugendliebe aus Sportlertagen, Michael, wieder trifft, projiziert sie ihre Bindungsbedürfnisse auf ihn, was seiner Freundin nicht gerade gefällt. Für wen wird Michael sich entscheiden? Das verrate ich Dir nicht.

Band 1 fand ich großartig, Band 2 auch spannend, beim dritten hat der Zug für mich beim Lesen nachgelassen. So wichtig die ganzen politischen Details der DDR sind – real und für den Roman – so zogen sich diese Teile für mich beim Lesen.

Zwar wollte ich wissen, wie die Geschichte der beteiligten Romanfiguren ausgeht, aber ansonsten hat mich die Geschichte nicht so gefangen genommen, wie bei den ersten beiden Bänden. Das mag möglicherweise daran liegen, dass ich mich noch gut an Details aus dem Jahr 1989 erinnere. 1961 und 1973 habe ich politisch nicht erlebt.

Für Fans der Spionin-Reihe ist das Buch ein Lesetipp, weil es den Abschluss bildet. Wer Lust hat, eine Serie in einem Schwung zu lesen, wird auch diesen dritten Band lesen wollen. Zum Einstieg in die Reihe ist der dritte Band aus meiner Sicht nicht geeignet, weil Vorwissen fehlen würde.

Ist das eine Serie für Dich?

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10 Antworten auf „Lesetipp: Das Ende einer Geheimdienstära“

Ich war auch gespannt und habe es ‚verbaselt‘, dass er jetzt herauskam.
Es klingt nach notwendigem Abschluss, ich bin ein bisschen gespalten, möchte ich das Buch lesen? So wie du es beschreibst…
Ich gehe mal in mich- aber da lauert schon ein Ja.
Hab schöne Pfingsten und liebe Grüße
Nicole

Wenn Dir die ersten beiden Bände gefallen haben, möchtest Du es lesen. Aber mehr der Vollständigkeit halber als wegen der Story – vermute ich.

Schöne Pfingsten auch für Euch!

Diese Zeiten habe ich ja komplett erlebt und war immer wieder erstaunt, wenn dann solche Geheimdienstgeschichten mal publiziert wurden. Denn es gab sie ja tatsächlich. (Auch die Spioninnen, oft verstrickt in unselige Liebesaffairen, die sie zu ihrem Tun brachten.)
Aber drei dicke Bücher darüber, das schaffe ich nicht…
Schön, dass sie Dir insgesamt so gut gefallen haben. Ist ja auch eine Art von Geschichtsunterricht.
Ein feines Pfingstwochenende wünscht Dir herzlich
Sieglinde

Eine Art Geschichtsunterricht ist es in jedem Fall. In der Hinsicht fand ich den zweiten Teil besonders spannend. 1961 kommt immer wieder in Büchern und Filmen vor – 1973 eher selten. Und an 1989 erinnere ich mich aus eigenem Erleben.

Schöne Pfingsten auch für Euch!

Liebe Ines,
solche Themen gibt es bei Netflix gerne mal als Miniserie und die schaue ich auch ab und zu mal an. ☺️
Ich wünsche Dir ein wunderschönes Pfingstwochenende, liebe Grüße Tina

Gar nicht so lange und die Machenschaften der Stasi gegen das eigene Volk finde ich bis heute im Grunde unvollstellbar.

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