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Was ich heute gelernt habe – Oktober 2025

Werbung – Namensnennungen /Verlinkungen ohne Auftrag

Manchmal plätschert das Leben vor sich hin, dann gibt es wieder wildere Zeiten. Es gibt Tage, an denen ich mich frage, wofür die gut waren. Aus dem Gedanken heraus habe ich 2018 begonnen, täglich die Gelernt-Liste führen. Seitdem habe nicht nur ich viel gelernt, andere Bloggerinnen haben sich dem Format angeschlossen. Du bist dabei? Bitte setze einen Backlink auf Was ich heute gelernt habe.

Im Oktober 2025 habe ich gelernt

  1. Das Essen im Greek Haus in Neugraben ist sehr lecker und Mona ist willkommen. Das Tschebull in der Mönkebergstraße schließt dauerhaft. Schade, die Wiener Schnitzel waren lecker. Nicht so fluffig wie bei Manne Pahl in Kampen, aber wirklich gut.
  2. Mein Smartphone kann Objekte auf Fotos wegradieren und den Bereich sinnvoll ergänzen. So kann man zum Beispiel fremde Personen im Hintergrund entfernen, ohne sie zu verpixeln.
  3. Im Blog bei Britta Langhoff, dass Jammern auf hohem Niveau berechtigt ist, weil man sich das hohe Niveau vorher erarbeitet hat.
  4. Zement ist ein Bestandteil von Beton.
  5. Seit 2020 kommt mir ein Jahr so schwer vor wie das andere. Ich brauche etwas Leichtigkeit. Das könnte mein Fokuswort für 2026 werden. Indes mir gerade die Kunst fehlt, es mit Leben zu füllen.
  6. Die Geschichte der RAL-Farben in der Süddeutschen Zeitung (Werbung).
  7. Jetzt geht es abends nicht nur Shorts an den Kragen, sondern auch kurzen Röcken – siehe Nordkurier (Werbung). Das ist konsequent.
  8. Die Viecher in unserem Dachboden sind amerikanische Kieferwanzen. Gibt es seit 2006 in Deutschland, seit 2020 bei uns.
  9. Drei Viertel von Closed erwirbt die zur Unternehmerfamilie Böck gehörende Firma Capital-Home, die die Mehrheit an der Marc O’Polo-Gruppe hält, ein Viertel Textilmanager Dieter Holzer, der Closed künftig als Vorstandchef führen wird. Bin gespannt auf die Markenentwicklung.
  10. Ich habe die Kontrolle über meinen Kleiderschrank verloren. Ich besitze nicht nur zwei, sondern drei Paar Handstulpen. Nummer drei lag nicht im Kleiderschrank, sondern in der Couchtischschublade. Bei so vielen Klamotten und heillosem Chaos kann man schon mal den Überblick verlieren ;).
  11. Vermenschlichung und Emotionalisierung von Gegenständen heißt Anthropomorphismus.
  12. Meine letzte CD hat mich verlassen. Sie wird mir nicht fehlen.
  13. Dank eines Spiegels mit dreifacher Vergrößerung und LED-Rundumlicht sehe ich morgens im Bad den Tatsachen wieder ins Auge. Autsch. Vorteil eines zehn Jahre älteren Ehemanns: Er hält mich im Verhältnis zu sich immer für jung und seine Altersweitsichtigkeit wirkt als jungmachender Weichzeichner für mein Gesicht.
  14. Ein deutsches Puzzle ist ein englisches jigsaw. Ein englisches puzzle ist eine deutsches Rätsel. Ein englisches jigsaw ist eine deutsche Laubsägearbeit.
  15. Gegen Grippe und Corona kann man sich in Apotheken impfen lassen mit Terminbuchung online.
  16. Bei Post-Briefmarken darf man gedruckte Marken und elektronische Frankierung nicht mischen, weil das Prüfsystem nur eine Methode pro Sendung erfasst. Der Brief kann mit einem Marken-Mix als unterfrankiert aussortiert werden, obwohl die Frankierung addiert korrekt ist.
  17. Ist alles gut ist die dämlichste Floskel ever. Wenn jemand das sagt, ist es alles, aber exakt nicht gut.
  18. Es gibt Menschen, denen es gut tut, etwas zu kaufen, wenn es ihnen schlecht geht. Wenn es mir schlecht geht, tut es mir gut, etwas loszulassen. Es lässt mein Gefühl leichter werden.
  19. Punkte und Paisley bleiben auf ewig meine Lieblingsmuster.
  20. Mona hat Schwimmhäute an den Pfoten. Kannte ich bisher nur von Labradoren.
  21. Die Hosen von Rossi sind unisex geschnitten.
  22. Erst die Maniküre, dann die Gartenarbeit = falsche Reihenfolge.
  23. Nach den aktuellen Diskussionen um vegane Schnitzel stellt sich die Frage, ob ich in Hamburg Königsberger Klopse servieren darf. Wir beschließen, dass ich das darf. Mein Vater ist in Gumbinnen, einem Vorort von Königsberg geboren. Sie stecken in meinen Genen.
  24. Kursorisch heißt fortlaufend, von einem zum andern rasch fortschreitend, nicht auf Einzelheiten eingehend.
  25. Was Geelong-Wolle ist: eine besonders weiche, hochwertige Wollart, die von den ersten Schuren maximal fünf Monate alter Lämmer aus der australischen Region Geelong stammt. Sie ist preiswerter als Kaschmir, sehr fein und weich. In meiner neuen Strickjacke ist sie zum Glück obendrein mulesingfrei.
  26. Quecksilberthermometer sind seit 2009 in der Europäischen Union verboten.
  27. Habe die erste Buchung für 2027 bekommen. So viel Vorlauf gab es noch nie. Freue mich!
  28. Falls mich nochmal jemand fragt, warum ich den hübschen und wohlklingenden Vornamen Kay, ich heiße Kay Ines, nicht mehr verwende: Der TÜV hat es in diesem Monat geschafft, Herr Kai … in den Bericht einzutragen. Sowas passiert in Ü90 % aller Fälle bei solchen Angelegenheiten. Wobei die Frage, was das Geschlecht der Autobesitzerin mit dem TÜV des Autos zu tun hat, auch stellbar ist, denn in den KFZ-Papieren steht es nicht und hat mit dem Auto nichts zu tun. Ich habe weder Lust zu erklären, was meine Eltern sich bei dem Namen Kay gedacht haben, ob es wirklich ein Frauenname ist, als Herr … aufgerufen zu werden oder meinen Namen falsch geschrieben zu sehen. Nicht einmal mein 27jähriges Patenkind schreibt meinen Namen korrekt. Deshalb bin und bleibe ich für alle neuen Menschen in meinem Leben Ines.
  29. Die weite, dunkle, enorm abfärbende, vom Hersteller nachfixierte Jeans ist so kurz geworden durch die Wäschen und Nachbehandlung, dass sie mir dermaßen zu kurz ist, dass es mir mit ihr reicht. Zack und weg. Schluss mit dem Ärger. Die Modemathematik dieser Hose ist schlecht. Sehr schlecht. In der Verschenkstation war sie nach drei Stunden entnommen.
  30. Spontanität sollte man nie dem Zufall überlassen.
  31. Empathie lässt sich leider nicht erzwingen.

Was hast Du im Oktober gelernt?

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Monats-Memo Oktober 2025

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Tanzende Frauen in Kompressionsstrumpfhosen in bunter Reihe - KI-generiert
KI-generiert
Danke an Caro für das offene, persönliche Interview zum Tragen von Kompressionsstrümpfen. Hoffentlich kommen im Lauf der Zeit noch weitere Tipps für Betroffene dazu.
Jagdterrier Mona auf einer Lichtung im Wald im Herbst 2025
Mona und ich hatten an dem feuchten Herbsttag einen besonders schönen Nordic Walk im menschenleeren Wald. Diese Lichtung ist meine Lieblingsstelle im Wald der Fischbeker Heide. Sie liegt oberhalb des Kuhteichs.
Jagdterrier Mona in der Wulmstorfer Heide
Den Ausflug in die Wulmstorfer Heide zusammen mit meinem Mann haben wir alle drei genossen, auch wenn das Wetter etwas grau war.
Ines Meyrose 2025 mit Jagdterrier Mona im Herbst auf einem Ausflug
Ebenso den an den Hörster See, bei dem wir die Sonnenlücke im Regentag erwischt haben.
Griechischer Joghurt mit Früchten, Honig und Walnüssen
Der Griechische Joghurt mit Früchten, Honig und Walsnüssen im Greek Haus bei uns im Stadtteil ist sooo köstlich! Die herzhaften Gerichte sind auch sehr lecker, leider hat das Lokal nur tagsüber geöffnet, so dass wir abends dort nicht einkehren können.
Ines Meyrose - Outfit 2025 - Kleid mit grafischem Muster in Blau-Weiß - Portrait
Es gibt einen Mitschnitt vom Konzert von Vanja Sky in der Klangbar in Hamburg am 26. Juni 2025 auf YouTube (Werbung). Ab 6:45 kannst du meinem Mann und mich kurz minimal erspähen. Erkennungszeichen: dieses Kleid.

Autobeschriftung Pro und Contra

Auto Skoda Octavia Kombi in Anthrazit Baujahr 2018

Mein Firmenwagen hat neue Ganzjahresreifen bekommen, eine kleine und frischen TÜV ohne Beanstandungen. Nach 100.000 km ist das eine nötig, das andere eine Freude.

Nach drei Autos mit Image-Beschriftung habe ich mich entschieden, erstmal keine anbringen zu lassen. Für die Werbewirkung rechnet sie sich nicht. Die Zeiten, dass ich in der City damit anstatt Parktickets nette Ermahnungen bekommen habe, weil ich den Läden Kunden bringe, sind vorbei. Kund_innen schätzen es in Einzelhausgegenden nicht unbedingt, wenn die Nachbarschaft sieht, welche Dienstleistung zu Besuch ist.

Bei Parkditschern hat mich nur einmal eine Nachbarin angerufen, weil die Mobilnummer auf dem Auto stand, die mich auch ohne gefunden hätte, weil sie das Auto und mich zuordnen kann. Fahrerflucht verhindert die Kontaktmöglichkeit also leider auch nicht.

Außerdem kann ich ohne Aufschrift am Recyclinghof kostenfrei in den Firmen- und Privatmüllgebühren inkludierte Sachen abgeben, ohne darüber diskutieren zu müssen, ob es sich um zusätzlich zu bezahlenden Gewerbemüll handelt.

Fazit: Ich bin jetzt lieber inkognito unterwegs. Wenn ich es aus Erreichbarkeitsgründen für sinnvoll halte, lege ich einen großen Zettel mit meiner Mobilnummer auf das Armaturenbrett.

Kochmonat

Königsberger Klopse mit Reis und Blumenkohl

Weil Hack im Angebot war, habe ich herausgefunden, wie ich die Königsberger Klopse auf Vorrat herstellen kann: Klöße nach dem Garen ohne Brühe einfrieren, Brühe separat einfrieren.

Wenn du dann Lust auf Königsberger Klopse hast, taue die Klöße und Brühe separat auf, bereite aus der Brühe nach Rezept die Soße zu und erhitze die Klöße in der Soße. Wichtig: Klöße dabei richtig heiß werden lassen, weil man vormals tiefgefrorenes Fleisch nur erneut erhitzt essen sollte, weil Bakterien im TK überleben können.

Bolognese schmeckt auch auf Blumenkohl, nicht nur auf Pasta

Zufällig haben wir herausgefunden, dass Bolognese-Soße auf Blumenkohl schmeckt. Als Beilage ist uns ein ganzer Kohl für zwei Personen zu viel, aufgewärmt mögen wir ihn nicht. Ihn geteilt zu verschiedenen Zeitpunkten zu kochen, ist Energieverschwendung. Zeitgleich war ein Glas mit 400 g Bolognese mit Ofengemüse über. Ein großer Blumenkohl und 400 g Soße reichen tatsächlich, um zwei Vielfraße mittags anhaltend satt zu machen. Das ist eine gesunde Alternative zu Nudeln, wenn man Kohlenhydrate und/oder Kalorien sparen möchte.

Kochmonat – nach Rezepten anderer Blogger

Das Rezept für die Quetschkartoffel-Quiche mit Lauch, Paprika und Bergkäse habe ich bei Bine von was eigenes gefunden und mit Kürbiskernen ergänzt. Köstlich!

Danke

Danke mit Herz

… für die Wertschätzung meiner Blog-Arbeit mit Kaffeekassenbeiträgen!

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Wie war dein Oktober bisher?

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Leuchtturmliebe #20

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Diesen weiß-grünen Leuchtturm Bülk habe ich gefunden, als Sabine vom Blog Lifestyle by Bine mir den Tipp gegeben hat, dass man in Strande/Bülk schön an der Steilküste oberhalb der Ostsee spazieren gehen kann.

Leuchtturm Bülk

Den 25,60 m hohen Leuchtturm findest du an der äußersten östlichen Landspitze der Nordseite der Kieler Förde als Orientierungsfeuer. Es ist der älteste Leuchtturm an der Kieler Förde, sein Bau begann bereits 1862. An seiner Spitze befindet sich seit 2013 eine Radaranlange. Die untere Plattform auf 22 m Höhe ist für Besucher zugänglich ist. Das habe ich leider erst nach unserem Besuch dort erfahren. Wir müssen da also nochmal hin!

Warst du schon mal am oder auf dem Bülker Leuchtturm?

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Ohne Worte #51

Merkt euch: Es ist egal, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Entscheidend ist, wie viele Flaschen noch da sind! :)

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Moin! Ines & Nicole reden über Urlaub

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

Seit Juni 2025 führen Nicole von Life is a glow und ich den Blogtalk, der abwechselnd auf unseren Blogs veröffentlicht wird. Bei mir findest du die Beiträge unter dem Schlagwort Moin! Ines & Nicole reden über …, bei Nicole heißen sie Moin! Nicole & Ines reden über …

Hast Du Themenwünsche? Immer her in den Kommentaren damit! Viel Spaß beim Lesen – und mache dir wie immer vorher einen großen Kaffee oder zwei …

Urlaubs-Blogtalk

Sylt Strandübergang in Wenningstedt

Ines: Sag mal Nicole, hast Du Lust über Urlaub zu plauschen?

Nicole: Aber klar, erstens mag ich ihn, zweitens war das mal mein tägliches Thema.

Ines: Klasse, bin gespannt auf deine Sicht als Freizeit- und Profiurlauberin! Urlaub ist ein Luxus, der sowohl an Urlaubstagen pro Jahr als auch der finanziellen Möglichkeit für Reisen limitiert ist. Urlaub ist für mich immer etwas Besonderes.

Was bedeutet Urlaub für dich?

Nicole: Profi ist ein großes Wort! Für mich ist Urlaub auch etwas ganz besonders. Es ist ein Gefühl, in das ich eintauchen kann. Es ist eine Auszeit, ein Kennenlernen anderer Dinge. Dazu braucht es einige Attribute. Und was Urlaub für mich nie ist: Inflationär.

Ines: Urlaub ist für mich erst einmal – theoretisch – arbeitsfreie Zeit. Als Selbstständige habe ich seit 2005 nur wenige Urlaubstage ohne Arbeit gehabt. Allerdings versuche ich die Arbeitsanteile möglichst klein zu halten, E-Mails im Bündel zu bearbeiten, nur zu bestimmten Zeiten den Laptop einzuschalten etc.

Ich mache nur das Nötigste, um Kund_innen bei Laune zu halten und Aufträge für nach der Urlaubszeit zu sichern. Es gibt zwar immer wieder auch mal geschäftliche Termine in der Urlaubszeit, so ich zu Hause bin, aber ich bin in diesem Jahr dank eines Coachings viel besser darin geworden, meine Urlaubszeit davor zu schützen.

Wenn ich jetzt hier mit dir über Urlaub spreche, denke ich an Reisen. Urlaub ist für mich eine Abwechslung vom Alltag, ein Perspektivwechsel, frische Luft für Körper und Seele. Das Kennenlernen anderer Dinge ist dabei eher ein Nebeneffekt als ein Ziel. Das Entdecker-Gen fehlt mir.

Wenn du vom Kennenlernen anderer Dinge sprichst, was ist das für dich? Was haben Orte an sich, damit du sie mehrfach bereist? Wann war ein Urlaub dort genug?

Nicole: Ich finde, dass wir durch dieses ständige online sein oder die Möglichkeit dazu zu haben, den Urlaubsbegriff oft verwässern. Denn es ist nie nur ein mal eben. Darum finde ich es gut und sehr wichtig, dass du dir das mehr und mehr verinnerlichen kannst.

Kennenlernen ist für mich kein Abhaken von Sehenswürdigkeiten (mehr). Sondern das Erspüren einer Stadt. Ich bewege mich gern auch ein wenig abseits von Touristenströmen. Und freue mich, wenn ich einheimische Menschen sehe und erlebe. In Jerewan war das besonders eindrucksvoll.

Orte, die ein besonderes Flair haben, besuche ich wirklich gern mehrfach. Auch, weil man es dann jedes Mal anders erlebt. Ich lerne gerne neue Destinationen kennen, das macht das Wiederholen manchmal schwierig.
Bei unseren Badeurlauben auf Mallorca und jetzt Kos ist es dieses behagliche Gefühl der sofortigen Erholung und dass das Hotel einfach stimmt.

Mallorca war zu Ende, als sich das Publikum im Hotel verändert hat und auch der Strand nicht mehr schön war.

Ines: Das stimmt, man wird täglich rausgerissen aus dem Urlaub, wenn man aufs Smartphone schaut. Das Gefühl des Erspürens einer Stadt kann ich verstehen. Mir ist das in Großstädten schnell zu viel an Eindrücken. Ich erkunde lieber kleine Orte neu.

Neue Destinationen kennenzulernen ist mir nicht grundsätzlich wichtig. Dass sich das in den letzten Jahren bei uns ergeben hat, ist mehr weg von als ein hin zu. Wir hatten nach den Veränderungen durch die Corona-Zeit keine Lust mehr auf Sylt und Timmendorfer Strand/Niendorf. Deshalb haben wir neue Ziele erkundet – Krautsand, Kappeln, Glückstadt und Eckernförde. Gewonnen haben Krautsand und Eckernförde als neue places to be für uns.

Grundsätzlich buche ich an einem Ort gerne dieselbe Unterkunft, wenn alles passt. Bis es soweit ist, werden schon mal verschiedene Unterkünfte im Ort gebucht. Ich mag es zu wissen, was mich am Urlaubsort erwartet. Ich stehe generell nicht auf Überraschungen. Mit Bewährtem und Bekanntem vor Ort keinen Stress zu haben, ist für mich Teil der Erholung. Die setzt dann schneller ein. In dem Punkt empfinden wir offenbar ähnlich.

Was ist dir im Urlaub wichtig bei der Wahl des Reiseziels, der Unterkunft und der Gestaltung der Zeit vor Ort?

Nicole: Es kommt tatsächlich auf die Destination und das Ziel des Urlaubs an. Seit die Kinder nicht mehr als kleine Kinder bzw. kaum mitfahren, haben sich die Prioritäten ein wenig verschoben. Ich sehe gerne Neues, was hier momentan bei Badeurlaub mit unserem neuen Sehnsuchtsort kollidiert. Das Reiseziel darf gern neu sein, Abenteuerurlaub mag ich aber nicht.

Beim Badeurlaub ist mir ein gutes Hotel, das nahest am Strand ist wichtig. Adults only gefällt uns sehr, nachdem wir viele Jahre in Familienhotels unterwegs waren. Ich mag tolle Pools, weil ich dort immer liege und nur zum Strand gehe und im Meer bade. Genug Sonnenschirme sind ein Must have. Da kann es dann auch, wie in diesem Jahr passieren, dass wir unseren Radius um das Hotel herum klein halten.

Bei Städtereisen wähle ich das Hotel gern nach zentraler Lage oder nahem Öffi-Anschluss aus. Schwimmbad finde ich gut, ist aber kein Muss. Ich mag es, Frühstück im Hotel zu haben, wenn man sich nicht gut auskennt oder die Stadt es nicht direkt hergibt, in Jerewan war das zum Beispiel so. Hungrig auf der Suche nach Frühstück zu sein finde ich schwierig, obwohl es immer besser wird. Vor allen Dingen, wenn es echte Metropolen sind.

Städte auf anderen Pfaden als den touristischen zu erkunden, mag ich mittlerweile sehr und habe dort einen tollen Reiseführer gefunden. Sehenswürdigkeiten gehören dennoch dazu. Ich finde es schön, mich auch treiben zu lassen, in einem Café zu sitzen und die Leute zu beobachten. Im Sommer gehe ich nicht gern in Museen. Gibt es etwas Kulturelles, dann bin ich dabei.

Planst du deinen Urlaub durch?

Ines: Urlaube werden hier nicht akribisch geplant. Ich mache ein paar Restaurantreservierungen kurz vorher für Wochenenden, weil die Restaurants voll sein können und wir mit Mona einen guten Tisch haben möchte am Rand. Ansonsten lassen wir uns treiben.

Als wir 2019 zum Wandern im Harz waren, habe ich vorher zwei Wanderführer/Reisebücher gelesen und Touren um Bad Harzburg herum herausgesucht, die von Länge und Schwierigkeitsgrad in Frage kamen. Aus denen haben wir dann spontan vor Ort ausgewählt. Das hatte für mich nicht nur mit Planung, sondern mit Einstimmung auf den Urlaub zu tun. Genauso haben wir das 2004 auf Madeira und 2005 auf Gomera gehalten.

FeWo oder Hotel?

Nicole: Das kommt drauf an. Als die Kinder noch mitgefahren sind und zu alt für Kinderermäßigung waren, da waren Fewos der Favorit. Auch aus Kostengründen. Eigentlich mag ich aber lieber Hotels.

Ines: Beides

FeWo mit Wäschepaket oder ohne?

Beide: Ganz klar mit!

Meer oder Berge?

Beide: Meer, auch wenn wir Berge mögen.

Norden oder Süden?

Nicole:⁠ Süden, du weißt, ich mag den Sommer… obwohl es auch im Norden schön ist.

Ines: Norden.

Chillen oder Unternehmungen?

Nicole:⁠ ⁠Unterschiedlich. Ich unternehme gerne etwas, aber ich finde chillen wie in diesem Urlaub auch superschön. Und manchmal macht es die Mischung.

Ines: Immer mit Unternehmungen, aber chillen gehört dazu.

Wie sähe dein Traumhotel/-zimmer aus?

Ines: Das Hotel hätte maximal 3 Stockwerke mit hohen Räumen. Im Zimmer muss der Boden aus hygienischen und optischen Gründen glatt sein, im Idealfall ist er mit hellem Holzparkett belegt.

Das Bett ist 2 x 2 m breit, hat keine Stoffelemente und nach innen versetzte Füße. Die Bettdecke ist fluffig, der Bettbezug ist unten richtig verschlossen. Es gibt Kissen zur Auswahl.

Eine Uhr ist im Zimmer, die ich nachts ohne Licht ablesen kann, damit ich das Smartphone ausstellen kann. Ein Sofa oder Sessel mit Fußhockern lädt mich zum Lesen ein. Ein kleiner Beistelltisch ist fein.

Der Blick vom dazu gehörenden Balkon geht direkt aufs Wasser. Die Sonne scheint maximal morgens ins Zimmer. Die Fenster sind bodentief, haben Fliegengitter und können geöffnet werden. Es gibt Plissees, keine Vorhänge. Das Bad ist groß, hat ausreichende Ablageflächen und einen gut beleuchteten Spiegel.

Es gibt nur Dinge mit Funktion in den Räumen oder anders ausgedrückt: keine Deko! Das höchste der Gefühle wären Bilder an der Wand mit schönen Fotos aus der Gegend, in der ich mich befinde.

Das Hotel hat einen Pool, in dem man schwimmen kann, und einen Saunabereich. Ich könnte jetzt noch eine Stunde ins Detail gehen. Reicht dir die Antwort?

Nicole: Ja, das ist richtig gut und vieles davon teile ich. Abstellfläche im Bad ist ein Thema. Und ich mag ECHTE Kleiderschränke MIT Türen.

Ist ein Hotel, in dem du warst, deinen Wünschen schon einmal so nah gekommen? Welches war das?

Ines: Schließbare Kleiderschränke mag ich auch lieber, wenn ich mehr als eine Nacht irgendwo bin. Sonst sieht es so unordentlich im Zimmer aus. Und ein Schuhanzieher gehört in eine Unterkunft. Am ehesten kommt das Elbressort auf Krautsand mit einer Mischung aus dem BeachSide in Eckernförde daran. Immerhin haben beiden keine Deko.

Nicole: Für ein Badehotel ist das Hotel auf kos nahe dran. Wenn sie noch dünne Bettdecken anschaffen. Dieses Getüddel mit Laken nervt mich. Schuhanzieher finde ich auch wichtig. Und genug Kleiderbügel, eine kleine Kaffeemaschine auf dem Zimmer und kostenloses Wasser. Ansonsten ist noch nicht alles super. Obwohl mir unsere letzten beiden kleinen Hotels toll gefallen haben den bei Städtereisen.

Auf unserer Hochzeitsreise damals hat mich das Hotel in Hong Kong gecatcht: Das Doppelbett war mit Blick auf den Hafen durch bodentiefe Fenster und hatte eine leichte Federdecke. Aber das ist 30 Jahre her. Und das Bad war ein Traum.

Ines: Dieses Decken- ohne-Überzug-Laken-Modell ist für mich ein Grund, nicht in Länder zu reisen, in denen so geschlafen wird. Furchtbar ist das! Ich mag weder eingeklemmte Füße noch mit meiner Haut die Decke ohne Überzug berühren. Eine Erfindung aus der Schlafhölle ist das.

Hattest du mal ein Hotel, das wirklich so richtig grottig war?

Ines: Richtig grottige Hotels hatte ich leider schon öfter, zuletzt 2022 in Berlin. Das schlimmste Hotel war 1999 in Spindlermühle in Tschechien zum Skilaufen. Ein Alptraum von A-Z.

Nicole: Gemessen an meinen Reisen waren es nur vier. Jedes für sich schlimm: In Bochum mit Jugendzimmer Klappbetten, auf Antigua in schmutzig und ohne Fenster im Bad und eines in Miami. Da habe ich aber immerhin wegen Jetlag den schönsten Sonnenaufgang gesehen.

Ines: Gemessen an der Anzahl deiner Reisen geht das wirklich noch. Ärgerlich ist dennoch jedes einzelne Mal.

Wenn du wählen müsstest, würdest du es lieber im Urlaub einmal richtig luxuriös (ich meine nicht überkandidelt) haben oder mehrere kleine Urlaube buchen? Hast du eine Maxime, wenn es um Urlaub geht?

Ines: Um damit nur einmal richtig luxuriös zu verreisen, ist es mir das Geld nicht wert. Nehmen wir an, ich habe 2000 Euro Urlaubsbudget fürs Jahr. Dann würde ich das Geld nicht für vier Nächte in einem Urlaub auf den Kopf hauen. Ich würde es für 1 x 7-10 Tage und 2 x 3-7 Tage, also eher 20 Tage in Summe, verteilen. Luxus ist eh relativ. Die Hotels und FeWos, die ich buche, findet eine schon sehr luxuriös, während der andere das normal findet.

Meine Maxime lautet: Ich möchte im Urlaub nicht mehr schlechter wohnen als zu Hause. Ich möchte keine liebevoll vom Besitzer in jahrelanger Arbeit persönlich renovierte FeWo mit 1980/90er-Charme mehr mieten oder in einem Hotel mit ollem Teppichboden und schraddeligem Sanitärbereich unterkommen. Wir verreisen seit 2021 ein paar Tage weniger im Jahr als früher und gönnen uns in der Zeit etwas, das uns wirklich zusagt.

Nicole: Meine Maxime ähnelt deiner und würde ich damit ergänzen mögen oder etwas besser. Es ist Urlaub. Ich finde sehr wichtig, dass Urlaub durch Erschwinglichkeit, auch wenn sich das gerade wieder ändert, nicht seine Bedeutung verliert oder inflationär wird. Natürlich sollte man an sich und die Mitreisenden keine höheren Erwartungen hegen. Das geht in der Regel schief. Aber wenn ich sehe, mit welchen Gesichtern Menschen in ihrem Urlaub herumlaufen, dann finde ich das traurig.

Wie stehst du zu Verreisen mit Freunden?

Ines: Oh, Verreisen mit Freunden kann seine Tücken haben. Habe ich schon gemacht, war von großartig bis blöd und würde ich heute nur noch mit getrennten Wohneinheiten wollen. Mein Rhythmus passt nicht zu denen anderer Menschen und meine Essensvorlieben sind andere.

Man kann sich sehen, sich treffen, aber nicht 24/7 gemeinsam verbringen. Das geht ja schon damit los, ob man mit Wäschepaket oder ohne bucht und die FeWo/Haus hinterher selbst reinigen möchte oder nicht.

Nicole: Wir sind einmal mit Freunden gereist. Außer der nächtlichen Bustouren nach Paris und einer Büroreise.

Getrennte Zimmer sind Pflicht. Und trotzdem ist man dennoch auch verpflichtet. Ich gestalte meinen richtigen Urlaub lieber allein mit meinem Mann/den Kindern. Bei Kurzreisen/Städtereisen ist das was anderes.

Reisebüro oder online?

Ines: Reisen buche ich online oder telefonisch nach Onlinerecherche. Wir verreisen privat aktuell nur im Umkreis von etwa 200 km um unseren Wohnort mit dem Auto. Dafür brauche ich kein Reisebüro. Flüge, 2017 den letzten, oder Bahnfahrten buche ich online.

Würden wir eine Reise außerhalb Europas machen und vielleicht viele Dinge dazu buchen wollen, würde ich im Reisebüro buchen. Das sehe ich heute noch als deren Kompetenz. Du bis Reiseverkehrskauffrau und hast bis 2019 in einem Reisebüro gearbeitet. Wie buchst du eure Reisen heute?

Nicole: Da ich mich immer noch gut auskenne, buche ich die normaleren Reisen online selbst. Wenn es komplizierter wird, sprich umfangreicher oder wie in diesem Jahr mit verschiedenen An-/Ab- oder Rückreisen, dann buche ich bei einer meiner alten Kolleginnen im Reisebüro.

Das würde ich auch jedem raten, der sich unsicher fühlt oder es das erste Mal versucht. Wenn dann etwas ist, hat man einen kompetenten Ansprechpartner und Unterstützung. Auch bei Visa- und Einreisebestimmungen kann das gut sein. Sowas fällt online oft hinten über.

Was war die schönste Reise deines Lebens?

Nicole: Es gab mehrere, nicht die eine. Der Bedeutung – und nicht des Ziels – wegen, war es unsere Hochzeitsreise. Denn das war ein für uns besonders besonderer Urlaub im Budget und Ziel.

Die Reise nach New York war sehr besonders, der Stadt und der Erlebnisse wegen und weil es nach den Kindern der erste Urlaub zu zweit war. Rom war toll, Kos wegen der neuen Urlaubssituation schön.

Es gab wenige Urlaube, die dieses Kriterium für sich betrachtet, nicht erfüllt haben. Weil jeder Urlaub der für mich und uns zu der Zeit DER schönste Urlaub war. Und ich allen anderen unrecht täte.

Ines: Bei mir waren nicht alle Urlaube so toll. Unterkunft, Wetter, Essen – da habe ich im geringeren Preissegment bis Anfang 30 schon Einiges erlebt. Die Stimmung hat das mal mit Humor und mal schlechter weggesteckt. Nach Reisen habe ich mich schon oft gefragt, wofür ich mir das überhaupt angetan und das Geld dafür bezahlt habe.

Unsere Hochzeitsreise war auch mein schönster Urlaub. Aber wegen der Destination, nicht des Honeymoons. Wir wollten gar keine typische Hochzeitsreise machen, sondern einfach einen besonderen Urlaub nach einem extrem harten Jahr mit der Krebserkrankung und dem Tod meiner Mutter und dem Umzug in unser Haus samt Renovierung und zwei Vollzeitjobs mit reichlich Überstunden buchen.

Es gab ein Upgrade beim Reiseveranstalter für Hochzeitspaare. Das haben wir mitgenommen und vorher schnell geheiratet – oder so ähnlich. Jedenfalls hatten wir zwei traumhafte Wochen in Funchal auf Madeira in einem tollen Hotel mit perfektem Meerblick, köstlichem Essen – Papageifisch, nie wieder so gut gegessen – und traumhaften Wanderungen. Da fliegen wir nicht wieder hin, weil es nie wieder so schön sein kann. Zwei andere Traumurlaube waren Sylt 2007 und 2014. Da stimmte einfach alles und ich war schon sehr oft dort.

Nicole: Mir ist während unseres Gespräches aufgegangen, dass bis auf ganz wenige Reisen (hatte ich Antigua erwähnt?) alles in unserem Rahmen und zu der Zeit richtig war. Und ich verstehe, dass man etwas nicht wiederholt. Genauso, wie man vielleicht noch etwas ergänzen möchte.

Paris war zum Beispiel toll, es nochmal zu machen, weil die Stadt sich noch schöner entwickelt hat. Mallorca haben wir nach Jahren gelassen, weil das Hotel und der Strand immer schlechter wurden. Leider. Und wir wollten, dir ähnlich, die schönen Erinnerungen bewahren.

Welche Länder hast Du schon besucht? 7

Nicole: Deutschland, Frankreich, Italien, Türkei, Marokko, Norwegen, Portugal, Spanien, Griechenland, Israel, Benelux, Großbritannien, Irland, Tschechien, Österreich, Armenien, Kosovo, Rumänien, Dominikanische Republik, Antigua, Hong Kong, Singapur, Thailand, Mauritius, USA und Kanada. Meine Reiseliste mit kurzen Kommentaren zu den Reisezielen findest du frisch aktualisiert im Blogbeitrag Wo war ich schon.

Ines: In meinem 54jährigen Leben habe ich keine Lust verspürt, die berühmte große, weite Welt zu entdecken. Es gibt genug spannende Sachen in der Umgebung oder zumindest in Europa. Damit galt ich lange als desinteressiert, uncool, vielleicht sogar ignorant. In Zeiten des Klimawandels bin ich damit auf einmal en vogue.

Wenn ich allerdings überlege, in wie vielen Ländern der Welt ich bereits war, sind das vermutlich mehr als bei den Durchschnittsweltbürgern. Die wenigsten Menschen auf der Erde reisen wirklich weit und nur zum Spaß.

In diesen Ländern bin ich gewesen, teilweise mehrfach und in verschiedenen Landesteilen: Deutschland – in allen Bundesländern bis auf das Saarland. Das kann nicht jeder Deutsche von sich behaupten, oder? Durch Thüringen nur durchgefahren, aber immerhin. Dänemark, Österreich – immerhin in sechs Bundesländern, Schweiz, Niederlande, Belgien, Luxemburg – durchgefahren, Frankreich, Italien, Spanien, Polen – durchgefahren, Tschechien, England, Schottland, Türkei und Kanada.

Ein Vorteil am Leben in einer Großstadt wie Hamburg ist in Bezug auf Weltoffenheit ohne Reisen, dass hier Menschen vieler Nationen leben. Ich komme mit anderen Kulturen in Kontakt, ohne meinen eigenen Lebensraum zu verlassen. Das ist natürlich anders, als wenn ich die Länder bereisen würde, aber definitiv mehr, als wenn ich nur von gebürtigen Deutschen umgeben wäre. Unser aktueller Urlaubsradius liegt bei 150 km.

Welche Länder oder Städte möchtest du noch bereisen?

Nicole: Ich finde deine Liste sehr ordentlich … Dafür, dass du nicht sooo reiseaffin bist … Träume habe ich noch einige. Was davon klappt? Mal schauen …

  • Seychellen, Australien, eventuell Malaysia, mehr USA – vor allen Dingen noch einmal die Ostküste und die Mitte, Kanada, Vietnam aus Neugier und Schottland.
  • Städte: Stockholm, Kopenhagen, Edinburgh, Chicago, New York noch einmal – (die sonstigen Ostküstenstädte sind oben inkludiert – Budapest (irgendwann), Florenz, Madrid, Paris gern noch einmal, Antwerpen, Rom immer wieder, London …

Wenn du deine Abneigung beiseite lässt, gäbe es etwas bei dir?

Ines: Puh, das ist ja eine riesige Liste! Einiges davon wird sicher klappen. Offenbar sind wir beide reisegenetisch recht unterschiedlich gepolt. Es gibt kein Reiseziel, das mich ernsthaft reizt. In Deutschland würde mir bestimmt die Bodenseeregion gefallen. Die stand schon mal auf dem Plan, hat dann wegen der Anfahrt und Urlaub mit Hund verloren gegen Norddeutschland.

Südafrika würde ich bereisen wegen der Natur und der Tiere, wenn ich keine Spinnenphobie hätte. Barcelona und Prag würde ich besichtigen, wenn keine anderen Touristen da wären. Und dass nicht in einer Pandemie, während der man mit seinem Hintern meiner Meinung nach besser zu Hause bleibt und nicht quer durch Europa fährt und sich an leeren Städten erfreut, nur weil es erlaubt ist.

Foto: Nicole

Stockholm und Oslo würde ich mir ansehen, wenn es nicht so voll und teuer wäre dort. Mir reicht schon der Overtourism in Hamburg. Schon bei dem Gedanken an einen Städtetripp verliere ich die Lust darauf. Dennoch bin ich froh, Städte wie Paris, Kopenhagen, Rotterdam, Amsterdam, Antwerpen, Dresden, Leipzig, Berlin oder Köln gesehen zu haben, bevor sie überfüllt und unbezahlbar wurden.

Nicole: Südafrika steht auch auf meiner Liste. Das habe ich glatt vergessen. Aber ich möchte da nicht Autofahren, mein Respekt ist groß. Und Busreisen sind auch nicht sooo mein Ding.

In der Pandemie als Urlaub zu reisen, empfinde ich fast als Blasphemie. Das wäre mir nie in den Sinn gekommen.

Du hast recht, es ist echt enorm, was sich an Touristenmassen getan hat. Wenn ich daran denke, wie wir vor 32 Jahren in London waren und dann heute … Reisen ist sehr erschwinglich geworden. Was einerseits natürlich schön ist. Andererseits aber eben auch was macht. Und da ich aus der Branche komme und mit dem Wissen, dass viele Menschen davon (besser) leben können, bin ich ambivalent.

Urlaubsflüge & Umwelt

Foto: Nicole

Ines: Aus meiner Perspektive ist es einfach, auf Flugreisen zu schimpfen, weil mir das Bedürfnis danach fehlt. Im Alltag machst du viele Wege zu Fuß und mit dem Rad. In Deutschland bist du sehr oft mit der Bahn unterwegs. Wie ist deine Einstellung zur Umweltbelastung durch private Urlaubsflüge?

Nicole: Auch hier bin ich ambivalent, weil ich, wie du richtig sagst, ganz viel alternativ auszugleichen versuche … Für mich ist es schräg, wenn ein Flug nach Mallorca weniger kostet als eine Taxifahrt für 62 km zwischen Bremen und Bremerhaven. Und sich die Leute dann beschweren, wenn eine Fluggesellschaft pleite geht oder der Service übel ist. Urlaub wird mir für viele zu alltäglich. Aber das hatten wir am Anfang schon.

Muss es tatsächlich 6 Flüge am Tag geben?. Mir gefällt das spanische Modell, wo es im Inland keine Flüge gibt, wenn das Ziel in fast derselben Zeit mit dem Zug zu erreichen ist. Anschlussflüge finde ich in Ordnung. Fliegen grundsätzlich auch. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich es liebe, zu fliegen. Und es uns eben auch mobil macht.

Es wäre mir lieber, dass Kapazitäten zugunsten von Umwelt und Service besser geplant würden. Und dass Preise realistischer wären. Deutlich intensiver ist ja auch, was diese Menge an Flügen mit den Zielen macht. Und das ist auch ein Umweltaspekt. Dazu könnte ich dir eine Geschichte erzählen, die mir das noch klarer vor Augen geführt hat.

Ines: Da sind sehr viele Fehler im System. Ein Taxi kostet auch in Hamburg zum Flughafen manchmal mehr als ein Flug in den sonnigen Süden. Dass sich die Leute dann beschweren, wenn der Service der Billig-Airline unterirdisch ist und sie ihr Ticket selbst ausdrucken oder dafür horrende Extragebühren zahlen müssen, ist absurd. Wenn man für jedes Gepäckstück bezahlen muss, finde ich das zum Beispiel gut, denn man bezahlt dann nur für die Leistung, die man in Anspruch nimmt.

Eine andere Abstrusität ist, dass eine All-inklusive-Flugreise in ein schickes Hotel in Ägypten weniger kostet als ein Urlaub an der Nord- oder Ostsee. Das motiviert gerade Familien mit nicht so viel Geld, für sich All inklusive lohnt, damit sie nicht jedes Getränk für die Kinder zusätzlich auf der Rechnung habe, solche Reisen zu buchen – Sonnengarantie gibt es obendrein gratis.

Inlandsflüge würde ich komplett streichen und dafür die Bahn endlich mal auf Spur bringen. Wenn man Anschlussflüge zuließe, wären die vermutlich nicht voll – da sind wir dann wieder bei den nicht ausgeschöpft Kapazitäten.

Mein Fazit: Fliegen ist zu billig, jeder Flug müsste einen mega Aufschlag für CO2-Ausgleich beinhalten. Wenn Airlines den günstigen Grundpreis anbieten, ist das deren Problem – die machen das nicht aus Altruismus. Wird sich schon rechnen. Und dass sich Airline eine goldene Nase verdienen wie Lufthansa früher und deren Kapitäne, will ich auch nicht finanzieren.

Nicole: Zum All inclusive Urlaub: Nachdem ich das früher komplett abgelehnt habe, wurde das durch die Kinder anders. Es hat immense Vorteile, gerade freie Getränke zu haben. Und wenn man es achtsam nutzt, auch sonst.

Da ist Deutschland als Urlaubsland für Familien noch etwas hintendran, finde ich. Hinzu kommt; dass ich im Sommerurlaub eine gewisse Sonnengarantie auch angenehm fand. Ich bin da relativ liberal unterwegs. Es ist abstrus, ja, aber ich verstehe dabei jeden, der es nutzt.

Bei den Preisen für Flüge bin ich mir nicht immer sicher, ob es sich wirklich so rechnet. Das zeigen einige Insolvenzen von Fluggesellschaften recht deutlich.

Was denkst du über Kreuzfahrten?

Nicole: Zu Kreuzfahrten habe ich eine höchst ambivalente Meinung aus mehreren Gründen. Ich habe 3,5 Kreuzfahrten gemacht, davon 1,5 aus beruflichen Gründen. Die halbe war eine zwei Tage Rausfahrreise, um ein Schiff und das System kennenzulernen. Die privaten waren eine mit einem kleinen Expeditionsschiff zum Nordkap, die andere eine Mittelmeer Kreuzfahrt mit dem großen, weißen Schiff, dessen Hupe bis heute mein Innerstes berührt. Letztere war damals ein Superangebot.

Als ich damals im Job anfing, waren Kreuzfahrten hierzulande etwas höchst exklusives und besonderes. Sicherlich auch schon umweltbedenklich, aber es war mehr Klasse denn Masse. Es gäbe ein Ziel, das ich mit einem überschaubaren Schiff bereisen würde: Südamerika.

Der Vorteil einer Kreuzfahrt ist, dass du einige Ziele bereisen kannst, ohne dauernd Koffer ein- und auszupacken und ein gutes Paket bekommst. Allerdings ist der Markt und somit die Schiffe derart gewachsen, dass nicht nur der Umweltaspekt bedenklich ist.

Es ist auch die Masse der Touristen, die in den Häfen ausgespuckt werden und diese überlaufen lassen. Kreuzfahrten führen fast alle Schiffe zur besten und jeweiligen Saisonzeit in die jeweiligen und dann gleichen Regionen. Es wird dann sehr voll bei der Kapazität und Größe, die die Schiffe heute aufweisen. Das tut den Städten und Regionen sicher nicht so gut, wie Tourismus es tun sollte.

Ines: Aus genau den Gründen – Umweltschädigung und Massentourismus an kleinen und großen Orten der Erde – finde ich Kreuzfahrten schlimm. Natürlich ist es ein Vorteil, viele Orte ohne erneutes Kofferpacken und ohne erneute Anreise sehen zu können.

Die Frage ist dabei: Muss man das wirklich alles gesehen haben? Ich denke nicht. Und wenn man meint, das zu müssen, steht es mir frei, das falsch zu finden. Der Komplettpreis für alle ist dabei einfach zu hoch.

Es gab tatsächlich mal eine Kreuzfahrt, die ich gerne gemacht hätte: In die Sea Cloud war ich umgehend wahnsinnig verliebt beim ersten zufälligen Anblick im Prospekt. Das ist aber auch kein Ozeanriese, sondern ein Segelschiff. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich nicht in die Karibik will und mir keine Reise auf der Welt so viel Geld wert ist.

Tatsächlich bin ich für einige Reisen einfach zu geizig. Ich sehe bei jedem Euro, den Reisen kosten, wie ich ihn verdient habe. Meine Arbeit macht Spaß, ist aber auf der anderen Seite anstrengend, weil ich oft mit emotional angespannten Menschen zu tun habe – vor Freude, Angst, Unsicherheit auf die Arbeit mit mir. Ich arbeite lieber weniger, habe dafür mehr entspannte Freizeitmomente im Alltag und brauche deshalb weniger Urlaubsentertainment. Work-Life-Balance und so …

Nicole: Mit der Sea Cloud ähneln wir uns. Ich habe diese Kataloge auf der Arbeit immer sehnsuchtsvoll durchgeblättert. Für mich war es unerschwinglich, ein Traum und dennoch zu eng. Auch wenn ich kleine Schiffe mag: Wenn du bei der geringen Kabinenanzahl und der Begrenztheit des Schiffes ein paar komische Menschen dabei hast, wird der Traum schnell flüchtig.

Vernünftigen Tourismus finde ich immer noch gut und möchte viel sehen, auch weil ich es spannend finde, Länder zu erleben. Wobei ich dir recht gebe ist, dass alles zu groß und zu viel ist.

Welche Reise steht als nächstes bei dir an?

Nicole: Meine nächste Reise wird eine Dienstreise meines Mannes nach Ljubljana sein, auf der ich ihn begleiten werde. Darauf bin ich sehr neugierig.

Ines: Cuxhaven im kommenden Jahr.

Reist du lieber im Sommer oder Winter?

Nicole: Ich mag gern in die (leichte) Wärme fahren. Also wohl eher Sommer. Oder im Winter in den Sommer. Ich hätte gerne nochmal echten Schnee, auch wenn der Kofferaufwand extrem ist. Darum ist der Sommer eher mein Favorit, weil man besser und weniger packen kann.

Ines: Nie im echten Sommer zwischen Juli und August. Am liebsten zwischen September und April. Gerne auch im November und Februar, um die dunkle Jahreszeit mit viel Zeit draußen am Tag aufzuhellen.

Wenn du all deine Bedenken außen vor lassen könntest/würdest, für welches Ziel (egal wie weit, aber bitte außerhalb DE) würdest du brennen und warum?

Ines: Wirklich brennen für nichts, sonst würde ich es einfach tun. Eine Husky-Schlittentour zu den Polarlichtern fände ich wunderschön.

Nicole: Passt super zu dir. Wenn ich alles, auch Geld, außen vor lassen kann? Dann würde ich gerne einmal richtig in die Südsee reisen. Oder in ein richtig gutes Hotel nach Hawaii. Hatte ich Australien erwähnt?

Ines: Danke, liebe Nicole, für den Urlaubs-Plausch!

Liebe Leser_in: Was denkst du über Urlaub? Wo geht dein nächster hin?

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