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Lesetipp – Das Fuchserl

Werbung – Rezensionsexemplar

Rauhnaechte von Ellen Sandberg

Rauhnächte
Ellen Sandberg

Originalausgabe, Hardcover mit Schutzumschlag, 352 Seiten
ISBN 978-3-328-60437-2
Erschienen am 12. November 2025 im Penguin Verlag (Werbung)
Eine Leseprobe und Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig. Unter ihrem bürgerlichen Namen veröffentlicht sie Kriminalromane. Dem Roman Raunächte liegt der 2014 im Arena Verlag unter dem Titel Die Flammen flüstern dein Lied von Inge Löhnig veröffentliche Jugendroman zugrunde. Die Geschichte wurde als Raunächte von der Autorin vollständig neu erzählt. Falls dir das Buch bekannt vorkommt, hast du es in der früheren Fassung vielleicht bereits gelesen.

Leider finden sich diese Hinweise nur im Buch selbst und nicht auf der Website des Verlags. Das finde ich schade, denn ich habe wegen solcher Überarbeitungen und neuem Titel schon mehrfach Bücher gekauft, die sich mir inhaltlich bereits bekannt herausgestellt haben. In diesem Fall hatte ich Glück: Das Lesevergnügen war ein frisches für mich und Raunächte ist absolut verschlingenswert.

„„Sie darf das nie erfahren. Du hast es mir versprochen!“ Wie ein Faustschlag trifft dieser Satz die 22-jährige Pia an Heiligabend, als sie ein Streitgespräch ihrer Eltern belauscht. Als sie kurz darauf herausfindet, dass sie mit vier Jahren adoptiert wurde, bricht ihre bis dahin gekannte Welt vollends zusammen. Schon ihr Leben lang fühlte sie sich anders, seltsam fremd, als ob ein Tabu sie umgibt. Nun scheint all das bestätigt. Auf der Suche nach Antworten fährt Pia nach Wasserburg am Inn, dem Heimatort ihrer leiblichen Mutter. Der Raureif hängt tief in den winterlichen Inn Auen und durch das mittelalterliche Städtchen tanzen schauerliche Gestalten, die nach altem Brauch die Geister vertreiben sollen. In den Rauhnächten, so sagt man, drängen alte, gut gehütete Geheimnisse wieder an die Oberfläche. Und je näher Pia der Wahrheit über ihre Mutter kommt, desto enger ziehen die Geister der Vergangenheit ihre Kreise um sie. Bis Pia in tödlicher Gefahr schwebt …“

Verlagstext – Ellen Sandberg, Rauhnächte, Penguin Verlag 2025

Pia spürt schon am Abend des 24. Dezember das in der Luft liegenden Drama ihrer Eltern. Mutter Katrin stürzt sich in Perfektion, ihr Vater tut extrem entspannt – beide trinken an dem Abend zu viel. Es eskaliert in einem Ehekrach der Eltern. Auf der einen Seite weiß Pia, dass sie ihrer Geschichte auf den Grund gehen muss. Auf der anderen Seite hat sie enorme Angst davor, denn sie mag keine Veränderungen.

Das Gefühl falsch auf der Welt und nicht liebenswert zu sein, hat sie 21 Jahre lang begleitet. Weil das so nicht für sie weiter gehen kann, begibt sie sich auf die Suche ihrer leiblichen Eltern. Ihre Mutter ist verstorben, der Vater laut Geburtsurkunde unbekannt. Herauszufinden, wer ihr Vater ist, scheint unmöglich zu sein – oder nicht? Das große Thema des Romans ist ungewollte Kinderlosigkeit und was das aus Menschen machen kann.

Pia fährt in die Nähe von Wassersleben, wo ihre Familie mütterlicherseits lebt, sie selbst die ersten vier Jahre ihres Lebens verbracht hat und von ihrer Tante Sonja Land und Gebäude geerbt hat. Das Erbe wird bis zum 25. Lebensjahr von ihrer Adoptivmutter verwaltet.

Sonja hat bis zu ihrem Tod dort mit ihrer besten Freundin Bettina das Verve-Meditationszentrum betrieben. Nach Sonjas Tod hat Bettina es mit ihrem Mann Stefan übernommen und modernisiert. Pia quartiert sich dort in einem kleinen alten Waschhäuschen auf dem Grundstück ein, der Villa Lavanda, in der sie schon als Kind gespielt hat.

Drei Jahre schon hat Pia ihre Großeltern in Wasserburg nicht mehr gesehen. Wollten ihre Eltern das bewusst seit dem 18. Geburtstag nicht mehr? Was wissen sämtliche Dorfbewohner von alt bis jung offenbar über sie, wovon sie keine Ahnung hat?

Ihr schlägt offene Feindseligkeit entgegen und die Aufforderung, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Pia hat kein Verständnis für den Umgang der Menschen im Ort mit ihr. Lediglich ein junger Mann, Ansgar, zeigt sich ihr gegenüber hilfsbereit. Das erzeugt trotz der Dankbarkeit dafür gleichzeitig Misstrauen, denn seine Motive sind ihr unklar und im Umgang mit Männern wurde sie bisher nur enttäuscht.

Oma sagte immer, dass sie ein Fuchserl sei. Das bezieht sich auf ihre fuchsroten Haare und dass ihre Urururgroßmutter Barbara als letzte Hexe in Bayern auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Pia mochte ihre roten Haare noch nie und sieht es als Kränkung an, Fuchserl genannt zu werden. Was ihre Oma ihr mit diesem Namen Positives sagen möchte, versteht sie erst am Ende der Geschichte.

Pia hat lebenslang Alpträume, die mit Füchsen, Schlangen und Eishöhlen zu tun haben. In der Zeit in Wasserburg erkennt sie schrittweise die Realität darin. Im Traum will ihr jemand Böses und jemand Gutes. Doch wer steht im wahren Leben für was davon? Die Esoterik ihrer Tante und anderen Vorjahren liegt ihr fern, weltliche Beweise zu finden ist aber auch schwer möglich.

Pia ist im Heute Anfang 20. Dass die Geschichte primär aus ihrer Perspektive erzählt wird, hat mir gefallen, denn ich lese selten Bücher, in denen die Hauptdarstellerinnen so jung sind. Der Roman spielt kompakt zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar. Das mag ich, weil es die Handlung angenehm auf den Punkt bringt.

Insgesamt hat mir der Roman genauso gut gefallen wie alle Sandberg-Romane bisher. Es ist ein in einem Rutsch zu lesendes Lesevergnügen trotz des ernsten Themas.

Am Rande: Lustigerweise war ich schon mal in Wasserburg und das zu einer Heldenreise, die in einem abgeschiedenen Seminarhaus stattfand. Dabei habe ich beim Lesen oft gedacht, wenn es um das Verve-Meditationszentrum und Sonjas Ideale ging.

Bist Du auch ein Sandberg-Roman-Fan?

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Lesetipp – Liebe im Schnee von Saint-Chambéry

Werbung – Rezensionsexemplar

Winterzauber in den Alpen von Mandy Baggot

Winterzauber in den Alpen
Mandy Baggot

Taschenbuch, Broschur, 384 Seiten
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen von Andrea Fischer
Originaltitel One Winter at the French Chalet
Originalverlag Boldwood Books
ISBN 978-3-442-49681-5
Erschienen am 17. September 2025 im Goldmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern und eine Leseprobe findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.

„Die Reisejournalistin Orla hatte sich so auf die Feiertage mit ihrer Familie in London gefreut, da schickt ihre Chefin sie in die französischen Alpen. Dort soll Orla eine Weihnachtsreportage über ein kleines Dorf und seine Bewohner schreiben, allen voran den schweigsamen Chaletbesitzer Jacques. Ein mürrischer Franzose hat Orla gerade noch gefehlt. Doch das charmante Saint-Chambéry, die atemberaubende verschneite Berglandschaft und die liebenswerte Dorfgemeinschaft erobern schnell ihr Herz. Und umgeben vom Zauber des Winters weckt sogar der verschlossene Jacques wider Erwarten Orlas Neugier …“

Verlagstext – Mandy Baggot, Winterzauber in den Alpen, Goldmann Verlag 2025

Es ist kurz vor Weihnachten und Clickbaiting-Story muss her. Ein schweigsamer Mann, genannt Wolf, und ein angeblich kurz vor der Niederkunft stehendes Rentier sollen die Sensation werden. Allerdings ist der Mann, der in Wahrheit Jacques heißt, gar kein Eremit und Rentiere kalben normalerweise im Frühling. An der Story stimmt gehörig etwas nicht. Doch warum soll Orla unbedingt nach Saint-Chambéry reisen? Wir ahnen es: die Liebe!

Jacques ist absoluter Fan von Orlas Reisereportagen. Delphine, gute Seele des Ortes, will ihn mit dem Besuch von Orla in Saint-Chambéry aus seiner Einsamkeit lösen und die beiden verkuppeln. Dabei gibt sie sich äußerst viel Mühe, diverse Zufälle herbeizuführen, damit Orla Zeit mit Jaques verbringt.

Dass Orlas 16jährige Schwester Erin mitgereist ist, macht die Zeit vor Ort ebenso trubelig, wie das Jacques 18jähriger Bruder zum ersten Mal dort auftaucht. Erin hat allerdings nur Herz und Klick-Finger für ihren geheimnisvollen Onlinefreund Burim neben ihrer Vorliebe für alles, was teuer und instagramable ist. Orla und ihre Mutter haben große Angst, dass Erin von Burim ausgenutzt wird, denn sie steigert sich in die Situationship mit ihm enorm hinein.

Fazit: Eine schöne Geschenk-Liebes-Geschichte für Frauen, die über Weihnachten Lust auf eine winterliche Romanze im Schnee in Buchform haben.

Ist das ein Roman für dich?

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Lesetipp – Die Schreibblockade

Werbung – Rezensionsexemplar

Es koennte so einfach sein von Anne Handorf

Es könnte so einfach sein
Anne Handorf

Originalausgabe, Hardcover, mit Schutzumschlag, 320 Seiten
ISBN 978-3-570-10574-0
Erschienen am 10. September 2025 im C. Bertelsmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.
Anne Handorf ist das Pseudonym von Carla Grosch und Volker Jarck, die beide in unterschiedlichen Rollen in der Buchbranche tätig sind.

„Ein Sonntag im September 2005: Noch vier Wochen bis zur Wahl der ersten Kanzlerin für Deutschland, nur noch achtundzwanzig Tage für Bestseller-Autorin Vera Albach, um ihren Roman im Rekordtempo zu Ende zu schreiben. Nachdem sie in den 1960-ern mit Heftromanen begonnen und sich in einer Männerwelt durchgesetzt hat, soll dies ihr letztes Buch sein, sie hat es ihrem Mann Leo versprochen. Doch so einfach wie gedacht ist es nicht, das Loslassen. Vielleicht braucht es im echten Leben wie in jedem guten Buch eine kleine Überraschung vor dem großen Glück?

Eine Frau, die es wagt zu träumen, eine Ehe auf Augenhöhe – und eine jahrzehntelange Liebe, getragen von Respekt, Verständnis und einem lebensklugen Humor.“

Verlagstext – Anne Handorf, Es könnte so einfach sein, C. Bertelsmann Verlag 2025

Könnte es wirklich so einfach sein?

Nein, das Leben ist nie einfach. Der Roman beginnt damit, dass Vera ihre Nichte Annabel mit einer Lebenslüge konfrontiert, was gehörig daneben geht.

Veras Bruder Ulrich ist vor 17 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Vera und ihre Schwägerin Birgit waren damals der Meinung, dass man Annabel lebenslang glauben lassen soll, dass es ein zufälliger Autounfall war. In Wahrheit kann man davon ausgehen, das Ulrich sich wegen Depressionen das Leben genommen hat. Als Annabel davon erfährt, zerbricht die bis dahin mutterähnliche Beziehung Vera.

Betty, Tochter von Veras Schwester Maria, hält weiterhin zu Vera. Auch Laura, Tochter von Betty, steht Leo und Vera sehr nahe. Annabel kommt nicht damit klar, von Mutter und Tante derart belogen zu werden. Vera verkraftet es nicht, Annabel zu verlieren.

Mit dem schlechten Gewissen wegen dem, was sie angerichtet hat, und weil Annabel ihr jeglichen Kontakt verweigert, sieht sie sich weder im Stande, ihren letzten Roman fertigzustellen, noch ihren 65. Geburtstag groß im Garten zu feiern, wie ihr Mann Leo es für sie plant.

„Liebe heißt halten und aushalten …“

Anne Handorf, Es könnte so einfach sein, C. Bertelsmann Verlag 2025, Seite 239 im E-Book

Im Klappentext steht was von Ehe auf Augenhöhe – das habe ich beim Lesen anders empfunden. Für mich ist es eher eine Ehe mit dem Tausch der klassischen Rollen: Sie verdient das Geld, er kümmert sich um Haus und Garten neben seiner mäßig erfolgreichen Arbeit als selbstständiger Tischler und Restaurator – auch wenn es genau ist, was sie in einer Homestory für den Verlag auf keinen Fall so dokumentiert wissen will.

Interessant finde ich bei dem Buch, dass ich als Leserin einerseits Vera in ihrem Leben begleite und anderseits in den Roman eintauche, den Vera aktuell schreibt. In ihren Romanen landet viel aus dem wahren Leben in leicht veränderter Form.

Es ist eine gemächlich erzählte Geschichte. Das Tempo ist ruhig, die Themen darin durchaus groß: Emanzipation, Gleichberechtigung, Geld in der Ehe, Umgang mit Wahrheiten, moralische Fragen, Familiensystemik, der Übergang in einen neu zu gestaltenden Alltag nach der beruflich aktiven Phase und der Frage, wann es zu spät sein kann, Erlebnisse aufzuschieben, die eine gewisse körperliche Gesundheit erfordern.

Kleiner Gimmick: Beim Lesen habe ich oft an Bloggerin Britta Langhoff gedacht – der Geburtsname von Vera ist Langhoff.

Ist das ein Buch für dich?

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Lesetipp – Das Strandhaus

Werbung – Rezensionsexemplar

Das Haus am Strand von Leah Pitt

Das Haus am Strand
Leah Pitt

Taschenbuch, Broschur, 464 Seiten
ISBN 978-3-442-49552-8
Übersetzt aus dem Englischen von Michael Benthack
Originaltitel The Beach Hut, Originalverlag Hodder
Deutsche Erstausgabe
Erschienen am 23. Juli 2025 im Goldmann Verlag (Werbung)
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite. Ich habe es als E-Book gelesen.

„August 1997: Die Teenager Sophie und Matilda verbringen die Ferien mit ihren Familien an der malerischen Küste von Dorset. Es soll der Sommer ihres Lebens werden – unbeschwerte Strandtage, neue Freunde, erste Liebe. Doch dann kommt Matilda auf tragische Weise ums Leben.
Zwanzig Jahre später kehrt Sophie nach Dorset zurück, um das Strandhaus ihrer Familie zu verkaufen. Die schrecklichen Erinnerungen an Matildas Tod haben sie nie losgelassen. Doch was geschah wirklich in jener Sommernacht, als ihre Freundin starb? Sophie sucht in der eingeschworenen Strand-Community nach der Wahrheit – und steht bald vor einem dunklen Abgrund.“

Verlagstext – Leah Pitt, Das Haus am Strand, Goldmann Verlag 2025

Sophie will das Strandhaus ausräumen und für ihre in Spanien lebende Mutter verkaufen. Ihre Schwester Anna lebt in Australien, der Vater ist vor 13 Monaten verstorben. Von ihrem seit kurzem in Japan lebenden Ehemann Nick ist sie getrennt, vom Job in London ist sie wegen eines Burnouts beurlaubt. Kurz gesagt: ziemliches Chaos gerade in ihrem Leben.

Das ist der Grund, warum sie denkt, dass es ihr gut tun kann, an den Ort zu fahren, an dem sie ihre Kindheit verbracht, bevor das Strandhaus auch noch aus ihrem Leben verschwindet. Es ist das erste Mal seit Matildas Tod, dass sie dort ist. In den letzten 20 Jahren wurde das Haus ab und an vermietet. Es ist schon länger unbewohnt.

Vor Ort trifft sie direkt auf Kip, ihren Teenie-Schwarm aus dem Desaster-Sommer. Sie findet ihn heute so anziehend wie damals. Schrittweise tauchen weitere alte Bekannte in den von ihnen noch bewohnten Strandhütten auf, zum Beispiel Sheila – Mutter von Matilda, und Chetana. Chetana war damals absolute Außenseiterin, die aber in besagtem Sommer auf einmal Matildas Gunst bekam.

Sophie hat sich in dem Sommer der Clique mit den älteren Jungs zugewandt und Matilda konnte nicht mehr viel mit ihr anfangen. Heute verhält sich Chetana Sophie gegenüber extrem abweisend. Sheila ist nur noch ein Schatten, sie hat den Verlust ihrer Tochter nicht verkraftet.

Beim ersten Versuch des Ausmistens des Strandhauses findet Sophie zufällig eine kleine silberne Dose, die Matilda gehört hat. In ihr sind Fotos, die Matilda in dem Sommer gemacht hat. Dose und Kamera waren ihre ständigen Begleiter.

Die Polizei hat damals die Dose gesucht. Sie lag 20 Jahre unentdeckt im Lagerraum des Strandhauses. Wie kommt sie dahin? Sie zeigt die Dose und die Bilder Kip, der sie davon abhalten will, in der Vergangenheit zu wühlen. Schnell wird klar, dass sich auch heute noch Menschen für bestimmte Bilder aus der Dose interessieren. Es passieren einige Dinge, die Sophie verunsichern, ihr Angst macht und an allem zweifeln lassen.

Der Thriller spielt in drei Zeitebenen: 1982, 1997 und heute. Er ist in der jeweiligen Zeitebene im Präsenz geschrieben aus der Perspektive der jeweiligen Hauptfigur. Das macht es einfach, sich in die Personen hineinzudenken. Die Spannung baut sich langsam auf und nimmt ab Seite 369 deutlich zu. Es braucht ein paar Schleifen, bis die Geschichte am Ende aufgelöst wird.

Mir hat an dem Buch besonders die Reflektion der heutigen Sophie auf ihr Sein als Teenager im Jahr 1997 gefallen. Außerdem mochte ich, dass ich den Plot nicht vorhersehbar fand, sondern es immer wieder Überraschungen gab.

Ist das ein Thriller für dich?

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Lesetipp – Die Jagd nach dem Gemälde

Werbung – Rezensionsexemplar

Die Farbe der Gier von Jeffrey Archer

Die Farbe der Gier
Jeffrey Archer

Taschenbuch, Broschur, 512 Seiten
ISBN 978-3-453-44293-1
Übersetzt aus dem Englischen von Tatjana Kruse
Erschienen am 13. August 2025 im Heyne Verlag (Werbung)
Ich habe es als E-Book gelesen.

Die Originalausgabe wurde 2005 unter dem Titel False Impressions bei Macmillan veröffentlicht und erschien im Deutschen erstmals 2007 im S. Fischer Verlag Frankfurt. Die aktuelle Ausgabe im Heyne Verlag ist eine Neuausgabe. Leider finden sich diese Hinweise nur im Buch selbst und nicht auf der Website des Verlags. Falls dir das Buch bekannt vorkommt, hast du es in den 2000ern vielleicht bereits gelesen.

„Bryce Fenston ist ein skrupelloser Finanzmakler. Seine Leidenschaft sind wertvolle Gemälde – für einen echten van Gogh geht er über Leichen. Das Objekt seiner Begierde: das berühmte »Selbstporträt mit abgeschnittenem Ohr«. Es befindet sich im Privatbesitz einer britischen Lady. Die junge Kunstexpertin Anna, die für Fenston arbeitet, schwebt in Gefahr, weil sie zu viel über dessen Machenschaften weiß. Und sie ahnt nicht, dass sie noch dazu von FBI Special Agent Jack Delaney sie beschattet wird. So beginnt an einem vermeintlich friedlichen Septembermorgen in New York eine atemlose Jagd nach einem Gemälde und ein spektakulärer Wettlauf gegen die Skrupellosigkeit.“

Verlagstext – Jeffrey Archer, Die Farbe der Gier, Heyne Verlag 2025

Das Buch habe ich in Rekordzeit verschlungen. Es ist für mein Gefühl kein Roman, sondern mindestens ein Krimi, wenn nicht sogar ein Thriller. Sogar beim Kochen habe ich weitergelesen, weil ich es so spannend fand.

„Anna merkte schnell, dass die Kombination aus Schulden, Naivität und einem Mangel an finanziellem Fachwissen der Dünger war, auf dem Fenston Finance gedieh.“

Jeffrey Archer, Die Farbe der Gier, Heyne Verlag 2025, Seite 28 im E-Book

Als Anna das klar wurde, war es bereits zu spät, sich komplett aus der Geschäftsbeziehung herauszuziehen. Eingebettet in die dramatischen und furchtbaren Szenen von 9/11 versucht Anna, das letzte finanzielle Opfer von Fenston vor dem Schlimmsten zu bewahren. Dafür reist sie von New York über London bis nach Rumänien, wo sie geboren und aufgewachsen ist. Die alten Seilschaften um Ceaușescu reichen bis nach New York im Jahr 2001 und sind Teil der Geschichte.

Spannend an der Jagd quer um die Welt, um das Gemälde zu bekommen oder zu retten, ist die Frage, wer am Ende gut oder böse ist. Lange ist unklar, auf wessen Seite Anna wirklich steht und welche Rolle ihre Kollegin Tina dabei hat. Nicht nur FBI Special Agent Jack ist Anna auf der Spur, weil er sie krimineller Machenschaften in Fenstons Bankgeschäften verdächtigt. Die andere Verfolgerin mit einer Vorliebe für Morde mit Küchenmessern will ihr persönlich an den Kragen.

Die Geschichte hat viele Wendungen und bleibt bis zum Ende spannend. Der Schreibstil – eine Leseprobe findest du auf der Verlagsseite (Werbung) – ist fesselnd. Nebenbei lernt man noch etwas über Impressionismus und Machenschaften in der Kunstwelt.

Ist das ein Buch für dich?

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