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Lesetipp: Auf der Suche

Werbung – Rezensionsexemplar

Die Erfindung der Sprache von Anja Baumheier

Die Erfindung der Sprache
von Anja Baumheier

Originalausgabe, Hardcover, 496 Seiten
ISBN 978-3-463-00023-7
Erschienen am 16. Februar 2021 bei Kindler (Werbung), Rowohlt Verlagsgruppe
Bestellmöglichkeiten bei diversen Händlern findest Du auf der Verlagswebsite.

Ein großer Roman über die Magie der Sprache, die Kraft der Gemeinschaft und eine ganz besondere Familie.

Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll.” Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört.
Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer.
Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: Die Erfindung der Sprache. Es enthält Hinweise auf seinen Vater – offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche. Seine abenteuerliche Reise führt ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt …”

Klappentext

Das Buch durfte ich als Vorabexemplar lesen, so dass die Rezension bereits heute am offiziellen Veröffentlichungstag erscheinen kann. Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel mehr sagen, als im Klappentext steht, um Dir nicht die Spannung zu nehmen, was Adam auf seiner Reise erlebt und was er über den Verbleib seines Vaters herausfindet.

Das Buch-im-Buch Die Erfindung der Sprache, das laut Klappentext ihm in die Hände fällt, fällt laut Buchinhalt übrigens seiner Mutter in die Hand. Auf Seite 67 findest Du Details dazu, und er bestellt es sich bewusst danach in seiner Stammbuchhandlung, nachdem seine Mutter ihn darauf hingewiesen hat.

In dem Buch-im-Buch Die Erfindung der Sprache, findet sich ein Hinweis auf den verschwundenen Vater, weil eine Erfindung mit für ihn typischer Namensvergabe erwähnt wird, die er für Adam als Baby gemacht hat, bei der es darum geht, die Sprache von Babys für Erwachsene zu übersetzen.

Das bizarre Leben der Gemeinschaft auf Platteoog, die besondere Entwicklung von Adam und wie er einen Weg findet, in der Gesellschaft zurecht zu kommen, und die Liebe und tiefe Verbindung innerhalb der Familie bilden den Kern der Geschichte.

Das Lesen hat mir meistens Spaß gemacht, weil ich die Geschichte spannend fand und vor allem wissen wollte, was es mit dem Verschwinden des Vaters auf sich hat und wie Adam an der Suche nach ihm wächst. Die Teile mit der tschechischen Oma Leska fand ich etwas arg anstrengend zu lesen, weil sie ihre eigene Sprache aus Deutsch und Tschechisch entwickelt hat – in Bezug auf Wortbildung und Grammatik. Ihr Lieblingssatz ist “Ist dramatische Drama.” Manchmal liest es sich ganz süß, in Summe war mir das zu viel. Bei den anderen Personen empfinde ich die intensiv beschreibende Sprache als fantasievoll und angenehm.

Der Roman hat 496 Seiten und ich habe einige Tage daran gelesen. Auch wenn bis zum Ende immer wieder etwas neues passiert oder altes aufgedeckt wird, hätten es für mich 100 Seiten weniger getan. Ab der Mitte zog es sich leicht, ab Seite 400 habe ich mir deutlich das Ende gewünscht.

Obwohl mir die Geschichte zu gestreckt war, mag ich dennoch eine Leseempfehlung für das Buch geben. Es bekommt von mir 4 von 5 Sternen. Es ist eine besondere Familien- und Lebensgeschichte, die vor allem eins nicht ist: vorhersehbar. Von der Autorin habe ich bereits im Oktober 2020 das Buch Kranichland gelesen, das mir ebenso gefallen hat.

Ist das ein Roman für Dich?


8 Antworten auf „Lesetipp: Auf der Suche“

Liebe Ines,

das hört sich sehr interessant an “Buch im Buch” das ist doch was. Ich denke, ich hätte Spaß daran es zu lesen und Dein Lesetipp kommt auf meine Bücher-Wunschliste.
Vielen Dank fürs Vorstellen!

Herzliche Grüße aus Köln

Ja, der Vater hat es in sich … eine – sagen wir mal – komplexe Person. Ist schon schräg, wie verschiedenen Menschen denken und leben.

Liebe Ines,
das Buch klingt gerade wegen der Erfindung der Sprache sehr spannend und natürlich wegen der Vatergeschichte. Ich habe gerade so einen Film gesehen, wo etwas ähnliches passiert. So Doppelleben sind.. komisch?
Hab einen schönen Tag
Nicole

Ja, Menschen mit Doppelleben sind komisch. Ich finde schon die Idee absurd, eins zu führen. Wäre mir viel zu anstrengend, alleine schon aus egoistischer sind. Und die damit verbundenen Lügen kann ich mir gar nicht vorstellen.

Liebe Ines oder besser gesagt: du Leseratte – bei dir geht es ja gerade Schlag auf Schlag. „Die Erfindung der Sprache“, das ist wohl eine der wenigen Buchvorstellungen von dir, wo mich das Buch nicht so wirklich anspricht und gefangennimmt. Trotzdem bin ich auch bei solchen Büchern oft im Wanken – es hat sich immer mal wieder ein Buch, wo mich der Klappentext total begeistert hat, dann überhaupt nicht mitgenommen oder auch umgekehrt. Bücher, die ich halt mal so nehme, sind dann richtige Pageturner.
Vielen Dank für deine vielen Anregungen.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe Gesa

Du darfst mich gerne Leseratte nennen :). Wenn Du Dir beim Buch eine Leseprobe senden lässt, wirst Du schnell merken, ob Dir der Schreibstil zusagt oder nicht. Mit den Überraschungen zwischen Langeweile und Pageturner geht es mir Dir. Das ist nicht wirklich vorhersehbar.

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