Bald steht wieder die Kleiderschrankinventur zum Herbst an. Mein Ziel: den Überblick über die saisonale Garderobe behalten und mich von Überflüssigem trennen – mit System.
Vom Aussortieren zum Einsortieren
Im Coaching nennt man meinen Ansatz „nicht weg von, sondern hin zu“. Ich stelle mich nicht vor den Schrank und überlege, was weg kann. Ich nehme die Sachen raus und überlege, was wieder hin(ein) darf. Das Einsortieren kehrt die Entscheidung um und führt aus Erfahrung dazu, dass am Ende deutlich weniger Dinge im Schrank sind, als wenn man aussortiert.
Das Prinzip gilt für T-Shirts genauso wie für Küchenzubehör oder Schreibtischschubladeninhalte. Für letztere besonders, weil sich in den Tiefen so viel versenken lässt, dass sogar ich da manchmal etwas Vergessenes finde.
Fach für Fach – so gehst du vor
Nimm aus wirklich jedem Fach, Schublade, Kleiderstange nacheinander alle Dinge raus und lege sie aufs Bett oder einen anderen Ort, an dem du einen guten Überblick hast. Gutes Licht ist wichtig für die Beurteilung der Zustands der Kleidung.
Du kannst das Schublade für Schublade über Wochen hinweg machen. Es geht nicht darum, den ganzen Kleiderschrankinhalt in einem rauszunehmen oder alles an einem Tag zu machen. Ziel ist die kategorienweise Sichtung deiner Dinge, also alle T-Shirts, alle Blusen etc.
3 Fragen für jedes Teil
Nimm jedes Teil in die Hand und frage dich
- Magst du es?
- Passt es? Falls nicht – kann eine Änderungsschneiderei helfen?
- Ist es heil und sauber? Falls nicht – können eine Reinigung oder Nadel und Faden helfen?
3 x Ja: Bleibt
Wenn du es magst und es passt, darf das Kleidungsstück wieder in den Schrank. Wenn eine Anpassung, Reparatur oder Reinigung vonnöten ist, kümmere dich umgehend darum, damit es schnell wieder zur Verfügung steht.
3 x Ja und nicht getragen? Was steckt dahinter?
Wenn du Kleidungsstücke ein Jahr oder länger nicht getragen hast, die nach diesen Kriterien wieder in den Schrank dürfen, frage dich, warum du sie nicht getragen hast.
- Gab es keinen Anlass? => aufbewahren.
- War das Wetter nicht passend dafür? Wollpullover oder Sommerkleider können schon mal zu kurz kommen in lauen Wintern oder kühlen Sommern. => aufbewahren.
- Greifst du bei passenden Rahmenbedingungen immer lieber zu anderen Stücken? => kritisch prüfen, ob das Teil wirklich länger einen Platz bei dir verdient hat.
1-3 x Nein: Raus damit
Du magst das Teil nicht (mehr), es passt jetzt und in absehbarere Zeit nicht (mehr) und ist nicht sinnvoll zu ändern oder der Zustand ist nicht mehr rettbar? Dann kannst du es verschenken, verkaufen oder entsorgen.
Entscheidungsfragen im Überblick
- Behalten?
- Bearbeiten?
- Aus dem Haus schaffen oder ihm einen Platz im Schrank zuweisen?
Dienen dir die Dinge oder dienst du den Dingen?
Deine Kleidung ist eine zweite Hülle, die dich schützt, stärkt und manchmal auch verschönert. Wenn du bei den Beurteilungskriterien überlegst, ob du das Teil magst, steht dahinter die Frage, ob du ihm weiterhin die Ehre geben möchtest, bei/mit/an dir sein zu dürfen.
Wenn du beim Einräumen feststellst, dass dir auf einmal Jeans fehlen, schreibe die auf den Wunschzettel. Stehst du vor einem Berg schöner weißer T-Shirts, den du nie und nimmer zwischen zwei Wäschen und in einem langen Urlaub schmutzig tragen kannst? Mache einen Sperrvermerk für neue weiße T-Shirts auf deiner Liste.
Wenn du dich konsequent mit deinen Dingen beschäftigst und vom Ausmisten zum Einsortieren wechselst, fällt es dir leicht, ein übersichtliches Kleidungssortiment zu haben und daraus schöne Outfits zusammenzustellen.
Wie gehst du beim Ausmisten vor?
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