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Lifestyle Minimalismus Persönliches

Von der Minimalistin zur Maximalistin?

Es hat mich glücklich und zufrieden gemacht, dass ich in den letzten drei Jahren meinen Hausstand deutlich verringert habe. Was bleibende Dinge angeht, liebe ich Minimalismus. Das Haus ist schnell geputzt und leicht ordentlich zu halten. Dass ich für die Renovierung meines Büros nur eine Stunde zum Ausräumen gebraucht habe, war perfekt.

Vorteile leerer Vorratsschränke

Es hat mich aber auch glücklich gemacht, quasi keine Vorräte bei Lebens- und Putzmitteln zu haben. Lebensmittel verderben, wenn man nicht regelmäßig auf das MHD achtet. Putzmittel können giftige Ausdünstungen haben, man denke nur an den Geruch in der Drogerie in der Abteilung.

Ich hatte alles erfolgreich reduziert, so dass nur sich leerende Einheiten nachgekauft wurden und die Aufbewahrungsfächer fast leer waren. Der Lohn dafür war ein perfekter Überblick.

Selbst zu Beginn der Pandemie, als auf einmal Klopapier, Mehl und Nudeln ausverkauft waren, gehörte ich zu denen, die bei kleinen Beständen geblieben sind, als die Dinge wieder kaufbar waren. Wir haben seitdem ein Paket in Reserve anstatt nur die im Anbruch, aber das ist keine Hortung.

Nun habe ich allerdings seit März 2020 so oft vor partiell leeren Regalen gestanden, dass ich die Nase voll davon habe. Dank der deutlichen Verringerung des Hausstandes haben wir teilweisen Regal- und Schrankflächenleerstand im Keller.

Der Vorbesitzer des Hauses hat in der Waschküche, die zum Glück trocken und gleichmäßig temperiert ist, eine Zeile einer alten Einbauküche und diverse Wandregalbretter eingebaut, die wir gerne übernommen haben. Selbst bei 38 Grad draußen sind dort nur 15 Grad.

Die Schränke der Küche sind praktisch, wenn man Dinge staubfrei lagern möchte. Außerdem steht die Arbeitsplatte davon vollflächig zur Verfügung. Es hat mir so gut getan, diese leeren Flächen im Keller zu sehen.

Vorteile voller Vorratsschränke

Jetzt erfreut mich dort der Anblick von haltbaren Lebensmitteln. Dass die Dinge zeitweise ausverkauft sind, ist das eine. Dass die Sachen im Zusehen teurer werden, das andere.

Ich finde diesen Teufelskreislauf aus Hamsterkäufen und steigenden Preisen wegen mehr Nachfrage ganz schlimm. Deshalb habe ich mich unter anderem auch so lange dagegen gewehrt, Hamsterkäufe zu tätigen.

Den Ausschlag für die Entscheidung zur Lagerhaltung hat am Ende dann die Preisentwicklung durch die hohe Inflation gemacht. Warum soll ich in sechs Monaten das dreifache für etwas bezahlen, dass ich heute kaufen und einlagern kann?

Unser bevorzugter Bio-Reis wurde zum Beispiel von 1,19 auf 2,79 Euro pro kg verteuert. Leckere 500 g Bio-Nudeln habe ich gerade für 99 Cent gekauft. Die können nur teurer werden, denn der Preis ist noch wirklich günstig.

Bei der Frage nach den Mengen, die ich schrittweise zusammenkaufe oder ein einem Schwung liefern lasse, spielen der individuelle Verbrauch und das Mindesthaltbarkeitsdatum eine Rolle. Und die Frage, wie weit man in die Zukunft planen möchte. Ich habe mich für maximal ein Jahr entschieden. Dann werden die Karten neu gemischt.

Was eignet sich für einen Jahresvorrat?

  • Klopapier, Küchenrolle, Papiertaschentücher
  • Putzmittel, Geschirrspülmittel, Waschmittel, Müllbeutel
  • Handseife, einige Körperpflegeprodukte
  • Kaffeebohnen
  • Nuss-Nougat-Creme
  • Reis, Nudeln
  • Tomatenmark, passierte Tomaten, getrocknete Tomaten
  • Olivenöl
  • Salz, ganze Pfefferkörner (gemahlene Gewürze kaufe ich lieber frisch, da fällt der Preis nicht ins Gewicht und sie verlieren bei der Lagerung an Geschmack), Backpulver
  • Einige Getränke
  • Fürs Büro: Papier, Tonerkartuschen

Du wunderst Dich, warum Mehl und Zucker in der Liste fehlen? Die gibt es nur in Papierverpackungen und ich habe Angst, dass die Ware im Keller Geruch annimmt oder durch Ungeziefer verderben kann. Da unserer Verbrauch sich bei beiden Produkten in Grenzen hält, habe ich jeweils weiterhin nur ein Paket neben dem im Anbruch im Küchenvorrat.

Bei einigen Produkten steht das Volumen – Klopapier, Küchenrolle – einem Jahresvorrat im Weg, bei anderen – Nüssen, Mandeln – das MDH. Davon gibt es deshalb nur einen Bestand für drei bis sechs Monate.

Mir ist wichtig, nur Produkte zu lagern, die wir wirklich verbrauchen. Ich fange nicht an, mir Dosengemüse, -fleisch oder -brot ins Regal zu legen, was ich nicht essen möchte. Der Tiefkühlschrank ist besser gefüllt als bisher, aber auch nur mit den Bergen von extrafeinen Erbsen und Blattspinat, die wir regelmäßig vertilgen. Außerdem verbraucht ein voller Tiefkühlschrank weniger Strom, wenn er geöffnet wird.

Vorratsmenge bewahren oder blockweise nachkaufen?

Die Frage bei dieser Art von Lagerhaltung ist, ob wir den Jahresvorrat in der Menge ständig halten wollen. Dann würden wir normale Mengen des täglichen Bedarfs nachkaufen, in den Keller tragen und uns aus dem Keller nach der FIFO-Methode First In First Out – bedienen.

Eine andere Option wäre, die Vorräte abzubauen und viertel-, halb- oder ganzjährlich blockweise aufzufüllen. Bei der regelmäßigen Rotation verteilt sich die Inflation besser, dafür macht es mehr Mühe.

Wie wird das in der Zukunft aussehen?

Im Moment kann man in Europa noch weniger in die Glaskugel sehen, als vor dem aktuellen Kriegsgeschehen. Ich habe definitiv Angst vor dem, was politisch und finanziell noch passieren wird. Aber Angst ist bekanntlich ein schlechter Berater. Vielleicht ist in einem Jahr ein Lebensmittelvorrat unser kleinstes Problem. Bis dahin helfe ich gerne aus, wenn jemandem etwas ausgeht.

Wie viele Vorräte hast Du und wie rotieren sie bei Dir?


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Lifestyle Persönliches

Sommerliebe, nicht

Warum ich 2022 immer noch keinen Sommer mag

Ich weiß, viele Leser_innen lieben den Sommer und wünschen sich, dass ich mit ihnen darüber freue, weil es in Deutschland viel weniger tolle Sommertage als Alltagsgrau gibt. Mache ich! An den Tagen, an denen ich im Sommer leide, weiß ich dann wenigstens für wen. Aber Freunde und ich werden diese Jahreszeit nicht mehr, vor allem im Hochsommer. Warum?

10 Gründe gegen den Sommer

  1. Es kommen ständig Viecher ins Haus, in jedem Jahr mit neuer Sortenvielfalt.
  2. Insektenstiche. Mich habe neulich am Wochenende beim Walken im Wald Insekten an sechs Stellen gepikst und ich weiß gar nicht, wo ich zuerst Kühlsalbe draufschmieren oder kratzen soll. Für den Walk bin ich übrigens sonntags um 7 Uhr aufgestanden, um überhaupt irgendwie tragbare Temperaturen zu haben.
  3. Zecken. Ich hasse Zecken. Mit dem ersten wirklich warmen Sonnenstrahl im Frühjahr, den ich an sich ja sogar noch mag, kommen sie. Mit den letzten Spätsommertagen im September gehen sie. Und jetzt, mitten im Sommer, sind sie am meisten unterwegs. Wer als Mensch mit dem Zausel und mir unterwegs ist, braucht übrigens keinen weiteren Zeckenschutz, der sind für andere wir. Die lieben uns beide.
  4. Man hat entweder viel zu wenig Sommerkleidung oder kommt nicht mal dazu, alles wenigstens einmal zu tragen. In keiner Jahreszeit gibt es so viel zu entscheiden, was man tragen möchte, wie man durch den Tag damit kommt, ohne morgens zu erfrieren und nachmittags zu zerschmelzen. Im Herbst und Winter ist Jeans + Kaschmir-/Wollpulli (mit oder ohne Rolli je nach Temperatur) immer eine gute Wahl. Ansonsten geht auch Jeans mit blauer Bluse immer. Das ist viel einfacher.
  5. Die Klimaanlage im Auto macht mir ab Stufe 2 Ohrenschmerzen nach der Fahrt und dem Zausel eine Bindehautentzündung. Mit weniger Wind um den Kopf lösen wir uns beide allerdings ganz auf … auch nicht Sinn der Sache.
  6. Heuschnupfen. Seit 1986. Mal mehr, mal weniger. Aber immer lästig und medikamentenreich – auf eigene Kosten natürlich dank irgendeiner Krankenkassenreform. Mehrfache Desensibilisierungsversuche waren erfolglos. Ich habe aufgegeben.
  7. Die Sonne verbrennt meine Haut schneller, als ich UV-Schutz denken kann.
  8. Ab 30 Grad bricht mein Kreislauf regelmäßig zusammen. Ab 25 Grad fühle ich mich krank, ab 30 Grad löse ich mich auf.
  9. Abends mit klebriger Haut auf dem Sofa zu sitzen, finde ich einfach nur unangenehm, auch wenn ein Hamman-Tuch zwischen mir und dem Sofa liegt. Ab 30 Grad dusche ich vor dem Schlafen gehen eh ein zweites Mal kurz, dann gehe ich wenigstens gekühlt ins Bett. Aber dreimal Duschen am Tag bringe nicht mal ich fertig.
  10. Kaum dass die Hortensien zarte farbige Blüten zeigen, hängen sie selbst im Schatten schlapp danieder, weil sie die Wärme so wenig vertragen wie ich. Für sie gilt das gleiche wie für mich: Ab 30 Grad werden sie morgens und abends gegossen und es reicht im Grunde immer noch nicht. War ich vielleicht in einem früheren Leben eine Hortensie?

Wenn ich diese Jammerliste so lese, kann ich es recht einfach zusammenfassen: Der Sommer macht, dass ich mich krank und belästigt fühle. Wer mag das schon? Ich nicht. Und falls es mal nicht heiß ist, meckern die Sommerliebhaber_innen herum. Der Sommer will einfach zu viel von einem! Eine Sache könnte mich dann allerdings doch noch zwanghaft zur Sommerliebhaberin machen: die Energiepreise und -verfügbarkeit in der kommenden Zeit …

Ich freue mich jetzt erst einmal auf September. Spätsommer ist fast Frühherbst und den liebe ich ebenso wie den Frühling!


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Lifestyle Persönliches

Was ich heute gelernt habe – Juni 2022

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

  1. Manchmal gibt es Sachen, die beim ersten Anblick rufen: Hallo, zu mir! So geschehen letztes Wochenende bei Nachbarn mit einer Lederschürze zum Kochen. Unfassbarer Luxus, unfassbar schön. Jetzt auch in unserer Küche …
  2. Der grüne Schnubbi am Ende der Faber-Castell Castell Multimark1513 permanent ist ein Radierer. Damit lässt sich die Schrift tatsächlich von glatten Flächen wegradieren. Kann einem nach 15 Jahren regelmäßigen Gebrauchs der Stifte ja auch mal auffallen. Steht übrigens auf dem Stift drauf.
  3. Off-Label-Use “nennt man in der Medizin den nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch / den Einsatz eines Medikaments außerhalb seiner genehmigten Anwendungsgebiete. In einigen Fällen können so angewendete Medikamente erwünschte Wirkungen erzielen.” Das habe im Blog bei Tinaspinkfriday gelernt.
  4. Punkte auf dem ä gehören zur hohen Kunst des Plottens. Und auf dem i.
  5. Meinen Mann ist es gelungen, einen Kuchen zu backen, der schmeckt. Sogar richtig gut.
  6. Man kann über Google-Maps seinen Standort live mit anderen Teilen und verfolgen lassen. Hilfreich: hinterher ans Abschalten der Funktion zu denken.
  7. Nicht mehr lernen werde ich, warum einige Blogger Tage brauchen, um Kommentare freizuschalten. Wenn ihnen das zu viel Mühe ist, weil sie sooo viel zu tun haben, wäre es vielleicht sinnvoll, die Kommentarfunktion abzuschalten. Dann weiß man als Leser, dass man dem Blogger bitte keine Arbeit mit einem Kommentar machen möge.
  8. Das Wort Terrassengarten.
  9. Mein zerbrochener Schneebesen heißt Tellerbesen.
  10. Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
  11. Mein Sommerschlafanzug hat in der Beschreibung den Zusatz Minimal Comfort Fit. Wer will bitte minimalen Komfort? Die Hose ist relativ schmal geschnitten, ohne eng zu sein. Ob das damit gemeint sein mag?
  12. Es ist peinlich, jemanden zu fragen, ob er vom Schlagermove kommt, wenn er sich für die Elphi schick gemacht hatte.
  13. Lippenstift in kräftigen Farben sollte ich ab sofort mit Lesebrille auftragen, wenn er konturgenau sein soll.
  14. Cremeweiße Stickerei auf einem hautfarben BH schaut durch hellen Oberstoff. Dämliche Kombination, denn natürlich trage ich einen hautfarben BH, damit er nicht zu sehen ist. Funfact: Ein brauner BH mit kupferfarbener Stickerei scheint nicht durch. Siehe Fotos vom Stufen-Blusenkleid, das kein Unterkleid hat. Ich könnte eins darunter ziehen, aber dann wäre es nicht mehr so schön luftig.
  15. Auf einer dunkelblauen Chino sieht man jeden Fussel und jedes Staubkorn einzeln.
  16. Was ein Aktuar ist.
  17. Staples schließt alle Filialen in Deutschland und den deutschen Onlineshop. Online konnte ich noch bestellen – ich beziehe meine farbiges Firmenpapier dort – aber die Endung war bereits .nl, habe mich für zwei Jahre bevorratet und die Lieferung kam aus den Niederlanden ziemlich angeditscht an. Im Laden mit 90 % Rabatt letzte schöne Briefkarten und – umschläge zu kaufen, fühlte sich wie Leichenfledderei an. Wenn man aber bei Sachen, die man eh seit Jahren dort kauft, an der Kasse 73 Euro spart, ist das anderseits natürlich auch schön. Aber dass die Läden dann (erst einmal?) alle leer sind, ist gar nicht schön. Leider ist eine Reklamation der Lieferung – es kamen nur 10 Pakete Papier und nicht 11 – mit Staples NL etwas arg mühsam. Wie gut, dass ich erst einmal eingedeckt bin.
  18. Ich wurde als ältere Frau bezeichnet.
  19. Jetzt bin ich in dem Alter, in denen Freunde Silberhochzeiten feiern. Passt dann wohl zu @18.
  20. Erlebnisse als Hundehalter #1
    Frau, schätzungsweise Ü70, geht mit Mann, schätzungsweise auf Ü80 zugehend, in den Wald und passiert den Zausel, Ü10, genau genommen mindestens 11, und mich, Ü50. – Im Vorbeigehen murmelt sie dem Mann zu “Der Hund ist ja nicht mehr ganz frisch.” Ich drehe mich um und rufe ihr hinterher “Er ist in etwa so frisch wie Sie.” Da fühlt sich die Frau doch glatt beleidigt …
  21. Erlebnisse als Hundehalter #2
    Wurde heute erstmals im Leben als ALTE (Großbuchstaben stehen für Anschreien) und scheiß Rentnerin beschimpft. Ich brauche wohl eine Imageberatung ;). Heißt es eigentlich scheiß Rentnerin oder Scheiß-Rentnerin oder geht beides? Nicht, dass man mir auch noch ein Rechtschreibproblem unterstellt. Reicht ja, dass ich eine Artikelschwäche habe. Ich bin mir allerdings sicher, dass die mich so nennende Person so bildungsfern war, dass das keine Rolle für sie spielen würde.
  22. Gerade eine großartige Formulierung bei einem Angebot gelesen. Da stand sinngemäß Wenn das für Dich zu günstig ist, bitte buche nicht. Wenn das für Dich zu teuer ist, bitte buche nicht. Wenn dein Herz die Beratung haben möchte, buche unbedingt. Tatsächlich können Angebote nicht nur zu teuer, sondern auch zu billig sein. Das passende Maß zwischen eigener Kompetenz/Dienstleistung und der Vorstellung des Kunden zu treffen, ist eine Kunst. Ich konnte mir als Angestellte einmal mein Gehalt in einem gewissen Rahmen frei wählen. Ich habe erheblich weniger pro Jahr genommen, als der Geschäftsführer mir ohne mit der Wimper zu zucken für den Akquisejob bereit gewesen wäre zu bezahlen, weil ich der Ansicht war, dass ich das nicht wieder reinbringen würde, und das war korrekt so. Und heute bin ich mir sicher, dass meine Beratungen den Wert haben, den ich in der Preisliste dafür veranschlage.
  23. Der neue Couchtisch hat eine Bücherschublade. SuB = Stapel ungelesener Bücher) war gestern. Ab jetzt steht SuB bei mir für Schublade ungelesener Bücher.
  24. Die getrockneten Tomaten in Öl von Alnatura sind extrem aromatisch. Köstlich im Ofengemüse mit Feta.
  25. Die Serie The Art of Crime ist mir zu französisch. Zu langsam.
  26. Vaseline ist gut bei Sonnenbrand. Sie hält die Feuchtigkeit in der Haut und verhindert deshalb das Abschälen.
  27. Wenn man ohne Handschuhe Rost mit WD40 entfernt, hat man hinterher Rost mit WD40 unter den Fingernägeln.
  28. Hohe Einweckflaschen sind als Wasserkaraffen auf dem Tisch geeignet, weil sie tropfenfrei das Wasser wieder hergeben. Sie werden im Geschirrspüler gut sauber und sind abriebunempfindlich im Gegensatz zu eleganten Glaskaraffen.
  29. Im neuen Sozialkaufhaus im Süderelbe-Einkaufszentrum darf man nur mit Bedarfsnachweis einkaufen. Das finde ich insofern nicht gut, denn ich denke, dass es genug Spenden an Kleidung und Haushaltswaren gibt und aus Gründen der Nachhaltigkeit und Umsatz für den Betreiber, auch wenn es ein e.V. ist, es doch gut ist, wenn möglichst viele Menschen dort einkaufen. Rabatt mit Bedarfsnachweis oder Aufpreis ohne Nachweis fände ich sinnvoll, aber Zugang sollten alle Menschen dazu haben, die dort kaufen möchten. Wie ist Deine Meinung dazu?
  30. Beim Einkaufen im Supermarkt sehe ich kaum noch jemanden mit FFP2-Maske. Egal, mich gibt es dort bis auf Weiteres nur so.

Kochmonat

Himbeertorte mit Guss
  • Currywurst mit selbstgemachter Soße, Kartoffelpü und Erbsen
  • Kartoffelpü mit Rührei und Erbsen
  • Ravioli mit Ricotta-Spinatfüllung mit einer Soße in Olivenöl gebratenen Tomaten mit roten Zwiebeln, Gorgonzola und Milch
  • Bratwurst mit Curry-Erbsen-Reis
  • Eintopf mit Hack, Brechbohnen und Reis
  • Ofengemüse mit Feta – mit Kartoffeln, Reis und Pü in verschiedenen Mahlzeiten
  • Rührei mit Kräuterquark und Brötchen
  • Schokoladenmousse
  • Feigendipp mit Baguette
  • Spitzkohl-Hack-Lasagne
  • Pellkartoffeln mit Schmanddipp und Rührei
  • Himbeertorte mit Guss – einmal im Glas und einmal in Tortenform
  • Pellkartoffeln mit Butter und Tomatensalz
  • Bratkartoffeln mit Rührei
  • Krautsalat aus Spitzkohl mit Möhren und Schmand nach einem Rezept aus dem Blog was eigenes
  • In Olivenöl gebratener grüner Spargel mit Nudeln und Parmesan
  • Pizza Bapka mit Salami und Käse
  • Pasta Bolo
  • Nudeln mit Gorgonzolasoße
  • Bratnudeln mit Rührei und Ketchup. Es gibt genau zwei Gerichte, zu denen ich Tomatenketchup mag: Bratnudeln mit Rührei und Nudelauflauf.
  • Überbackener Hackbraten mit Gemüse – einmal mit kleinen Kartoffeln und einmal mit Reis und grünen Bohnen als Beilagen
  • Nudeln mit getrockneten Tomaten, Erbsen und geschmolzenem Käse
  • Pfannkuchen mit Paprika-Aufstrich
  • Bratkartoffeln mit getrockneten Tomaten, Zucchini, Knoblauch, Speck und Rosmarin
  • Nudeln mit Sauerkraut und Speck – wie Krautspätzle, nur mit normalen Nudeln
  • Ravioli mit Ziegenkäse-Honig-Füllung mit geschmorten Tomaten, roten Zwiebeln und Rosmarin – Ravioli und Tortelloni sind bei mir immer fertig gekauft. Sie gehören zu den wenigen Convenienceprodukten in unserer Küche – nicht dass noch jemand glaubt, dass ich sie selbst machen würde.
  • Putengeschnetzeltes in Champignon-Rahmsoße mit Reis

Grüße vom Zausel und Dank von mir

Hund Paul im Wald im Juni 2022

… für die lieben Kaffeekassenbeiträge, über die ich mich jeden Monat ganz herzlich freue! Herzlichen Dank an alle Leser_innen, die von immer wieder bis einmalig dazu beitragen, dass dieser Blog zu meinem Lebensunterhalt beiträgt, indem sie ihre Wertschätzung für meine Arbeit in dieser Form ausdrücken.

Wer meinem Blog nicht-monetär etwas Gutes zukommen lassen möchte, kann das übrigens ganz einfach mit Aufmerksamkeit tun: Lesen, Klicken, Beiträge teilen, kommentieren … Das ist nicht nur mir eine Freude, sonders das alles hilft der Reichweite eines Blogs und steigert somit den Marktwert – bringt der kommerziellen Bloggerin am Ende dann also auch doch wieder Geld in die Kasse.

Ich freue mich über alles, was dazu beiträgt, dass mein Blog gelesen wird, denn was wäre ein Blog ohne seine Leser_innen? Nichts. Bis auf das Thema Dresscode ist von der Wunschliste für Beiträge in 2022 alles erfüllbare abgearbeitet. Der Dresscod-Beitrag kommt voraussichtlich im Sommer. Wenn Du Artikelwünsche hast – immer her damit!

Was hast Du im Juni gelernt?


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Lesetipps Lifestyle Persönliches

Leben mit weniger Plastik im Alltag – Rückschau auf 6 Monate

Werbung – Rezensionsexemplar

Umwelthormone das alltaegliche Gift von Katharina Heckendorf

Im Januar habe ich das Buch Umwelthormone – das alltägliche Gift:
Warum sie uns schaden, wo sie enthalten sind und wie wir uns schützen können
von Katharina Heckendorf vorgestellt.

In dem Blogbeitrag habe ich Dir geschildert, was ich nach der Lektüre konkret umgesetzt habe, um im Badezimmer, der Küche und dem allgemeinen Haushalt für weniger Plastik und Umweltgift zu sorgen. Heute betrachte ich, wie es mir mit den ersten Veränderungen im letzten halben Jahr ergangen ist, was sich im Lauf der Zeit zusätzlich ergeben hat und was noch auf der Liste ist, um optimiert zu werden.

Badezimmer

  • Mein Duft ist fast aufgebraucht und der Gedanke, in Kürze wieder ohne Eau de Irgendwas zu leben, ist gut. Wieder ein leerer Platz im Spiegelschrank mehr. Ich liebe übersichtlich bestückte Schränke.
  • Bei der Gesichtspflege habe ich inzwischen eine Serie mit sauberen INCI gefunden, mit der meine Haut gut klar kommt. Ich sehe etwas faltiger aus als vorher, die Haut ist weniger prall – aber das ist wohl der Preis dafür. Dafür fühlt sich die Haut dennoch weich und gepflegt an, auch um die Augen gibt es keine trocknen Stellen. Die Haut ist halt nur einfach nicht mehr so aufgepolstert und silikongeglättet. Was ich aktuell verwende, kannst Du im Beautyprofil sehen. Demnächst teste ich eine neue Produktserie. Vielleicht geht in Bezug auf Anti-Aging auch bei Naturkosmetik noch mehr an optischem Ergebnis.
  • Ich habe endlich ein Deo gefunden, das saubere INCI hat und frisch riecht. Auch das findest Du im Beautyprofil.
  • Im Gäste-WC standen meine Lippenstifte und Handcreme in einem klaren Kunststoffhalter auf einer Ablage. Irgendwann fiel mir beim Putzen auf, dass das Plastik ist, das ich regelmäßig anfasse und das Schadstoffe an die Luft abgeben kann. Nachdem die bunten Keramikschalen in der Küche im Januar schon so gut den Plastikbecher unter dem Kaffeemaschinenauslauf ersetzt haben, steht davon jetzt eine weitere im Gäste-WC. Sieht zudem viel schöner aus und fühlt sich haptisch besser an!
  • In meinem Bad standen Kosmetikpinsel und -stifte in zwei Plastikgefäßen im Spiegelschrank. Das habe ich erst beim Reinigen des Schranks von innen registriert, als ich ihn dafür komplett ausgeräumt habe. Ich sage ja immer: alles auszuräumen und bewusst wieder einzuräumen, ist wirkungsvoller als ein Blick in der Schrank mit der Frage, was weg soll. Gilt auch für mich. Beide Plastikgefäße habe ich durch Gläser aus der Küche ersetzt, die dort nicht fehlen. Die Wattestäbchen stehen neuerdings in einem Glas, anstelle in einer alten Pappschachtel zu liegen. Sieht schön aus!
  • Mein Gesichtsreinigungsprodukt befindet sich nun in einem Glasspender. Es gibt Nachfülltüten für den Glaspender, die weniger Plastikmüll machen als Plastikflaschen.

Küche

  • Von den Bergen an ersatzlos entsorgten Plastikteilen fehlt mir nicht ein einziges! Einige Dinge davon habe ich vorher schon nicht mehr verwendet. Die Funktion der entsorgten Plastikteile, die ich vorher noch verwendet habe, für die ich nichts Neues gekauft habe, haben erfolgreich andere Sachen aus der Küche übernommen.
  • Die durch Metall oder Glas ersetzen Dinge verwende ich insgesamt gerne – einige lieber, andere sind O.K.
  • Der Kartoffelstampfer aus Metall ist mir immer noch etwas fremd, weil er im Topf beim Stampfen an den Rändern manchmal schrammende Geräusche macht. Aber das ist nicht schlimm, das Kartoffelpü wird gut mit seinem Einsatz.
  • Die Rührschüsseln aus Metall liebe ich. Ich denke jedes Mal, dass ich die ja schon so viel hätte haben können … – aber besser spät als nie. Gerade für Desserts oder zum Backen sind sie super, wenn man etwas aufschlägt und in den Kühlschrank stellt bis zur Weiterverarbeitung, weil sie Kälte enorm gut aufnehmen und speichern. Wenn man heiße Brühe in sie gießt, sollte man im Gegenzug mit der Handhabung vorsichtig sein.
  • Die Butterdose aus Emaille mit Holzdeckel ist funktional und hübsch. An ihr erfreue ich mich bei jeder Verwendung. Dass sie nicht in den Geschirrspüler darf, stört im Alltag nicht, weil Butter bei uns lange hält.
  • Eine Schöpfkelle aus hartem Kunststoff habe ich durch eine aus Holz ersetzt. Leider hatte ich beim Kauf übersehen, dass sie lackiert anstatt geölt ist. Der Lack hat an der Unterseite schon Schrammen, was auch nicht gesund sein wird, wenn der Lack im Essen landet. Sie funktioniert, aber es bleiben deutlich mehr Lebensmittel im Topf zurück bei Eintöpfen und Suppen. Deshalb verwende ich die Silikonkelle aus dem Bestand nach wie vor lieber. Das ist nicht gut, weil das Silikon direkt mit heißen Speisen in Kontakt kommt, aber unnötigen Speisemüll mag ich auch nicht produzieren. Da fehlt mir noch eine ideale Lösung ohne Plastik, die für gusseiserne Töpfe geeignet ist und sie dennoch gut restentleert. Eine Metallkelle kommt nicht Frage, weil die durch das Gusseisen enorm zerkratzt. Hat jemand eine Idee für mich?
  • Eine Siebkelle mit defektem Kunststoffgriff – die hat mein Mann 2002 schon mit starken Gebrauchsspuren ins Haus gebracht, wurde durch eine ersetzt, die vollständig aus Edelstahl besteht. Ohne das Buch hätte ich weniger darauf geachtet, dass die neue plastikfrei ist.
  • Gewürzbehälter aus Plastik habe ich durch kleine Einmachgläser mit Holzdeckeln ersetzt. An den Holzdeckeln aus Bambus befinden sich lediglich schmale Silikondichtungen, die keinen direkten Kontakt mit dem Lebensmittel haben und sogar nachkaufbar sind. Die aussortierten Plastikbehälter haben im Keller ein Zweitleben an der Werkbank bekommen zur Aufbewahrung von Schrauben etc. Da haben sie keinen Kontakt mit Lebensmitteln und sind nicht ständig in meinem Umfeld. Weil sie gut stapelbar sind, sind sie dort praktisch.
  • Eine große Plastikschüssel, die mich seit dem Auszug zu Hause 1991 begleitet hat, in der Zwiebeln und Kartoffeln in der Vorratsschublade lagen, wurde durch eine Edelstahlauflaufform ersetzt, die wegen angegriffener Oberfläche als Auflaufform nicht mehr schön war, da klebte immer alles an. Die Edelstahlauflaufform habe ich erneut für Aufläufe gekauft, was ich eh getan hätte, aber immerhin ist die alte nicht im Müll gelandet.
  • Es sind drei Glasschüsseln ins Haus gekommen, die ich eigentlich auch fürs Erhitzen von gegarten Lebensmitteln in der Mikrowelle verwenden wollte. Weil ich viel auf Vorrat koche, erhitze ich viel in Plastikbehältern in der Mikrowelle. Leider werden die Glasschüsseln extrem heiß dabei und die Wärme verteilt sich darin nicht so gut wie in den speziellen Mikrowellenplastikbehältern. Ich verwende die Glasschüsseln also eher zur Aufbewahrung als zum Erhitzen. Praktisch ist, dass sie alle drei einen lose aufliegenden Glasdeckel haben und zusätzlich einen dicht abschließenden Kunststoffdeckel. Damit kann man sie auch zum Einfrieren verwenden, nur nicht mit Flüssigkeiten gefüllt wegen der Ausdehnung. Sie werden benutzt, aber nicht in dem gedachten Maß, sondern eher für Aufschnitt oder Speisereste. Wenn jemand einen Tipp für mikrowellentaugliche Schüsseln hat, in denen man zum Beispiel 1 Liter Suppe oder 500 g Kartoffelpü aufbewahren und erhitzen kann, freue ich mich!

Haushalt

  • Ein neuer Couchtisch ist aus Vollholz, der alte furnierte Tisch vom Möbelschweden hat nach 20 Jahren sein Leben ausgehaucht. Eine Beistellhocker aus Bananenblättergeflecht ebenso und auch der wurde durch Vollholz ausgetauscht. Besonders gut gefällt mir, dass die neuen Möbelstücke nicht gestunken haben beim Aufbau. Sie hatten einen leicht holzigen Eigengeruch, der nach einer Woche im Wohnzimmer verflogen ist. Beide Teile sind aus Sheesham, das ist eine Palisanderart. Als Tropenholz ist es zwar zweifelhaft, aber wir haben von der Funktion der Möbel her jahrelang nach Alternativen geschaut und keine aus deutschen Hölzern gefunden. Deshalb haben wir das Material in Kauf genommen – dafür ist es wenigstens Massivholz, bei dem man von langer Lebensdauer ausgehen kann.

Fazit

Es hat sich für mich gelohnt, das Thema anzugehen. Der Tipp der Autorin, das Thema Schritt für Schritt anzugehen und nichts zu überstürzen, ist hilfreich. Das ist wie beim Aussortieren von Dingen, die man nicht mehr braucht: Man ist nie fertig und es ist gut, immer mal wieder einen Blick auf die Sachen zu werfen.

Es ist ebenso wie beim Aussortieren aus Mengengründen hilfreich, nicht zu schauen, was weg soll, sondern zu entscheiden, was bleiben soll. Nimm alle Dinge, die potenziell Umweltgifte haben können, aus dem Schrank und entscheide dann, was bleiben darf – weil es O.K. ist oder Ersatz dafür noch fehlt oder Du darauf auf keinen Fall verzichten möchtest.

Der Weg geht weiter und ich bin sicher, dass mir im Lauf des nächsten halben Jahres weitere Dinge aus Plastik in die Hände fallen, die ich nicht mehr brauche oder für die ich als Ersatz andere Teile ohne Plastik aus dem Haushalt umfunktionieren kann.

Hat sich etwas in Deinem Verhalten in Bezug auf Umwelthormone in 2022 geändert? Was konkret?


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Lifestyle Persönliches

Wie sieht Dein Päckchen aus?

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

“Jeder, dachte sie, bekam einfach sein Päckchen mit auf dem Weg. Bei manchen war es mit Schleifchen und Bändern bunt verpackt. Bei anderen kam es ohne Verpackung und schon bei der Übergabe kaputt an.

Zitat aus dem Buch “In Liebe für immer” von Jana Bennings, Seite 14

Das Buch In Liebe für immer habe ich bei Nicole vom Blog Life with a glow abgestaubt. Sie hat es kürzlich in ihrer Reihe Leseglück empfohlen. Der Titel klingt kitschig und Teile des Buchs sind es auch, aber insgesamt greift es ernste Lebensthemen auf. Gibt es ernsten Kitsch? Dann ist es das.

Mir hat beim Lesen besonders gefallen, dass die Hauptpersonen von ihren Zwanzigern bis ins Rentenalter begleitet werden. Also nicht nur und jetzt werden sie glücklich bis an ihr Lebensende, sondern wirklich bis zum Lebensende begleitend. Zum Teil wortwörtlich.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen

Gleich zu Beginn beim Lesen hat mich das Eingangszitat bewegt. Die Formulierung, dass jeder sein Päckchen mit auf den Lebensweg bekommt, kannte ich. Neu ist mir der Gedanke dabei, wie so ein Päckchen aussehen kann.

Ich mag die bildhafte Sprache dabei. Dabei kam mir sofort die Idee, Nicole zu fragen, ob wie beide Blogbeiträge dazu schreiben wollen. Bei ihren Montagsgedanken kannst Du lesen, was sie dazu denkt.

Wie sieht das Päckchen aus und entwickelt sich?

Letztlich geht es bei der Frage, wie das eigene Päckchen bei Lieferung aussah und inhaltlich bestückt war, darum, was wir für einen Start ins Leben bekommen haben.

  • Was wurde uns mit auf den Lebensweg gegeben?
  • Was haben wir auf dem Weg aus Versehen verloren?
  • Welchen Ballast haben wir absichtlich abgeworfen?
  • Welche Kostbarkeiten bewahren wir aus unserem Päckchen sorgsam?
  • Ließ sich bei Lieferung mit Transportschaden etwas davon kitten?
  • Welchen Inhalt haben wir verändert, damit das Päckchen besser zu uns passt?
  • Gefällt uns die Darreichungsform, sprich Verpackung, oder haben wir selbst ein paar Schleifen dazu gelegt oder entfernt?

Nimm die Gestaltung Deines Päckchens selbst in die Hand!

Als Neugeborene haben wir keinen Einfluss auf die Umstände unseres Starts ins Leben. Mit jedem Lebensjahr bis hin zum Erwachsenenalter steigt allerdings der Teil an Eigenverantwortung, wie wir damit umgehen, was um uns herum und mit uns geschieht.

Zum Erwachsensein gehört es, nicht (mehr) die Eltern oder andere Menschen aus dem Umfeld fürs eigene Leben verantwortlich zu machen, sondern selbst einen Weg zu finden, der einem entspricht.

Keiner will tauschen

Leserin Greta sagte zum dem Thema zu mir im Gespräch, dass wenn man alle Päckchen auf einen Haufen werfen würde und jeder sich eins aus dem Haufen aussuchen müsste, jeder am Ende sein eigenes zurücknehmen würde. Das ist wie mit dem Körper – zu 100 % will keiner tauschen und Rosinenpickerei ist dabei nicht möglich.

Der Gedanke hat mich in Bezug auf mein eigenes Päckchen extrem entspannt. Meine Gene und Themen kenne ich seit 51 Jahren. Mit denen habe ich gelernt, umzugehen und wortwörtlich damit zu leben. Das ist mir nicht immer leicht gefallen, aber wem fällt schon alles leicht im Leben?

Irgendeine Baustelle hat jeder. Entscheidend ist der Umgang mit der Baustelle. Bestellt man einen Seelenklempner oder schafft man es alleine, sie zu richten? Werden Schäden dauerhaft beständig repariert oder findet das Wasser immer wieder seinen Weg?

Eine Frage der Sichtweise

Unter keinen Umständen möchte ich auf Plattitüden wie

Wenn Dir das Leben Zitronen schenkt, mach Limonade daraus.

oder

Am Ende wird alles gut, sonst ist es nicht das Ende.

heraus. Wenn jemand sowas zu mir sagt, bekomme ich Kreischanfälle. Positives Reframing allerdings funktioniert durchaus. Frage Dich, was das Gute an der Lage ist, in der Du Dich misslicher Weise unfreiwillig befindest.

In meinem Leben gibt es einige Punkte, die ins Päckchen gelegt wurden, die ich mir anders gewünscht hätte. Aber wäre anders wirklich besser gewesen? Vielleicht nicht unbedingt und die B-Probe gibt es dabei eh nicht.

Ein paar negative Beispiele aus meinem Lebenspäckchen verdeutlichen, dass es dabei positive Ergebnisse für mich gab, die ich nicht missen möchte. Und für alles andere übernehme ich schon lange selbst die Verantwortung.

  • Tod meines Vater als ich 10 war und eine Mutter, die danach zu viele Entscheidungen zu Finanzen und Leben mit mir in für mich zu jungen Jahren besprochen hat. Das war belastend für mich. Das Gute daran ist aber, dass ich mit Geld umgehen kann und mich Worte wie Löschungsbewilligungen für Kredite in Grundbüchern nicht erstarren lassen. Außerdem hat ab dem Moment nur noch ein Elternteil Ansprüche und Erwartungen an mich gestellt und nicht mehr zwei. Das gab durchaus Freiraum.
  • Tod meiner Mutter als ich 32 war. Mit 32 ohne elterlichen Halt darzustehen, ist nicht schön, aber auch kein Weltuntergang. Durch das Erbe konnte ich mir ein spätes Studium und die Erfüllung meiner beruflichen Freiheit leisten. Das ist ein Geschenk, das für mich unbezahlbar ist und für das ich jeden Tag dankbar bin. Nichts im Leben ist ohne Preis und man kann sich nicht immer aussuchen, ob man ihn bezahlen möchte, ob es einem das wert ist. Aber wenn man schon zum Bezahlen gezwungen wird, kann man den Gegenwert auch genießen, oder? Wenn ich sehe, wie belastend es für viele Frauen in meinem Alter ist, sich um ihre pflegebedürftigen Elternteile zu kümmern, bin ich ehrlich gesagt froh, den jahrelangen Verfall meiner Eltern nicht miterleben und begleiten zu müssen. Auch das ist für mich ein erhaltener Gegenwert.
  • Viele Schulen. Ich war bis zum Abitur auf drei Gymnasien. Das hat verschiedene Gründe, unter anderem das damalige Leben auf dem Dorf und dass das zweite Gymnasium bei der Einschulung auf das recht weit entfernte erste noch nicht existierte. Aus der Mittelstufe von Gymnasium zwei habe ich heute noch meine beiden engsten Freundinnen. Aus der Oberstufe auf Nummer drei hat sich ein Netzwerk entwickelt, das mir zu beiden Ehemännern und vielen Freund- und Bekanntschaften verholfen hat. Schön, oder? Ich hätte mir einen leichteren Weg gewünscht, aber der holperige hatte seine Perlen.
  • Mit meinem Äußeren bin ich meistens recht gut im Reinen, aber auch da gibt es natürlich Dinge, die ich gerne anders hätte. Breite Hüften haben aber nicht nur modische Nachteile, sie haben positive Auswirkung auf die Ausstrahlung: fester Stand gibt Sicherheit! Klein zu sein heißt nicht nur leicht übersehen zu werden, sondern sich bei Bedarf gut tarnen und durchwuseln zu können.
  • Mit meinen inneren Eigenschaften komme ich ganz gut klar. Da würde ich mir zum Beispiel wünschen, weniger nachtragend zu sein. Aber was ist die gute Seite davon? Ich vergesse kaum etwas. Ich wäre gerne unbeschwerter, sorgloser, aber dann würde mir vielleicht der Ernst fehlen. Also nehme ich mich, wie ich bin.

Mein Päckchen gehört zu mir

Es gibt Tage, an denen mir mein Originalpäckchen innen beschädigt vorkommt und an anderen bin ich einfach nur froh, was alles Schönes drin war und ist. Insgesamt stimme ich Greta zu: Unter keinen Umständen möchte ich zu 100 % mit jemandem tauschen.

Wenn ich mir vorstelle, wie mein Päckchen aussieht, ist es kantig, dunkelblau und hat bunte Bänder. Es trägt sich nicht immer komfortabel, aber ich mag es leiden und berühren.

Was hast Du für ein Päckchen bekommen und wie gehst Du damit um?