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Shopping-Checkliste

“Nicht nur Dateien für die Kleiderschrankinventur und Gute Käufe – schlechte Käufe, sondern auch für den Kleiderkauf oder ähnliches zur Verfügung zu stellen”

erbittet sich Greta bei der Wunschliste für Blogbeiträge in 2021

Beim Kleiderkauf fiel mir spontan der Beitrag Qualitätsmerkmale guter Kleidung ein. Das ist einer der Beiträge, der seit Jahren regelmäßig über Suchmaschinen gefunden und gelesen wird. Das Bedürfnis, langlebige Kleidung anstatt Fast Fashion zu kaufen, nimmt zu – vor allem unter meinen Blogleserinnen. Daraus habe ich jetzt die Shopping-Checkliste entwickelt.

Auswahlkriterien für Kleidung

Wenn ich Kleidung in die Hand nehme und zum Kauf in Erwägung ziehe, prüfe ich vor der Anprobe

  • Farbe – die Farbe an sich und ob die Farbe hell oder dunkel ist bzw. leuchtend oder gedeckt
  • Muster – Art, Größe, Farbkontrast im Muster und ob das Muster an Nahtstellen und Applikationen im Verlauf zugeschnitten ist
  • Material – Ist es waschbar? Besteht es den Knautschtest? Mag ich den Stoff auf der Haut spüren?
  • Schnitt – Passt er zu meiner Figur und meinem Kleidungsstil?
  • Verarbeitung – Ist der Stoff an den Nähten glatt oder verzieht sich etwas? Wie sehen die Nähte auf der Innenseite aus? Sind sie eingefasst? Gibt es lose Fäden? Sind die Nähte mit vielen kurzen oder wenigen langen Stichen gearbeitet? Sind Knöpfe fest angenäht?
  • Herstellung – Wurde das Teil nachhaltig produziert?
  • Preis – Liegt es im Budget und wird am Ende voraussichtlich die Modemathematik aufgehen?

Bei der Beantwortung dieser Fragen gibt es Punkte, die mir persönlich wichtiger sind als andere. Das kann jeder individuell gewichten.

Bei der Anprobe achte ich darauf, dass

  • die Konfektionsgröße die richtige ist, ggf. probiere ich mehrere Größen an.
  • das Kleidungsstück wie gewünscht sitzt, also zum Beispiel bei Blusen und Blazern der Kragen im Nacken anliegt und das Revers an der Brust, bei Oberteilen ggf. vorhandene Abnäher an den richtigen Stellen sitzen und bei Hosen die Leibhöhe stimmt.
  • Ärmel- und Gesamtlängen stimmen.
  • sich das Teil nicht nur im Stehen mit eingezogenem Bauch gut anfühlt, sondern auch im Sitzen komfortabel ist. Mach eine Sitzprobe und schau, ob etwas am Bauch drückt, sich seitliche Taschen öffnen, Hosen am Bein angenehm bleiben und Röcke und Kleider auch im Sitzen eine gute Länge haben. Schließe dann die Augen, um Dich nicht nur von der Optik beeinflussen zu lassen, sondern auch Dein Gefühl für die Haptik zu aktivieren.

Nach der Anprobe schaue ich, ob

  • ich etwas im vernünftigen Rahmen von einer Änderungsschneiderei anpassen kann, wenn das Kleidungsstück nicht perfekt passt. Zu enge oder kurze Stellen lassen sich selten korrigieren, zu weite oder lange schon eher. Ich lasse zum Beispiel oft bei Jacken, Mänteln und Blazern die Ärmel kürzen, wenn die zu lang sind. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Kosten und kann einschätzen, ob das Teil den Mehrpreis wert ist oder ob es besser im Laden bleibt.
  • es sich mit meinen vorhandenen Kleidungsstücken sinnvoll kombinieren lässt. Falls nicht, ob ich dazu Sachen zum Kombinieren anschaffen möchte => sofort mit kaufen oder ob ich es besser nicht kaufe, weil es ohne Kombipartner zum Schrankhüter werden würde.

Wenn bis dahin alles für den Kauf spricht, frage ich mich, ob ich

  • das schon so ähnlich habe. Wenn ja, ob ich die ähnlichen Teile dafür vernachlässigen würde oder ob Verwendungspotenzial für weitere Teile dieser Art vorhanden ist. Für den Fall, dass Du zu der Erkenntnis kommst, dass Du das sogar in schöner zu Hause hast, würde der Neukauf vermutlich immer hinten anstehen.
  • das wirklich brauche. Habe ich Anlässe, um das neue Kleidungsstück zu tragen? Nur weil das Kleid schön ist und passt, brauche ich keine drei Anlasskleider, wenn ich nur einen Anlass pro Jahr dafür habe.

Die Entscheidung: Kaufen ja oder nein?

  • Im Zweifelsfall kaufe ich etwas nicht.
  • Wenn ich unsicher bin, schlafe ich eine Nacht darüber oder prüfe Umtausch- oder Rückgabemöglichkeiten, wenn ich mit dem Kauf nicht warten möchte.
  • Wenn alles stimmt und ich Lust habe, das Teil am liebsten sofort anzuziehen, dann kaufe ich es!

Nachtrag zum Thema Online-Shopping …

Da ist die Sache mit dem Zurückschicken … Es ist gefühlsmäßig etwas anderes, im Laden zu entscheiden, etwas zur Kasse zur tragen oder es bereits zu Hause zu haben und bewusst wieder aus dem Haus schaffen zu müssen, wenn man sich dagegen entscheidet. Das führt leider oft dazu, dass Menschen etwas kaufen, was sie im Laden in der Umkleidekabine gelassen hätten. Ich frage mich beim Online-Shoppen immer, ob ich

  • das Teil auch im Laden kaufen würde. Ja? Kaufen!
  • Faulheit für die Retoure eine Rolle bei der Entscheidung spielt. Ja? Nicht kaufen!

Checkliste als Freebie zum Abspeichern für unterwegs

Shopping-Checkliste – Auswahlkriterien für Kleidung – Copyright Ines Meyrose – www.meyrose.de

Ich stelle den Download erstmals als PDF und JPG zur Verfügung. Auf dem Smartphone lässt sich ein JPG für viele einfacher speichern, ansehen, wiederfinden und bearbeiten, in dem zum Beispiel Markierungen darauf gemacht werden können bei den Punkten, die Dir besonders wichtig sind. Ein PDF ist flexibler in der Anwendung, es lässt zum Beispiel der Text markieren und kopieren, außerdem sind die Links zu den Websites anklickbar.

Das PDF kannst Du ansehen und herunterladen, wenn Du hier klickst => Freebie Shopping-Checkliste PDF. Das JPG kannst Du zum Beispiel speichern, wenn Du auf das Bild gehst und mit der rechten Maustaste Bild speichern unter anklickst.

Gedacht ist die Liste als Begleiter beim Shoppen, um primär gute Käufe zu tätigen und möglichst viele Lieblingsteile im Schrank zu haben. bei denen am Ende die Modemathematik aufgeht. Welches Format findest Du für künftige Checklisten, die in dem Stil auf eine Seite komprimiert sind, praktischer?

Für welches Thema wünschst Du Dir eine Checkliste?


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Fashion Outfits Stilberatung

Trend-Check Clogs

Werbung wegen Namensnennungen ohne Auftrag

Ines Meyrose – Outfit 2020 – Jeanskleid aus Bio-Denim – Ü40 Bloggerin

“Modecheck zum jeweiligen Saisonwechsel aus Expertinnensicht”

wünscht sich Susa Berg

Ein Blick ins Netz und die gängigen Zeitschriften zeigt: wirklich neu wird in der Mode auch 2021 offenbar mal wieder nichts erfunden. Mich überfällt dabei nicht gerade Modelust, sondern eher Frust. Aber natürlich sind auch immer mal wieder neue Kleidungsstücke oder Accessoires dabei, die mir gefallen, nur sind die meistens nicht in der Trendliste.

Leserin Susa hat bei der Wunschliste für Blogbeiträge in diesem Jahr geäußert, dass sie sich über einen Modecheck zum jeweiligen Saisonwechsel freuen würde. Um das zu konkretisieren, habe ich sie gefragt, was sie zum Frühjahr 2021 gerne betrachtet haben möchte. Dazu schrieb sie mir

“Ich hatte gelesen, dass Clogs wieder mehr in Mode kommen. Ich habe sie heiß und innig geliebt. In Dänemark gab es früher jeden Sommer ein neues Modell. kennst Du die Firma Lotta from Stockholm? Uii, uii, uii – da könnte ich nochmal schwach werden. Einzig, dass sie zerstörerische Wirkung auf meinen Zehennagellack haben, hält mich zurück. Sind sie bürotauglich? Was meinst Du? Der Tritt ist ja schon laut …”

Susa

Daraus ist dieser Trend-Check entstanden. Hast Du Teile, die Du hier auf dem Prüfstand stehen möchtest? Wünsch Dir gerne einen Beitrag dazu. Dann kann aus dem Trend-Check eine neue Beitragsreihe werden.

Dauerbrenner Clogs

Für mich sind Clogs seit Anfang der 2010er eigentlich mehr ein Dauerbrenner als ein Trend, allerdings nur unter den Fans dieses Schuhwerks. Meine letzten waren von Sanita, von Softclox gibt es sogar welche mit flexibler Sohle. Die Marke Lotta from Stockholm kannte ich bisher nicht, ein Blick auf die Website zeigt allerdings Schuhe, die mir durchaus gefallen … theoretisch …

Latschen zum mal eben hineinschlüpfen

Tatsächlich sind Clogs für mich keine Schuhe für den ganzen Tag. Clogs, in Hamburg auch Botten oder Klotschen genannt, sind für mich Schuhe, in die mal eben hineinschlüpfe. Auch für mich gab es als Kind in jedem Sommer ein neues Paar Clogs, meistens dänische, aber in Deutschland gekauft, wir fuhren mit der Familie nie nach Dänemark.

Aber schon als Kind durfte ich Clogs nie zur Schule anziehen, es waren immer Gartenschuhe oder für kurze Wege am Nachmittag, um mal eben zu einer Freundin in der Nachbarschaft zu hüpfen.

Von 2011 bis 2020 hatte ich Clogs aus dunkelbraunem Leder, die sich am Ende von innen aufgelöst haben. Getragen habe ich sie aber nur auf unserer Terrasse, bei Freunden beim Grillen auf der Terrasse (super, wenn man im Haus keine Schuhe trägt zur Schonung des Parketts, sind dann schnell auszuziehen, wenn man etwas aus der Küche herausträgt oder ins Bad möchte) und beim Schneeschippen. Zum Schneeschippen sind sie perfekt: die Sohle hat Profil, ist rutschfest und man behält trockene Füße, weil es in Hamburg meistens nur wenige Zentimeter schneit.

Ab und an hatte ich sie noch an, wenn wir hier im Stadtteil Essen waren beim rustikalen Griechen. Bei einigen Blog-Outfits waren sie auch zu sehen, aber im wahren Leben waren sie immer nur kurz an meinen Füßen. Warum? Ich gehe ungern längere Strecken darin und zum Autofahren taugen sie auch nicht.

Lohnt sich die Anschaffung?

Damit die Modemathematik aufgeht, müssen Sachen oft getragen werden. Daher stellt sich die Frage, wie viele Anlässe Susa hat, Clogs anzuziehen. Sind die gehäuft? Kaufen! Sind die eher dünn gesät? Dann entweder die Clogs im Laden lassen oder für sehr viele Jahre einplanen. Meine hielten zehn Jahre und wurden immer wieder mal getragen, bei dem Kaufpreis von 55 Euro ging am Ende die Modemathematik auf, aber ich würde aktuell keine neuen kaufen.

Wie kombiniere ich Clogs?

Clogs sind ein Klotz am Bein, deshalb vertragen sie gröbere Kleidung. Ich würde sie nicht zu luftigen Blümchenkleider kombinieren, sondern eher zu Jeanskleidern – siehe Beitragsbild, Shorts oder Leinenoutfits.

Sind Clogs bürotauglich?

Susa schreibt selbst bereits, dass ihr Tritt laut sei. Das ist bereits die Antwort auf die Frage: Clogs sind aus meiner Sicht nicht bürotauglich, weil sie

  • beim Gehen laute Geräusche machen. Wer hat schon einen geräuschdämmenden Flauschteppich im Büro und auf dem Gang?
  • eindeutig Freizeitschuhe sind. Bei Clogs denke ich an Sommer, Wiesen und Meer – und nicht an ein Büro.

Selbst in den 1970ern und 1980ern trugen nur die am schlechtesten gekleideten Lehrer Clogs in der Schule. Im Büro habe ich noch nie jemanden damit gesehen. Seitdem hat sich zwar viel verändert, Sneaker, Birkenstocks und Jeans sind – je nach Job – bürotauglich geworden, aber Clogs sehe ich immer noch auf der Seite der Freizeitschuhe.

Wie stehst Du zu Clogs überhaupt und im Büro?


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Farbberatung Fashion Outfits Stilberatung

Stylingtipps für einen Oversized-Hoodie

Werbung für da sempre/Ahmaddy (Geschenk) und ohne Auftrag für ARKET und weiteren Namensnennungen ohne Auftrag

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin - Portrait

Den Kuschelhoodie von ARKET habe ich auf Instagram gesehen und mich spontan verliebt. Mein Mann war so lieb, ihn mir zu schenken, was ich gerne angenommen habe. In diesem Winter ist mir kuschelige Kleidung für die Seele noch wichtiger als sonst. Zum Dank durfte er ihn dann gestern auch noch fotografieren. Damit ich dabei nicht erfriere, war ich endlich mal so klug, mir ein Heißgetränk mit in den Wald zu nehmen,

Neben dem Grund, dass mir der Hoodie einfach gut gefällt, kam mir die Gelegenheit günstig, mal etwas bei ARKET zu kaufen. Auf die Marke hat mich zwei Jahren eine Freundin aufmerksam gemacht. Ich war bisher nur im Laden, habe aber noch nie etwas davon getragen gesehen. ARKET gehört zum H&M-Konzern, bei deren Marken H&M und COS ich aus Fast-Fashion-Vermeidungsgründen seit Jahren nichts mehr gekauft habe.

ARKET setzt im Gegensatz zu H&M und COS auf nachhaltige Mode und ist höherpreisig. Der Hoodie ist aus 66 % Bio-Baumwolle und 34 % Polyester, das aus gebrauchten Flaschen hergestellt wird.

Für mich ist wichtig, bei neuen Marken selbst mal etwas zu kaufen, bevor ich etwas Kundinnen guten Gewissens empfehlen kann. Ein Teil sagt nicht alles, aber einen Eindruck bekommt man schon. Ich bin gespannt, wie sich der Stoff beim längeren Tragen und Waschen verhält.

Farbberatung: Blau und Braun am Herbstfarbtyp

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Warum gefällt mir die Farbe des Hoodies so gut? Sie ist für mich simpel zu kombinieren. Braun steht mir als Herbstfarbtyp gut zu Gesicht und in Kombination mit meiner Lieblingsfarbe Dunkelblau finde ich es perfekt.

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Da ist es dann auch egal, ob die Hose eine Jeans oder dunkelblaue Stretchhose ist – passt beides. Auch meine dunkelbraune Hose funktioniert super dazu. Die braunen Schuhe nehmen den Hoodie farblich auf. Farbklammer? Ja … aber das geht noch besser

Ein Tuch mit beiden Outfitfarben

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Der Seidenschal von Ahmaddy via da sempre (Werbung) besteht aus einem weichen Braunton kombiniert mit kleinen dunkelblauen Tupfen. Also offiziell sollen die blauen Tupfen mit einem Hauch Weiß Blüten darstellen. Für mich sind es Punkte. Egal. Hauptsache schön!

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Diesen Seidenschal habe ich schon mindestens zwei Jahre und trage ihn ganzjährig regelmäßig zu dunkelblauen Oberteilen, um einen warmen Farbakzent ans Gesicht zu bringen. Farbklammer? Check!

Stilberatung: optisch schlank trotz Oversized-Look

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Obwohl ich in dem Hoodie versinke, finde ich nicht, dass er aufträgt. Er ist übrigens in Größe M, in L war er wirklich zu groß. Dass er funktioniert, liegt an der Kombination mit der engen Stretchhose, die die Beine schmal macht, und den klobigen Chelsea-Boots als Gegenpol. Meine fülligeren Zonen verschwinden im Hoodie, die schmaleren sind zu sehen. Dass die Hose dunkel und matt ist, lässt die Beine zusätzlich schlanker aussehen.

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Bei dem Komplettoutfit mit meinem Wollmonster aka Wintermantel von 2013 siehst Du, wie streckend die vertikale Linie wirkt, die am Oberkörper durch den offen getragenen Mantel in der Kontrastfarbe zum Hoodie entsteht. Schneller kann man optisch in der Körpermitte nicht abnehmen als mit diesem Trick.

Grüße vom Zausel

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Dem Zausel geht es wieder gut, er springt schon wieder wie ein junger Hund durch die Gegend mit seinen neun Jahren. Der Hexenschuss scheint zum Glück vorbei zu sein. Vorbei ist es langsam auch mit meiner Geduld für die Haare. Falls am 10. Februar 2021 beschlossen wird, dass Friseurgeschäfte über den 14. Februar hinaus geschlossen bleiben, greife ich noch am 10. Februar selbst zur Schere.

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Wie würdest Du den Hoodie kombinieren?


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Fashion

Was ist ein Schnäppchen?

Schnäppchen: dunkelblaue Bluse für 33 anstatt 80 Euro

Ein Schnäppchen kann sein

  • ein getarnter Fehlkauf.
  • etwas, dass Du für weniger Geld bekommst, als es ursprünglich kosten sollte.
  • etwas, dass immer noch zu viel kostet. Nur weil es reduziert ist, muss es den Preis immer noch nicht wert sein.
  • ein Glückgriff.
  • ein Kauf, der nur getätigt wurde, weil irgendeine Form von Rabatt im Spiel ist – Preisreduzierung, Kauf drei für den Preis von zwei etc., von der Du Dich hast locken und verführen lassen.
  • etwas, dass Du beim Kauf genau begutachten solltest, um sicher zu sein, dass es seinen Preis wert ist und Du wirklich etwas damit anfangen kannst.

Ein wahres Schnäppchen ist nur etwas, bei dem Du Dich wirklich freust, die Ware – welcher Art auch immer, von Kleidung bis zum Haus – erstanden zu haben. Wenn Du die Ware dann auch noch günstiger bekommen hast, als erwartet – umso schöner. Das ist dann wirklich ein Grund zur Freude.

Woran erkenne ich ein Schnäppchen?

Daran, dass Du auch bereit gewesen wären, den vollen Preis dafür zu bezahlen, wenn es im Budget gelegen hätte. Wenn zum Beispiel aus Deiner Sicht ein T-Shirt nur 10-Euro-schön ist und nicht 80-Euro-schön, dann solltest Du es auch dann hängen lassen, wenn Du es für 10 Euro bekommen kannst. Dann ist ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diese nur 10 Euro nicht wert.

Bei Sachen, die deutlich reduziert sind oder offensichtlich schon sehr lange erfolglos angeboten werden, frage Dich

  • Warum hat das keiner zum vollen Preis gekauft?
  • Warum ist es so stark reduziert, zum Beispiel über 30 %?
  • Warum hat dieses konkrete Teil vor mir keiner zum reduzierten Preis gekauft?

Antworten auf die Fragen können sehr unterschiedlich sein. Wenn sie lauten, dass der Anbieter viel zu viel von der Ware eingekauft hat und sie deshalb günstiger verkauft, um alles loszuwerden, spricht nichts gegen den Kauf, wenn Du nicht extrem viel Wert auf Individualität legst.

Vielleicht war der Sommer kalt oder der Winter warm? Auch das können Gründe sein, warum der Händler auf saisonaler Ware sitzen geblieben ist. Wenn Du wenig Wert auf Trendteile legst, kannst Du dabei ein Schnäppchen fürs nächste Jahr machen.

Ist der Grund aber, dass die Ware an sich nur sehr schwer verkäuflich ist, liegt es bei Kleidung oft an Farbe, Muster oder Schnitt. Frage Dich dann, warum bis zum Saisonende vermutlich diverse Personen das Teil anprobiert und nicht gekauft haben. Das hat einen Grund. Wenn Du den Grund erahnen kannst, er aber für Dich nicht zutreffend ist: gerne kaufen. Wenn Du nicht weißt, was an dem Teil merkwürdig ist und Du ein komisches Gefühl dabei hast, lassen es bitte hängen – egal wie günstig es ist.

Die Wahrscheinlichkeit, mit so einem Teil einen Fehlkauf zu landen, ist sehr hoch. Beispiele für solche Sachen sind Farben, die zu leuchtend sind, und Muster, die zu plakativ sind. Wenn Du aber ein Frühlings- oder Winterfarbtyp bist, sind die kräftigen Farben vielleicht perfekt für Dich. Du liebst kontrastreiche, große Muster? Dann wartet das Schnäppchen auf Dich!

Schwierig im Verkauf sind auch Farben, die nicht eindeutig warm oder kühl sind. Es gibt warm-kühle Mischfarbtypen, bei denen wichtiger als warm oder kühl ist, dass die Farben hell oder dunkel bzw. leuchtend oder gedeckt sind, aber das sind in meiner Kundenstatistik seit 2005 nur 4 %. Diese vier 4 % können bei diesen nicht eindeutig warmen oder kühlen Farben perfekte Schnäppchen machen. Für 96 % meiner Kunden läuft der Kauf farblich unter knapp daneben ist auch vorbei.

Mein letztes Schnäppchen

Mein letztes Schäppchen ist eine dunkelblaue Bluse aus hochwertigem Stoff mit guter Verarbeitung, die im Herbst 2020 um 50 % auf 40 Euro reduziert war. Ich hatte sie schon mehrfach privat und geschäftlich an und liebe sie. Die Modemathematik wird bei ihr mit Sicherheit aufgehen.

Dieser Blusenkauf führte dazu, dass ich das Schnäppchen noch erweitert habe. Das Modell war in der Farbe Mitte Januar noch immer für 40 Euro zu haben. Außerdem gab es einen Rabattgutschein von 20 Euro und portofreie Lieferung bei einem Mindestbestellwert von 75 Euro nach Abzug des Rabatts.

Kleiner Exkurs: Den Rabattgutschein gibt es in der Art bei dem Onlineshop ständig per Newsletter, um Kundinnen zum Kauf zu verführen. Ich hatte den Newsletter nur abonniert, um auf genau so einen Gutschein zu warten, und habe ihn jetzt wieder abbestellt. Ich beziehe gar keinen Onlineshop-Newsletter regelmäßig, um mich nicht den Kaufreizen auszusetzen.

Nachdem ich schon seit dem Kauf der ersten Bluse darüber nachgedacht habe, sie zu meinem Frühlingseinheitslook als Nachfolger der Ringelshirts zu machen, hat mich dann die Chance, drei weitere Blusen für nur 33 Euro pro Stück erwerben, dazu bewogen, das Experiment zu wagen.

Ohne den Mindestbestellwert hätte ich vielleicht nur zwei nachgekauft, aber das wäre für das Experiment, ständig die gleichen Sachen zu tragen, gar nicht so förderlich gewesen. Jetzt hängen also vier gleiche Blusen aus demselben Stoff und Farbe in meinem Schrank.

Warum waren die Blusen im Sale?

Meine Vermutung, warum die Blusen

  • überhaupt im Sale waren
  • über mehrere Wochen im Sale waren
  • in Größe 42 noch mehrfach verfügbar waren

ist, dass der leicht ausgestellt Schnitt, der beim Tragen locker fällt, in Kombination mit der Hüftlänge den meisten Frauen nicht gefällt, der Anbieter also zu viel davon eingekauft hat.

Wer sich in weiten Blusen verstecken will, hätte die Bluse meistens gerne deutlich länger, so dass Po und Oberschenkelansatz mit darunter verschwinden. Wer hingegen kürzere Blusen bevorzugt, weil er seine Figur zeigen mag, zieht meistens eine die Figur betonende Silhouette am Oberkörper vor.

Für mich hingegen ist der Schnitt perfekt. Ich mag zwar auch lange Blusen in Tunikaform tragen, aber kurze Blusen haben Vorteil, beim Tragen vorne und hinten weniger zu knittern, weil sie im Sitzen nicht so geknautscht werden wie lange Blusen. Dass man meine ganzen Beine und den Poansatz beim Tragen sieht, stört mich bei Jeans überhaupt nicht.

So kommen meine im Verhältnis im restlichen Körper schlanken, langen Beine wenigstens zur Geltung. Unter der weiten Bluse verschwinden dann der im Verhältnis zum Rest zu kurze Oberkörper und der große Busen. Die dunkle Farbe trägt zusätzlich dazu bei, dass der Busen verschwindet.

Ein Punkt kommt bei der Bluse noch dazu: Normalweise sind mir als eher kleiner Frau in Größe 42 die Ärmel zu lang und die Schultern zu breit, wenn die Bluse am Busen passt. Das ist hier beides nicht der Fall. Die Ärmel haben sogar eine perfekte Länge, ohne die Manschetten umzuschlagen oder zu krempeln.

Folglich wird die Bluse bei einer durchschnittlich großen Frau zu kurze Ärmel haben, was ein Grund für viele Retouren gewesen sein könnte. Bei der ersten Bestellung hatte ich Größe 40 zur Auswahl bestellt und die war im Brustumfang und unter den Armen trotz der Gesamtweite der Bluse zu eng – falls sich jemand fragt, ob die Bluse in Größe 42 nicht zu groß sei. Nein, die gehört so.

Kosten sind relativ

Für mich stimmt der Preis bei Kleidung, wenn die Kosten pro Tragen möglichst günstig sind. So kann ein hochpreisiges Teil pro Tragen wenig kosten, wenn ich es oft anziehe. Ein günstiges Teil kann pro Tragen sehr teuer sein, wenn ich es nur wenig anziehe. Am Ende zählen für mich die Kosten pro Tragen, also die Modemathematik. Wenn das aber auch noch mit einem geringen Einkaufspreis einhergeht, ist es ein exzellentes Schnäppchen.

Wie stehst Du zum Thema Schnäppchen?


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Fashion Minimalismus

Minimalismus: Dein Kleidersessel verrät Dir, was Du wirklich brauchst

Kleidersessel

Angelehnt an das Pareto-Prinzip, auch 80-20-Regel genannt, lässt sich sagen, dass die meisten Menschen in Deutschland zu 80 % der Zeit nur 20 % ihrer Kleidung tragen. Im Klartext heißt dass, dass diese Menschen 80 % ihrer Kleidung meistens überhaupt nicht brauchen.

Welche Klamotten sind die 20 %, die Du zu 80 % trägst?

Es sind die Sachen, die jede Woche wieder in der Wäsche oder auf Deinem Kleiderstapel zum Lüften landen! Jeder Mensch, den ich kenne, hat so einen Kleiderstapel. Er besteht aus den Sachen, die nicht direkt nach dem Tragen in die Wäsche gehen, weil sie lüften sollen oder noch unsicher ist, ob man sie vor der nächsten Wäsche nochmal anziehen möchte oder nicht.

Je nach Ordnungsgrad wird der Lagerplatz einmal pro Woche aufgeräumt – oder auch nicht – und die Sachen kommen gelüftet zurück in den Schrank, für schmutzig erklärt in die Wäsche oder bleiben weiter zum Lüften dort, wenn jemand keine getragenen Sachen in den Schrank legen möchte, die Sachen aber nochmal angezogen werden sollen.

Wäre es nicht viel schöner, 80 % der Sachen zu tragen?

Wenn Du 80 % der Sachen regelmäßig trägst, hast Du 20 % für besondere Anlässe. Da das Wort besonders schon ausdrückt, dass es sich bei den Situationen nicht um Deinen Alltag handelt, sondern selten auftretende Anlässe, dürften dafür 20 % locker ausreichen, oder?

Das führt dann nämlich dazu, dass Dein Kleiderschrank am Ende viel leerer ist oder Du sogar mit einem kleinerem Schrank auskommst und Du viel Geld für Kleidung sparen kannst, die ein Leben als Schrankhüter führen würde. Zeit und Nerven, um das Geld zu erarbeiten und die Dinge zu beschaffen, sparst Du obendrein. So geht Minimalismus in der Praxis, ohne dass Dir etwas fehlt!

Was sind meine 80 %?

Die Kleidung, die ich zu 80 % meiner Zeit trage, stellt meine jeweilige Uniform für die aktuelle Jahreszeit dar. Im Winter besteht meine Uniform aus einem Kaschmirrollkragenpullover oder einem anderen Wollpullover mit Tuch und Jeans. Deshalb liegen am Ende der Woche auf meinem Kleidersessel meistens

  • Kaschmirrolli in dunkelbraun und/oder dunkelblau
  • eine Jeans, die nochmal geht
  • Kuschelhose, wenn es ganz kalt draußen ist, auch mal zwei
  • Sporthose, die ich beim Turnen im Wohnzimmer oder beim Nordic Walking draußen trage.

Der weiße Rollkragenpullunder, der über der Lehne liegt, ist mein Morgenmantelersatz. Ich frühstücke im Schlafanzug und ziehe den Pullunder darüber, damit ich es schön warm habe.

Wenn ich im Winter an die Nord- oder Ostsee verreise, besteht mein Gepäck übrigens genau aus diesen Kleidungsstücken. Ich gehe im Urlaub normalerweise nirgendwo hin, wo ich mit einem Kaschmirpullover und Jeans nicht gut genug angezogen wäre. Packen geht schnell und die Tasche ist handlich.

Wenn ich allerdings genau hinschaue, trage ich natürlich auch nicht 80 % meiner Sachen ständig. Auch ich trage von zehn Oberteilen zwei am liebsten. ABER … alle meine Sachen im Kleiderschrank werden getragen. Deshalb trage ich unter dem Strich nahezu 100 % meiner Sachen in der Saison regelmäßig und das ist das, worauf es mir ankommt. Es gibt bei mir keine Schrankmonster.

Was ist Dein Sammelplatz?

Wo und auf was liegen Deine getragenen Sachen zum Lüften? Schlafzimmer? Ankleidezimmer? Badezimmer? Auf was liegen sie? Stuhl, Sessel, stummer Diener oder gar einer Kleiderleiter?

Von einer trendigen Kleiderleiter träume ich gerade, aber dann bräuchte ich den Sessel nicht mehr und wüsste nicht, wohin mit ihm. Er begleitet mich schon seit Juni 1993. Leider ist er so unbequem, dass er wirklich nur als Ablage oder Katzenkuschelplatz taugt, und farblich ist er recht verschossen. Heil ist er allerdings. Soll er gehen oder bleiben?

Wie viel Prozent Deiner Kleidung trägst Du zu 80 % ?