Kategorien
Fashion

Wann geht die Modemathematik auf?

Werbung wegen Namensnennungen und Verlinkungen ohne Auftrag

„Mich würde interessieren, wann für dich die Modemathematik aufgeht? Je nach Kleidungsstück wird das ja vermutlich sehr unterschiedlich sein, oder? Gibt es bei dir klare Regeln oder ist es eher eine Entscheidung nach Gefühl, wann sich der Kauf gelohnt hat?“

fragt Stephanie beim Beitrag Was Du schon immer über mich wissen wolltest

Auf meine Rückfrage, ob es eine bestimmte Art Kleidungsstück gibt, bei dem ihr Entscheidungen dazu besonders schwer oder leicht fallen, konkretisiert sie

„Ich überlege meistens bei Sommersachen, ob ich es wirklich benötige. Zum Beispiel Leinenhosen oder einen Maxi-Rock. Bisher habe ich erfolgreich die Sommerzeit ohne diese beiden Varianten verbracht aber denke immer mal wieder daran, ob es nicht eine sinnvolle Ergänzung wäre.

Im Grunde kann ich die Frage aber nicht auf eine bestimmte Kategorie einschränken, da ich mich auch bei einem Cocktailkleid für Hochzeiten frage, ob da je die Modemathematik aufgehen wird und wenn ja, wie die wohl aussieht.

Bei Blusen für die Arbeit, Stoffhosen oder Unterwäsche fällt es mir leichter, da alles regelmäßig zum Einsatz kommt. Wenn ich so drüber nachdenke bin ich überwiegend bei saisonaler und anlassbezogener Kleidung zögerlich.

Teilweise frage ich mich auch, ob man nicht für Unterwäsche am meisten Geld ausgeben sollte bzw. auf die beste Qualität achten sollte, weil man sie nicht nur täglich auf der Haut trägt, sie gewaschen wird und dann wieder getragen wird, sodass es gut sein kann, dass ich Unterwäsche/Socken jede Woche aufs Neue trage, sie also quasi im Dauereinsatz sind.“

Stefanie

Weil ich die Fragen umfassend beantworten möchte, bekommt das Thema einen eigenen Beitrag und wird nicht im Ursprungsbeitrag mit den Fragen an mich beantwortet.

Was ist Modemathematik?

Zur Begriffsklärung für alle, denen der Begriff Modemathematik nicht geläufig ist: Ich verwende die Formulierung, dass die Modemathematik aufgeht, wenn die Kosten pro Tragen bei einem Teil für mich wie beim Kauf erwartet oder geringer sind.

Ein Beispiel: Wenn ich beim Kauf eines T-Shirts für 30 Euro denke, dass ich es dreißigmal tragen werde, kostet es pro Tragen 1 Euro und das ist O.K. für mich. Wenn es 30 Tragetage oder mehr geschafft hat, geht für mich die Modemathematik auf.

Löst es sich aber vorher in irgendeiner Form auf und verlässt mich, bevor ich es dreißigmal tragen konnte oder wollte, geht die Modemathematik nicht auf. Auf Englisch wird das im Netz auch gerne als costs per wear bezeichnet.

Wann geht die Modemathematik auf?

Es ist je nach Kleidungsstück unterschiedlich, wann die Modemathematik für mich aufgeht. Das lässt sich nicht an einem Euro-Betrag pro Tragen festmachen. Ein Anlasskleid wird mich pro Tragen immer mehr kosten als eine Jeans, weil ich gar nicht so viele Anlässe für schicke Kleider habe oder mir schaffen möchte, wie zum Tragen von Jeans oder derben Boots. Es gibt für mich keine klaren Regeln, wann sich der Kauf gelohnt hat. Das ist eine Mischung aus Gefühl und einer Überschlagskalkulation.

Saisonale Kleidung

Bei der von Stefanie eventuell gewünschten Sommerkleidung – konkret Leinenhose oder Maxi-Rock – würde ich vor der Anschaffung fragen, welche Teile sie dafür weniger tragen würde, ob die dann immer noch genug getragen würden oder ob die Leinenhose oder der Maxirock Vorteile bieten können, die der Bestand nicht hat.

Konkret: Nehmen wir an, Du hast sieben Sommerkleider für wirklich sommerliches Wetter. Die trägst Du jeweils an einem Tag pro Woche. Bei zehn Wochen Sommer wird jedes Kleid zehnmal getragen. Nun kaufst Du eine Leinenhose und einen Maxi-Rock.

Hast Du passende Oberteile dazu? Oder kommen da Folgeanschaffungen hinzu? Würdest Du die Oberteile nur dazu tragen oder auch zu anderen Röcken oder Hosen? Wenn Du jetzt an einem Tag pro Woche die Hose trägst – danach muss sie eh in die Wäsche, weil sie verknüllt ist – und an einem Tag den Maxi-Rock, werden zwei Kleider pro Woche weniger getragen. Für den Maxi-Rock spricht, dass er vermutlich nicht nach einmal Tragen in die Wäsche kommt.

Wenn Du die Kleider dafür länger im Sortiment hast und sie dennoch trägst, bis sie auseinanderfallen, schadet das deren Modemathematik nicht. Wenn Du aber deutlich zu- oder abnimmst oder sie Dir modisch irgendwann nicht mehr zusagen und Du sie deshalb vor dem Ende ihrer Lebenszeit weggibst, werden ihre Kosten pro Tragen für Dich höher, als wenn Du auf die Leinenhose und/oder den Maxi-Rock verzichtet hättest.

Auch wenn Du bisher erfolgreich ohne die beiden Teile durch den Sommer gekommen bist, haben sie vielleicht aber ungeahnte Vorteile, die Dir das Sommerfeeling verschönen können. Leinenhosen sorgen dafür, dass die Beine weder im Stehen noch im Sitzen aneinanderkleben. Schön, oder? Maxiröcke lassen blasse Beine im Frühling (oder auch im Sommer je nach Typ …) verschwinden und geben Deinem Stil vielleicht eine legere Hippie-Note?

Mein Tipp: Gönn Dir erstmal eins der beiden Teile, wenn Du Dich für die Sortimentserweiterung entscheidest. Wenn Du eher der Hosentyp bist, nimm die Leinenhose. Bist Du eher der Rocktyp, nimm den Maxi-Rock. Bist Du Kleiderträgerin, kauf es nur, wenn Du mindestens zwei passende Oberteile dazu hast.

Anlasskleidung

Cocktailkleider für Hochzeiten, Abendkleider für Bälle oder andere wirklich festliche Outfits sind die Pest für die Modemathematik. Wenn Du nicht gerade Hochzeitsrednerin oder -planerin bist wirst Du nie genug Gelegenheiten haben, um die Kleider aufzutragen oder auch nur ihrem Preis ansatzweise gerecht häufig zu tragen. Was ist die Lösung?

Sorge wenigstens dafür, dass Deine Schuhe, Schmuck und Abendtasche zu mehreren Kleidern passen, damit Du sie über Jahre hinweg anziehen kannst, selbst wenn die Kleider wechseln. Dafür empfehle ich Sandaletten und eine Clutch in Gold oder Silber je nach Farbtyp.

Du kannst ein billiges Kleid kaufen, damit es pro Tragen nicht so teuer wird. Nachteil: Der Stoff wird sich nicht gut anfühlen, es wird vermutlich nicht toll sitzen und am Ende haben vielleicht noch andere Frauen das Kleid auf der Veranstaltung an, wenn es ein großer Ball ist. Habe ich alles schon gesehen und meistens treffen Größe 34 und 44 aufeinander … für beide nicht schön. Man denke an Samantha in SATC, der das mit Jung und Alt im gleichen Kleid passiert ist – sie hatte Glück, dass die junge Frau es mit Humor genommen und beide gerettet hat.

Wenn absehbar ist, dass es in den nächsten zwei bis drei Jahren mehrere Anlässe zum Tragen gibt, würde ich ein schönes Kleid kaufen und im mittleren Preissegment schauen. In Deinem Freundeskreis steht eine Hochzeit nach der anderen an oder die großen Silberhochzeiten gehen los? Trage immer das gleiche Kleid!

Die Zeiten, in denen man in einem Kleid nur einmal gesehen werden durfte, wenn man Stil hatte, sind sowas von vorbei! Das ist gelebte Nachhaltigkeit. Dabei ist es egal, ob es das kleine Dunkelblaue oder das pinkfarbene Cocktailkleid ist. Man darf Dich wiedererkennen. Dann bist Du halt die, die wieder mal das pinkfarbene Kleid trägt. Egal.

Eine Freundin von mir trägt seit zehn Jahren das gleiche schwarze mittelalterliche Samtkleid zu feierlichen Anlässen. Ich freue mich jedes Mal, sie darin zu sehen, weil sie in dem Kleid fantastisch aussieht! Und wenn Dir das zu langweilig ist, kaufe halt ein paar bunte Sandaletten oder Pumps zur Abwechslung, die Du zum Feiern auch mal in einer Bar zu Jeans oder dunklen Hosen tragen kannst.

Du gehst davon aus, dass das die einzige Festlichkeit auf absehbare Zeit bleibt und möchtest dennoch kein Kaufhausfähnchen, sondern ein richtig tolles Kleid tragen? Dann leih Dir eins aus! Das erscheint im ersten Moment teuer, ist aber billiger als kaufen, wenn Du es wirklich nur einmal trägst.

In Hamburg gibt es schöne Läden dafür, die Kleider verkaufen und ausleihen. Es steht der Leihpreis auf dem Kleid und auch der Übernahmepreis, falls Du es doch behalten möchtest. Das ist die nachhaltigste Lösung, bei der die Kosten pro Tragen vorher feststehen und kein Glücksspiel werden. Oder Du hast ganz viel Glück und kannst eine Freundin oder Schwester fragen, ob sie Dir ein Kleid borgt.

Pflichtblusen und -hosen

Bei Blusen und Stoffhosen für die Arbeit und Hosen schreibt Stefanie, dass es ihr da leicht fällt, Entscheidungen zu treffen. Das kann ich gut verstehen. Wenn man im Grunde neun Monate – also in Hamburg ist das meistens so, ich weiß aber nicht, wo Stefanie lebt – die gleichen Sachen im Büro trägt, weil im drinnen durchgehend ähnliches Raumklima herrscht, lernt man schnell abzuschätzen bei der Anprobe, welche Teile man gerne und oft tragen wird und welche nicht gut sind.

Man findet seine Marken und kauft bei denen meistens jahrelang ähnliche Sachen. Ob eine Bluse dann 60 oder 80 Euro kostet oder eine Hose 80 oder 120 Euro ist dann fast egal, weil die Sachen bis zum Auseinanderfallen getragen werden.

Ein teureres Teil aus dem Sortiment wird durch ein Sale-Schnäppchen ausgeglichen. Am Ende kosten die Teile pro Tragen alle etwas das gleiche. Bei solchen Sachen denke ich auch nicht lange nach. Brauche ich? Gefällt mir? Kaufe ich.

Unterwäsche und Socken

Stefanie fragt sich, ob sie nicht vielleicht für Unterwäsche und Socken am meisten Geld ausgeben bzw. auf die beste Qualität achten sollte, weil man sie nicht direkt auf der Haut trägst, sondern Lieblingsteile davon wirklich jede Woche trägt.

Dazu gebe ich meine volle Zustimmung. Nichts ist direkter auf der Haut als Unterhosen, BHs, Unterhemden und Socken bzw. Kniestrümpfe, Strumpfhosen, Leggings. Und deshalb ist es mir dort besonders wichtig, dass Haptik und Qualität stimmen. Das sind die Kleidungsstücke, die man häufigsten trägt und die deshalb die größte Aufmerksamkeit verdienen.

Außerdem macht die Unterwäsche etwas damit, wie wir uns fühlen. Rutschende oder einschneidende Unterhosen oder Socken können einem definitiv den Tag verderben, oder? Dazu kommt, dass die Unterwäsche die Basis für die Oberbekleidung ist. Die sauber grundierte Fläche für den Lack sozusagen. Je besser das Darunter sitzt, umso schöner fällt das Darüber.

Ich trage all die genannten Unterwäscheteile nur einen Tag. Ich weiß von einer früheren Umfrage, dass viele Leserinnen BHs mehrfach tragen. Das habe ich mit zwei Tagen versucht, aber das funktioniert für mich nicht, weil mir die BHs dann schon zu ausgeleiert sind und im Sommer auch zu verschwitzt. Also gehe ich bei der Modemathematik von einem Tragetag aus.

Konkret bedeutet das, dass ich bei Unterwäsche, Socken & Co primär auf die Qualität achte und der Preis ein untergeordnete Rolle spielt. Meine Unterhosen sind von Schiesser Modell Panty seamless Invisible light und kosten regulär 15 Euro. Es gibt sie aber ab und an für 7 Euro im Angebot in bestimmten Farben und dann ist es mir egal, dass ich eigentlich schwarze kaufen wollte, aber für weniger als den halben Preis himbeerfarbene bekomme. Beim Schreiben des Beitrags sind gerade zwei Blautöne im Angebot, auch hübsch. So wichtig mir Farben bei Oberbekleidung sind, so flexibel bin ich da bei Unterhosen. Da die etwa zwei Jahre halten, sind die Kosten je Unterhose am Ende zu vernachlässigen. Trotzdem freue ich mich natürlich, wenn ich über 50 % dabei sparen kann.

BHs gehören zu den teuersten Sachen in meinem Schrank, weil sie im Durchschnitt 80 Euro kosten, Bodys noch mehr. Länger als zwei Jahre halten sie aber leider nicht … Das Tragen eines gut sitzenden BHs, über dem die Kleidung gut aussieht und der mich nicht umbringt, kostet mich pro Tag etwa 75 Cent. Das sind Momente, in denen ich vor Neid platzen könnte auf alle Frauen, die mit Bustiers aus dem Wäsche-Discounter auskommen, weil sie einen kleinen Busen haben, der mehr oder minder von alleine bleibt, wo er sein soll. Meine liebsten und neuesten sind von PrimaDonna, die sitzen mit Abstand am besten.

Als Unterhemden kaufe ich bei Palmers locker fallende Tanktops aus Viskosejersey. Die fühlen sich wie Seide an, halten seit Jahren – bisher ist keins kaputt. Die 30 Euro pro Stück sind die sowas von Wert! Die Unterhemden lasse ich mir meistens aus einem Palmers-Laden in Hamburg gegen Rechnung portofrei nach Hause schicken, denn im Onlineshop gibt es nicht.

Socken und Kniestrümpfe von dünner Ware bis zu Wandersocken und Strumpfhosen kaufe ich am liebsten von Falke, Sportsocken bei Aldi, Sneakersocken von nur die. Bei dünnen Socken und Kniestrümpfen nehme ich die aus der Serie Cotton Touch von Falke, bei Wandersocken Walkie light. Selbst die dünne Ware hält unzählige Jahre.

Um die Kosten zu minimieren, kaufe ich meistens drei bis fünf Paar gleiche Socken in einem Schwung, dann bleiben noch lange Paare übrig, wenn einzelne Socken sich am Zeh oder der Ferse verabschiedet haben. Auch das trägt dazu bei, die Kosten pro Tragen insgesamt zu verringern.

Mein Tipp: Kaufe Dir die hochwertigste Unterwäsche, die Du bezahlen kannst. Auch hier gilt wer billig kauft, kauft zweimal, weil billig hergestellte Sachen meistens nicht so lange halten.

Modemathematik bei Alltagskleidung

Zurück zur Eingangsfrage von Stefanie: Es gibt bei mir keine klaren Regeln, was etwas pro Tragen am Ende gekostet haben darf. Eine Unterhose wird bei mir pro Tragen immer billiger sein als ein BH, eine Jeans immer billiger als eine Seidenbluse.

Beim Kauf versuche ich abzuschätzen, wie lange das Teil in meinem Kleiderschrank sein wird, wie oft ich es in der Zeit tragen werde und wie viel Freude es mir dabei machen wird. Wenn ich nach Abwägung der Kaufkriterien auf meiner Checkliste zu der Entscheidung komme, dass das Teil mir gefällt und ich es haben möchte, überschlage ich die Möglichkeiten, es zu Tragen.

Wenn mir entweder viele Alltagsanlässe oder einige besondere Termine spontan einfallen, ist das für mich ausreichend, um mich den Kauf zu entscheiden. Zur Orientierung, was meine Sachen etwa kosten und wie lange ich sie trage

  • T-Shirts von Armor Lux je 60 Euro halten vier Jahre, wenn ich sie nicht vorher verfärbe (ist mir nur einmal passiert …) und werden von Frühling bis Herbst viel getragen. Pro Tragen sind sie am Ende günstiger als der hohe Kaufpreis es erwarten lässt. Ich vermute, dass sie etwa 120 Wäschen überstehen. Wenn ich eins im Jahr nachkaufe, hält sich die Investition in Grenzen.
    Wie lange die neuen T-Shirts aus 2020 von ARMEDANGELS für 30-40 Euro halten, weiß ich noch nicht. Ich bin mir aber nach einigen Wäschen sicher, dass es keine vier Jahre sein werden, ich tippe auf maximal zwei Jahre. Dafür sind sie nachhaltig produziert. Dass sie dafür schneller im Müll landen werden, was wenig nachhaltig ist, ist ein anderes Thema, dass der Nachhaltigkeitsmathematik. So können Dinge, die konventionell hergestellt werden, bei gleichen Kosten pro Tragen auf Dauer nämlich durchaus umweltfreundlicher sein als Öko-Fashion.
  • Jeans von s.Oliver oder Lands‘ End für 80 Euro halten zwei Jahre bei regelmäßigem Tragen. Mittlere Waschungen überleben länger als dunkle, sind als pro Tragen preiswerter. Wenn ich eine Jeans quasi nur trage, ist die auch mal nach sechs Monaten hinüber, aber dafür wurden andere in der Zeit dann ja nicht abgetragen. Durchschnittlich zwei Jahre Tragezeit kommt hin.
  • Blusen für 60 Euro halten im Schnitt drei Jahre (günstigere nur ein bis zwei, hochwertigere vier bis fünf Jahre), werden aber nicht so viel wie T-Shirts getragen (bisher – für 2021 gibt es das Projekt der vier gleichen Blusen, aber das ist ein anderes Thema).
  • Kaschmirrollis für 130 Euro (mal Originalpreis, mal nach Abzug von 50 %) trage ich zwischen drei und fünf Jahren, im Schnitt also vier Jahre. Eine Kaschmirstrickjacke hat sogar 200 Euro gekostet, die war ein Weihnachtsgeschenk meines Mannes 2014. Die trage ich dafür aber auch schon im siebten Winter und sie sieht noch sehr gut aus. Die Kosten pro Tragen werden am Ende also auch da gleichen sein wie bei den Pullis, die nach drei bis vier Jahren ihr Leben aushauchen, weil sie unter den Armen vom Deo zu verfilzt sind, Motten zugeschlagen haben (zum Glück scheint das Problem derzeit gelöst zu sein!) oder sie irgendwann beim vielen Tragen und Waschen doch die Formstabilität oder ihre Flauschigkeit verloren haben. Wenn ich einen Kaschmirrollkragenpullover pro Winter 30 Mal über vier Winter hinweg trage, bin ich bei etwa 1 Euro pro Tragen.

Weil ich wenige Sachen habe, die viel getragen und gewaschen werden, sind meine Sachen schneller hinüber als bei Menschen, die einen vollen Schrank haben. Die meiste Oberbekleidung dürfte zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Tragen liegen. Das gilt auch für Jacken. Westen trage ich seltener, die dürften höher liegen. Ein Grund, nicht noch eine zu kaufen, wenn mich mal wieder eine anlacht.

Wie wichtig sind Dir die voraussichtlichen Kosten pro Tragen bei einer Kaufentscheidung?


Kategorien
Fashion

Shopping-Checkliste

„Nicht nur Dateien für die Kleiderschrankinventur und Gute Käufe – schlechte Käufe, sondern auch für den Kleiderkauf oder ähnliches zur Verfügung zu stellen“

erbittet sich Greta bei der Wunschliste für Blogbeiträge in 2021

Beim Kleiderkauf fiel mir spontan der Beitrag Qualitätsmerkmale guter Kleidung ein. Das ist einer der Beiträge, der seit Jahren regelmäßig über Suchmaschinen gefunden und gelesen wird. Das Bedürfnis, langlebige Kleidung anstatt Fast Fashion zu kaufen, nimmt zu – vor allem unter meinen Blogleserinnen. Daraus habe ich jetzt die Shopping-Checkliste entwickelt.

Auswahlkriterien für Kleidung

Wenn ich Kleidung in die Hand nehme und zum Kauf in Erwägung ziehe, prüfe ich vor der Anprobe

  • Farbe – die Farbe an sich und ob die Farbe hell oder dunkel ist bzw. leuchtend oder gedeckt
  • Muster – Art, Größe, Farbkontrast im Muster und ob das Muster an Nahtstellen und Applikationen im Verlauf zugeschnitten ist
  • Material – Ist es waschbar? Besteht es den Knautschtest? Mag ich den Stoff auf der Haut spüren?
  • Schnitt – Passt er zu meiner Figur und meinem Kleidungsstil?
  • Verarbeitung – Ist der Stoff an den Nähten glatt oder verzieht sich etwas? Wie sehen die Nähte auf der Innenseite aus? Sind sie eingefasst? Gibt es lose Fäden? Sind die Nähte mit vielen kurzen oder wenigen langen Stichen gearbeitet? Sind Knöpfe fest angenäht?
  • Herstellung – Wurde das Teil nachhaltig produziert?
  • Preis – Liegt es im Budget und wird am Ende voraussichtlich die Modemathematik aufgehen?

Bei der Beantwortung dieser Fragen gibt es Punkte, die mir persönlich wichtiger sind als andere. Das kann jeder individuell gewichten.

Bei der Anprobe achte ich darauf, dass

  • die Konfektionsgröße die richtige ist, ggf. probiere ich mehrere Größen an.
  • das Kleidungsstück wie gewünscht sitzt, also zum Beispiel bei Blusen und Blazern der Kragen im Nacken anliegt und das Revers an der Brust, bei Oberteilen ggf. vorhandene Abnäher an den richtigen Stellen sitzen und bei Hosen die Leibhöhe stimmt.
  • Ärmel- und Gesamtlängen stimmen.
  • sich das Teil nicht nur im Stehen mit eingezogenem Bauch gut anfühlt, sondern auch im Sitzen komfortabel ist. Mach eine Sitzprobe und schau, ob etwas am Bauch drückt, sich seitliche Taschen öffnen, Hosen am Bein angenehm bleiben und Röcke und Kleider auch im Sitzen eine gute Länge haben. Schließe dann die Augen, um Dich nicht nur von der Optik beeinflussen zu lassen, sondern auch Dein Gefühl für die Haptik zu aktivieren.

Nach der Anprobe schaue ich, ob

  • ich etwas im vernünftigen Rahmen von einer Änderungsschneiderei anpassen kann, wenn das Kleidungsstück nicht perfekt passt. Zu enge oder kurze Stellen lassen sich selten korrigieren, zu weite oder lange schon eher. Ich lasse zum Beispiel oft bei Jacken, Mänteln und Blazern die Ärmel kürzen, wenn die zu lang sind. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Kosten und kann einschätzen, ob das Teil den Mehrpreis wert ist oder ob es besser im Laden bleibt.
  • es sich mit meinen vorhandenen Kleidungsstücken sinnvoll kombinieren lässt. Falls nicht, ob ich dazu Sachen zum Kombinieren anschaffen möchte => sofort mit kaufen oder ob ich es besser nicht kaufe, weil es ohne Kombipartner zum Schrankhüter werden würde.

Wenn bis dahin alles für den Kauf spricht, frage ich mich, ob ich

  • das schon so ähnlich habe. Wenn ja, ob ich die ähnlichen Teile dafür vernachlässigen würde oder ob Verwendungspotenzial für weitere Teile dieser Art vorhanden ist. Für den Fall, dass Du zu der Erkenntnis kommst, dass Du das sogar in schöner zu Hause hast, würde der Neukauf vermutlich immer hinten anstehen.
  • das wirklich brauche. Habe ich Anlässe, um das neue Kleidungsstück zu tragen? Nur weil das Kleid schön ist und passt, brauche ich keine drei Anlasskleider, wenn ich nur einen Anlass pro Jahr dafür habe.

Die Entscheidung: Kaufen ja oder nein?

  • Im Zweifelsfall kaufe ich etwas nicht.
  • Wenn ich unsicher bin, schlafe ich eine Nacht darüber oder prüfe Umtausch- oder Rückgabemöglichkeiten, wenn ich mit dem Kauf nicht warten möchte.
  • Wenn alles stimmt und ich Lust habe, das Teil am liebsten sofort anzuziehen, dann kaufe ich es!

Nachtrag zum Thema Online-Shopping …

Da ist die Sache mit dem Zurückschicken … Es ist gefühlsmäßig etwas anderes, im Laden zu entscheiden, etwas zur Kasse zur tragen oder es bereits zu Hause zu haben und bewusst wieder aus dem Haus schaffen zu müssen, wenn man sich dagegen entscheidet. Das führt leider oft dazu, dass Menschen etwas kaufen, was sie im Laden in der Umkleidekabine gelassen hätten. Ich frage mich beim Online-Shoppen immer, ob ich

  • das Teil auch im Laden kaufen würde. Ja? Kaufen!
  • Faulheit für die Retoure eine Rolle bei der Entscheidung spielt. Ja? Nicht kaufen!

Checkliste als Freebie zum Abspeichern für unterwegs

Shopping-Checkliste – Auswahlkriterien für Kleidung – Copyright Ines Meyrose – www.meyrose.de

Ich stelle den Download erstmals als PDF und JPG zur Verfügung. Auf dem Smartphone lässt sich ein JPG für viele einfacher speichern, ansehen, wiederfinden und bearbeiten, in dem zum Beispiel Markierungen darauf gemacht werden können bei den Punkten, die Dir besonders wichtig sind. Ein PDF ist flexibler in der Anwendung, es lässt zum Beispiel der Text markieren und kopieren, außerdem sind die Links zu den Websites anklickbar.

Das PDF kannst Du ansehen und herunterladen, wenn Du hier klickst => Freebie Shopping-Checkliste PDF. Das JPG kannst Du zum Beispiel speichern, wenn Du auf das Bild gehst und mit der rechten Maustaste Bild speichern unter anklickst.

Gedacht ist die Liste als Begleiter beim Shoppen, um primär gute Käufe zu tätigen und möglichst viele Lieblingsteile im Schrank zu haben. bei denen am Ende die Modemathematik aufgeht. Welches Format findest Du für künftige Checklisten, die in dem Stil auf eine Seite komprimiert sind, praktischer?

Für welches Thema wünschst Du Dir eine Checkliste?


Kategorien
Fashion Outfits Stilberatung

Trend-Check Clogs

Werbung wegen Namensnennungen und Verlinkungen ohne Auftrag

Ines Meyrose – Outfit 2020 – Jeanskleid aus Bio-Denim – Ü40 Bloggerin

„Modecheck zum jeweiligen Saisonwechsel aus Expertinnensicht“

wünscht sich Susa Berg

Ein Blick ins Netz und die gängigen Zeitschriften zeigt: wirklich neu wird in der Mode auch 2021 offenbar mal wieder nichts erfunden. Mich überfällt dabei nicht gerade Modelust, sondern eher Frust. Aber natürlich sind auch immer mal wieder neue Kleidungsstücke oder Accessoires dabei, die mir gefallen, nur sind die meistens nicht in der Trendliste.

Leserin Susa hat bei der Wunschliste für Blogbeiträge in diesem Jahr geäußert, dass sie sich über einen Modecheck zum jeweiligen Saisonwechsel freuen würde. Um das zu konkretisieren, habe ich sie gefragt, was sie zum Frühjahr 2021 gerne betrachtet haben möchte. Dazu schrieb sie mir

„Ich hatte gelesen, dass Clogs wieder mehr in Mode kommen. Ich habe sie heiß und innig geliebt. In Dänemark gab es früher jeden Sommer ein neues Modell. kennst Du die Firma Lotta from Stockholm? Uii, uii, uii – da könnte ich nochmal schwach werden. Einzig, dass sie zerstörerische Wirkung auf meinen Zehennagellack haben, hält mich zurück. Sind sie bürotauglich? Was meinst Du? Der Tritt ist ja schon laut …“

Susa

Daraus ist dieser Trend-Check entstanden. Hast Du Teile, die Du hier auf dem Prüfstand stehen möchtest? Wünsch Dir gerne einen Beitrag dazu. Dann kann aus dem Trend-Check eine neue Beitragsreihe werden.

Dauerbrenner Clogs

Für mich sind Clogs seit Anfang der 2010er eigentlich mehr ein Dauerbrenner als ein Trend, allerdings nur unter den Fans dieses Schuhwerks. Meine letzten waren von Sanita, von Softclox gibt es sogar welche mit flexibler Sohle. Die Marke Lotta from Stockholm kannte ich bisher nicht, ein Blick auf die Website zeigt allerdings Schuhe, die mir durchaus gefallen … theoretisch …

Latschen zum mal eben hineinschlüpfen

Tatsächlich sind Clogs für mich keine Schuhe für den ganzen Tag. Clogs, in Hamburg auch Botten oder Klotschen genannt, sind für mich Schuhe, in die mal eben hineinschlüpfe. Auch für mich gab es als Kind in jedem Sommer ein neues Paar Clogs, meistens dänische, aber in Deutschland gekauft, wir fuhren mit der Familie nie nach Dänemark.

Aber schon als Kind durfte ich Clogs nie zur Schule anziehen, es waren immer Gartenschuhe oder für kurze Wege am Nachmittag, um mal eben zu einer Freundin in der Nachbarschaft zu hüpfen.

Von 2011 bis 2020 hatte ich Clogs aus dunkelbraunem Leder, die sich am Ende von innen aufgelöst haben. Getragen habe ich sie aber nur auf unserer Terrasse, bei Freunden beim Grillen auf der Terrasse (super, wenn man im Haus keine Schuhe trägt zur Schonung des Parketts, sind dann schnell auszuziehen, wenn man etwas aus der Küche herausträgt oder ins Bad möchte) und beim Schneeschippen. Zum Schneeschippen sind sie perfekt: die Sohle hat Profil, ist rutschfest und man behält trockene Füße, weil es in Hamburg meistens nur wenige Zentimeter schneit.

Ab und an hatte ich sie noch an, wenn wir hier im Stadtteil Essen waren beim rustikalen Griechen. Bei einigen Blog-Outfits waren sie auch zu sehen, aber im wahren Leben waren sie immer nur kurz an meinen Füßen. Warum? Ich gehe ungern längere Strecken darin und zum Autofahren taugen sie auch nicht.

Lohnt sich die Anschaffung?

Damit die Modemathematik aufgeht, müssen Sachen oft getragen werden. Daher stellt sich die Frage, wie viele Anlässe Susa hat, Clogs anzuziehen. Sind die gehäuft? Kaufen! Sind die eher dünn gesät? Dann entweder die Clogs im Laden lassen oder für sehr viele Jahre einplanen. Meine hielten zehn Jahre und wurden immer wieder mal getragen, bei dem Kaufpreis von 55 Euro ging am Ende die Modemathematik auf, aber ich würde aktuell keine neuen kaufen.

Wie kombiniere ich Clogs?

Clogs sind ein Klotz am Bein, deshalb vertragen sie gröbere Kleidung. Ich würde sie nicht zu luftigen Blümchenkleider kombinieren, sondern eher zu Jeanskleidern – siehe Beitragsbild, Shorts oder Leinenoutfits.

Sind Clogs bürotauglich?

Susa schreibt selbst bereits, dass ihr Tritt laut sei. Das ist bereits die Antwort auf die Frage: Clogs sind aus meiner Sicht nicht bürotauglich, weil sie

  • beim Gehen laute Geräusche machen. Wer hat schon einen geräuschdämmenden Flauschteppich im Büro und auf dem Gang?
  • eindeutig Freizeitschuhe sind. Bei Clogs denke ich an Sommer, Wiesen und Meer – und nicht an ein Büro.

Selbst in den 1970ern und 1980ern trugen nur die am schlechtesten gekleideten Lehrer Clogs in der Schule. Im Büro habe ich noch nie jemanden damit gesehen. Seitdem hat sich zwar viel verändert, Sneaker, Birkenstocks und Jeans sind – je nach Job – bürotauglich geworden, aber Clogs sehe ich immer noch auf der Seite der Freizeitschuhe.

Wie stehst Du zu Clogs überhaupt und im Büro?


Kategorien
Farbberatung Fashion Outfits Stilberatung

Stylingtipps für einen Oversized-Hoodie

Werbung für da sempre/Ahmaddy (Geschenk) und ohne Auftrag für ARKET und weiteren Namensnennungen ohne Auftrag

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin - Portrait

Den Kuschelhoodie von ARKET habe ich auf Instagram gesehen und mich spontan verliebt. Mein Mann war so lieb, ihn mir zu schenken, was ich gerne angenommen habe. In diesem Winter ist mir kuschelige Kleidung für die Seele noch wichtiger als sonst. Zum Dank durfte er ihn dann gestern auch noch fotografieren. Damit ich dabei nicht erfriere, war ich endlich mal so klug, mir ein Heißgetränk mit in den Wald zu nehmen,

Neben dem Grund, dass mir der Hoodie einfach gut gefällt, kam mir die Gelegenheit günstig, mal etwas bei ARKET zu kaufen. Auf die Marke hat mich zwei Jahren eine Freundin aufmerksam gemacht. Ich war bisher nur im Laden, habe aber noch nie etwas davon getragen gesehen. ARKET gehört zum H&M-Konzern, bei deren Marken H&M und COS ich aus Fast-Fashion-Vermeidungsgründen seit Jahren nichts mehr gekauft habe.

ARKET setzt im Gegensatz zu H&M und COS auf nachhaltige Mode und ist höherpreisig. Der Hoodie ist aus 66 % Bio-Baumwolle und 34 % Polyester, das aus gebrauchten Flaschen hergestellt wird.

Für mich ist wichtig, bei neuen Marken selbst mal etwas zu kaufen, bevor ich etwas Kundinnen guten Gewissens empfehlen kann. Ein Teil sagt nicht alles, aber einen Eindruck bekommt man schon. Ich bin gespannt, wie sich der Stoff beim längeren Tragen und Waschen verhält.

Farbberatung: Blau und Braun am Herbstfarbtyp

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Warum gefällt mir die Farbe des Hoodies so gut? Sie ist für mich simpel zu kombinieren. Braun steht mir als Herbstfarbtyp gut zu Gesicht und in Kombination mit meiner Lieblingsfarbe Dunkelblau finde ich es perfekt.

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Da ist es dann auch egal, ob die Hose eine Jeans oder dunkelblaue Stretchhose ist – passt beides. Auch meine dunkelbraune Hose funktioniert super dazu. Die braunen Schuhe nehmen den Hoodie farblich auf. Farbklammer? Ja … aber das geht noch besser

Ein Tuch mit beiden Outfitfarben

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Der Seidenschal von Ahmaddy via da sempre (Werbung) besteht aus einem weichen Braunton kombiniert mit kleinen dunkelblauen Tupfen. Also offiziell sollen die blauen Tupfen mit einem Hauch Weiß Blüten darstellen. Für mich sind es Punkte. Egal. Hauptsache schön!

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Diesen Seidenschal habe ich schon mindestens zwei Jahre und trage ihn ganzjährig regelmäßig zu dunkelblauen Oberteilen, um einen warmen Farbakzent ans Gesicht zu bringen. Farbklammer? Check!

Stilberatung: optisch schlank trotz Oversized-Look

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Obwohl ich in dem Hoodie versinke, finde ich nicht, dass er aufträgt. Er ist übrigens in Größe M, in L war er wirklich zu groß. Dass er funktioniert, liegt an der Kombination mit der engen Stretchhose, die die Beine schmal macht, und den klobigen Chelsea-Boots als Gegenpol. Meine fülligeren Zonen verschwinden im Hoodie, die schmaleren sind zu sehen. Dass die Hose dunkel und matt ist, lässt die Beine zusätzlich schlanker aussehen.

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Bei dem Komplettoutfit mit meinem Wollmonster aka Wintermantel von 2013 siehst Du, wie streckend die vertikale Linie wirkt, die am Oberkörper durch den offen getragenen Mantel in der Kontrastfarbe zum Hoodie entsteht. Schneller kann man optisch in der Körpermitte nicht abnehmen als mit diesem Trick.

Grüße vom Zausel

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Dem Zausel geht es wieder gut, er springt schon wieder wie ein junger Hund durch die Gegend mit seinen neun Jahren. Der Hexenschuss scheint zum Glück vorbei zu sein. Vorbei ist es langsam auch mit meiner Geduld für die Haare. Falls am 10. Februar 2021 beschlossen wird, dass Friseurgeschäfte über den 14. Februar hinaus geschlossen bleiben, greife ich noch am 10. Februar selbst zur Schere.

Ines Meyrose - Outfit 2021 mit Oversized-Hoodie in braun - Ü40 Bloggerin mit Hund Paul

Wie würdest Du den Hoodie kombinieren?


Kategorien
Fashion

Was ist ein Schnäppchen?

Schnäppchen: dunkelblaue Bluse für 33 anstatt 80 Euro

Ein Schnäppchen kann sein

  • ein getarnter Fehlkauf.
  • etwas, dass Du für weniger Geld bekommst, als es ursprünglich kosten sollte.
  • etwas, dass immer noch zu viel kostet. Nur weil es reduziert ist, muss es den Preis immer noch nicht wert sein.
  • ein Glückgriff.
  • ein Kauf, der nur getätigt wurde, weil irgendeine Form von Rabatt im Spiel ist – Preisreduzierung, Kauf drei für den Preis von zwei etc., von der Du Dich hast locken und verführen lassen.
  • etwas, dass Du beim Kauf genau begutachten solltest, um sicher zu sein, dass es seinen Preis wert ist und Du wirklich etwas damit anfangen kannst.

Ein wahres Schnäppchen ist nur etwas, bei dem Du Dich wirklich freust, die Ware – welcher Art auch immer, von Kleidung bis zum Haus – erstanden zu haben. Wenn Du die Ware dann auch noch günstiger bekommen hast, als erwartet – umso schöner. Das ist dann wirklich ein Grund zur Freude.

Woran erkenne ich ein Schnäppchen?

Daran, dass Du auch bereit gewesen wären, den vollen Preis dafür zu bezahlen, wenn es im Budget gelegen hätte. Wenn zum Beispiel aus Deiner Sicht ein T-Shirt nur 10-Euro-schön ist und nicht 80-Euro-schön, dann solltest Du es auch dann hängen lassen, wenn Du es für 10 Euro bekommen kannst. Dann ist ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diese nur 10 Euro nicht wert.

Bei Sachen, die deutlich reduziert sind oder offensichtlich schon sehr lange erfolglos angeboten werden, frage Dich

  • Warum hat das keiner zum vollen Preis gekauft?
  • Warum ist es so stark reduziert, zum Beispiel über 30 %?
  • Warum hat dieses konkrete Teil vor mir keiner zum reduzierten Preis gekauft?

Antworten auf die Fragen können sehr unterschiedlich sein. Wenn sie lauten, dass der Anbieter viel zu viel von der Ware eingekauft hat und sie deshalb günstiger verkauft, um alles loszuwerden, spricht nichts gegen den Kauf, wenn Du nicht extrem viel Wert auf Individualität legst.

Vielleicht war der Sommer kalt oder der Winter warm? Auch das können Gründe sein, warum der Händler auf saisonaler Ware sitzen geblieben ist. Wenn Du wenig Wert auf Trendteile legst, kannst Du dabei ein Schnäppchen fürs nächste Jahr machen.

Ist der Grund aber, dass die Ware an sich nur sehr schwer verkäuflich ist, liegt es bei Kleidung oft an Farbe, Muster oder Schnitt. Frage Dich dann, warum bis zum Saisonende vermutlich diverse Personen das Teil anprobiert und nicht gekauft haben. Das hat einen Grund. Wenn Du den Grund erahnen kannst, er aber für Dich nicht zutreffend ist: gerne kaufen. Wenn Du nicht weißt, was an dem Teil merkwürdig ist und Du ein komisches Gefühl dabei hast, lassen es bitte hängen – egal wie günstig es ist.

Die Wahrscheinlichkeit, mit so einem Teil einen Fehlkauf zu landen, ist sehr hoch. Beispiele für solche Sachen sind Farben, die zu leuchtend sind, und Muster, die zu plakativ sind. Wenn Du aber ein Frühlings- oder Winterfarbtyp bist, sind die kräftigen Farben vielleicht perfekt für Dich. Du liebst kontrastreiche, große Muster? Dann wartet das Schnäppchen auf Dich!

Schwierig im Verkauf sind auch Farben, die nicht eindeutig warm oder kühl sind. Es gibt warm-kühle Mischfarbtypen, bei denen wichtiger als warm oder kühl ist, dass die Farben hell oder dunkel bzw. leuchtend oder gedeckt sind, aber das sind in meiner Kundenstatistik seit 2005 nur 4 %. Diese vier 4 % können bei diesen nicht eindeutig warmen oder kühlen Farben perfekte Schnäppchen machen. Für 96 % meiner Kunden läuft der Kauf farblich unter knapp daneben ist auch vorbei.

Mein letztes Schnäppchen

Mein letztes Schäppchen ist eine dunkelblaue Bluse aus hochwertigem Stoff mit guter Verarbeitung, die im Herbst 2020 um 50 % auf 40 Euro reduziert war. Ich hatte sie schon mehrfach privat und geschäftlich an und liebe sie. Die Modemathematik wird bei ihr mit Sicherheit aufgehen.

Dieser Blusenkauf führte dazu, dass ich das Schnäppchen noch erweitert habe. Das Modell war in der Farbe Mitte Januar noch immer für 40 Euro zu haben. Außerdem gab es einen Rabattgutschein von 20 Euro und portofreie Lieferung bei einem Mindestbestellwert von 75 Euro nach Abzug des Rabatts.

Kleiner Exkurs: Den Rabattgutschein gibt es in der Art bei dem Onlineshop ständig per Newsletter, um Kundinnen zum Kauf zu verführen. Ich hatte den Newsletter nur abonniert, um auf genau so einen Gutschein zu warten, und habe ihn jetzt wieder abbestellt. Ich beziehe gar keinen Onlineshop-Newsletter regelmäßig, um mich nicht den Kaufreizen auszusetzen.

Nachdem ich schon seit dem Kauf der ersten Bluse darüber nachgedacht habe, sie zu meinem Frühlingseinheitslook als Nachfolger der Ringelshirts zu machen, hat mich dann die Chance, drei weitere Blusen für nur 33 Euro pro Stück erwerben, dazu bewogen, das Experiment zu wagen.

Ohne den Mindestbestellwert hätte ich vielleicht nur zwei nachgekauft, aber das wäre für das Experiment, ständig die gleichen Sachen zu tragen, gar nicht so förderlich gewesen. Jetzt hängen also vier gleiche Blusen aus demselben Stoff und Farbe in meinem Schrank.

Warum waren die Blusen im Sale?

Meine Vermutung, warum die Blusen

  • überhaupt im Sale waren
  • über mehrere Wochen im Sale waren
  • in Größe 42 noch mehrfach verfügbar waren

ist, dass der leicht ausgestellt Schnitt, der beim Tragen locker fällt, in Kombination mit der Hüftlänge den meisten Frauen nicht gefällt, der Anbieter also zu viel davon eingekauft hat.

Wer sich in weiten Blusen verstecken will, hätte die Bluse meistens gerne deutlich länger, so dass Po und Oberschenkelansatz mit darunter verschwinden. Wer hingegen kürzere Blusen bevorzugt, weil er seine Figur zeigen mag, zieht meistens eine die Figur betonende Silhouette am Oberkörper vor.

Für mich hingegen ist der Schnitt perfekt. Ich mag zwar auch lange Blusen in Tunikaform tragen, aber kurze Blusen haben Vorteil, beim Tragen vorne und hinten weniger zu knittern, weil sie im Sitzen nicht so geknautscht werden wie lange Blusen. Dass man meine ganzen Beine und den Poansatz beim Tragen sieht, stört mich bei Jeans überhaupt nicht.

So kommen meine im Verhältnis im restlichen Körper schlanken, langen Beine wenigstens zur Geltung. Unter der weiten Bluse verschwinden dann der im Verhältnis zum Rest zu kurze Oberkörper und der große Busen. Die dunkle Farbe trägt zusätzlich dazu bei, dass der Busen verschwindet.

Ein Punkt kommt bei der Bluse noch dazu: Normalweise sind mir als eher kleiner Frau in Größe 42 die Ärmel zu lang und die Schultern zu breit, wenn die Bluse am Busen passt. Das ist hier beides nicht der Fall. Die Ärmel haben sogar eine perfekte Länge, ohne die Manschetten umzuschlagen oder zu krempeln.

Folglich wird die Bluse bei einer durchschnittlich großen Frau zu kurze Ärmel haben, was ein Grund für viele Retouren gewesen sein könnte. Bei der ersten Bestellung hatte ich Größe 40 zur Auswahl bestellt und die war im Brustumfang und unter den Armen trotz der Gesamtweite der Bluse zu eng – falls sich jemand fragt, ob die Bluse in Größe 42 nicht zu groß sei. Nein, die gehört so.

Kosten sind relativ

Für mich stimmt der Preis bei Kleidung, wenn die Kosten pro Tragen möglichst günstig sind. So kann ein hochpreisiges Teil pro Tragen wenig kosten, wenn ich es oft anziehe. Ein günstiges Teil kann pro Tragen sehr teuer sein, wenn ich es nur wenig anziehe. Am Ende zählen für mich die Kosten pro Tragen, also die Modemathematik. Wenn das aber auch noch mit einem geringen Einkaufspreis einhergeht, ist es ein exzellentes Schnäppchen.

Wie stehst Du zum Thema Schnäppchen?