Wenn ich als Gedankenspiel für die Reihe Minimalismus im Kleiderschrank nur eine Hose haben dürfte, dann wäre es aktuell überraschenderweise keine Jeans, sondern eine Stretchhose im Jogpant-Schnitt.
Dieses Hosenmodell besitze ich inzwischen in drei Farben – Taupe, Dunkelbraun und Dunkelblau. Seit Oktober wohne ich in diesen Hosen. Jeans haben in diesem Herbst/Winter bei mir Pause.
Wenn ich mich für eine der drei entscheiden müsste, wäre es die in Taupe, weil die farblich zu allem in meinem Schrank passt und nie knapp neben anderen Braun- oder Blautönen liegt.
5 Gründe für diese Hose
Der schwere Stoff aus 94 % Polyamid und 6 % Elasthan ist einigermaßen winddicht und hält draußen auch bei Regenwetter warm, weil er schnell wieder trocknet. Nach der Wäsche ist sie auch schnell wieder einsatzbereit.
Die Hose trägt sich so bequem wie Sportkleidung und sieht schicken Oberteilen dazu dennoch angezogen aus.
Unter den Reißverschlüssen an den Beinen verbergen sich Taschen, die sowohl Taschentücher als auch ein Smartphone aufnehmen können. Letzteres finde ich praktisch, wenn ich mir die Jackentaschen bei schmal geschnittenen Jacken nicht vollstopfen möchte und die Handtasche dennoch zu Hause bleiben soll.
Die schmal geschnittenen Hosenbeine – also jedenfalls wenn man die Reißverschlüsse schließt – betonen den Pluspunkt meiner Figur. Mit weiten Oberteilen kombiniert ist das meine absolute Wohlfühlsilhouette.
Es passen alle Schuhe aus meinen Bestand zu der Hose.
Oder kurz gesagt: sie ist praktisch, fühlt sich gut an und sieht gut aus. Wenn es von April/Mai bis August/September zu warm für die Hose ist, wäre mir eine Jeans ebenso zu warm. Da trage ich dann lieber ein Kleid.
#irgendwas ist immer
Einen Nachteil haben die Hosen allerdings: Wie alles im Leben halten sie nicht ewig. Der Stretchstoff leiert beim Tragen nach jeder Wäsche schneller aus als nach der davor. Ich merke beim Tragen deutlich, welche von den dreien schon viele Wäschen hinter sich hat, die braune, und welche am neuesten ist, die blaue.
“Unsichtbare Tricks finde ich super spannend. Wie schaffen es andere, dass sich die Knie an ihren Hosen nicht ausbeulen??? Wieso rutscht eigentlich nur mir der Rock immer da hin, wo er nicht sitzen soll (deshalb trage ich nur Hosen)? Und warum frieren andere in hübschen Kleidchen nicht, während ich mit Frostbeulen kämpfe und nur als Michelin-Männchen durch den Winter komme?”
Liebe Queen All, bist Du sicher, dass das bei anderen nicht auch so ist? Vielleicht tragen die ihre Hosen nur einen halben Tag, ziehen die Röcke außerhalb Deiner Blicke ebenso ständig zurecht und frieren sich für die Schönheit den Hintern ab? Ein Teil der Wahrheit wird meiner Ansicht nach so aussehen. Kommen wir zum anderen Teil der Wahrheit mit möglichen Fashion-Hacks.
„Wie schaffen es andere, dass sich die Knie an ihren Hosen nicht ausbeulen??? „
Entweder stehen sie den ganzen Tag, tragen die Hose maximal einen Tag oder kaufen Hosen aus Material, das sich weniger stark ausbeult. Je mehr Elasthan zum Beispiel in Jeans enthalten ist und je dünner sie sind, so stärker leiern sie beim Tragen aus.
Gegen Herunterrutschen hilft ein Gürtel, gegen ausgebeulte Knie hilft außer Waschen nichts. Fashion-Hack: Hosen mit geringem Elasthananteil kaufen.
Hosen trage ich im Schnitt drei Tage bis zur nächsten Wäsche. Wenn sie bereits nach einem Tag ausgeleiert sind, währt ihr Leben in meinem nicht mehr lange.
„Wieso rutscht eigentlich nur mir der Rock immer da hin, wo er nicht sitzen soll (deshalb trage ich nur Hosen)? „
Rutscht der Rock hoch oder dreht er sich im Kreis? Das sind die beiden Bilder, die mir dazu in den Kopf kommen. Ich kenne Deine Figur nicht, das klingt für mich nach A-Figurtyp oder hohem Becken, denn da kommt beides gerne vor.
Wenn Deine Hüfte deutlich breiter als Deine Taille oder Dein Becken sehr hoch ist, das geht oft mit einem kurzen Oberkörper einher, schieben sich Röcke gerne hoch bis in die Taille, manchmal sogar noch höher.
Wenn sie das erfolgreich geschafft haben und nicht knatscheng sind, fangen sie als nächstes an, sich munter im Kreis zu drehen. Weil bei diesem Figurtyp weite Röcke mit Taillenbund meistens nicht sehr vorteilhaft aussehen, ist der Fashion-Hack, Kleider oder Hosen anstatt Röcke zu tragen. Das ist einer der Gründe, warum ich keinen Rock mehr besitze.
„Und warum frieren andere in hübschen Kleidchen nicht, während ich mit Frostbeulen kämpfe und nur als Michelin-Männchen durch den Winter komme?“
Wenn die nicht frieren, haben die vermutlich einen tüchtigeren Kreislauf als Du. Mein Mann zum Beispiel lebt drinnen ganzjährig in Hemd und Jeans und zieht eine Winterjacke nur an, wenn deutliche Minusgrade herrschen. Ansonsten läuft er in offener Weste draußen durch die Gegend, während ich überlege, was ich alles übereinander anziehen könnte. Alles, was er braucht, um nicht auszukühlen, ist eine wetterangepasste Kopfbedeckung.
Ich behaupte: Das ist genetisch bedingt. Es gibt unter den Menschen Braunbären, denen ist immer eher warm, und Eisbären, denen ist immer eher kalt. Bei Braunbären denke ich daran, wie die wohlig in der Sonne liegen und die Wärme aufsaugen. Bei Eisbären assoziiere Schnee und Eis und friere schon beim Gedanken daran.
Fashion-Hack: Zieh draußen zum Kleidchen alles an, was geht. Lammfellstiefel (wenn Du Fell trägst), im Winter Strumpfhosen mit 100 den – gerne mit Merinoanteil, wenn der Look nicht elegant ist. Unterhemden aus Seide wärmen besser als welche aus Baumwolle, gerne mit langem Arm aus dem Outdoorshop.
Was die Jacke darüber angeht, hilft Volumen an sich nicht. Meine wärmste Jacke ist gar nicht so dick, die wärmt so gut, weil sie winddicht ist. Im Wollmantel friere ich schnell, weil da selbst bei gefütterten Modellen der Wind durchfegt. Bei einer Funktionsjacke kann man die Temperatur besser über das darunter steuern und hält es zur Not auch im Winter mal im Blüschen oder Kleidchen aus.
Ponchos sind auch eine gute Wahl, um leichte Kleidung wärmer zu machen – siehe Beitrag Frieren im Büro? Nein Danke! – oder Du drapierst einen riesigen Wollschal um Dein Kleidchen. Dabei stellt sich mir noch eine andere Frage: Bist Du überhaupt der Typ für Kleidchen? Oder spiegelt vielleicht ein etwas handfesteres Outfit Deinen Charakter besser wieder?
Und wenn das alles nicht hilft gilt das Motto: Keep calm and read a book.
Werbung wegen Namensnennungen und Verlinkungen ohne Auftrag
Wenn ich als Gedankenspiel für die Reihe Minimalismus im Kleiderschrank nur eine Strickjacke bzw. Cardigan haben dürfte, dann wäre es diese. Im Blog ist sie in den Beiträgen Schokolade zum Anziehen und Schokolade mit Eigelb zu sehen. Gekauft habe ich die Strickjacke von Vincita 2022 in der Metro als Schnäppchen.
Warum diese Strickjacke?
An der Jacke mag ich, dass sie besonders kuschelig und weich ist. Leichte Kaschmirstrickware ist einfach unschlagbar in Haptik und Tragekomfort. Meistens trage ich die kurze Strickjacke mit überschnittenen Ärmeln in Kombination mit einem dunkelblauen T-Shirt zu Jeans und braunen Schuhen. Damit bildet sie meine Lieblingsfarbkombination Braun und Dunkelblau ab. Sie passt farblich zu allen Sachen in meinem Schrank.
Werbung – PR-Muster, selbst gekaufte Tücher und Geschenke
Nicole vom Blog Life with a glow hat mich gefragt, welches für mich das wichtigste Accessoire ist – Tücher, Tasche, Schmuck …? Es sind bei mir eindeutig Tücher! Welches Accessoire ihr besonders am Herz liegt, verrät sie Dir heute parallel im Beitrag Gürtel als Accessoire – stylish und praktisch.
Form & Funktion
Foto: Nicole
Ohne Schals oder Tücher bin ich selten zu sehen – drinnen und draußen. Bei Kälte wärmen sie mich. Bei Hitze schützen sie Hals und Dekolleté vor Zugluft und Sonnenbrand. Am liebsten trage ich Tücher aus Wolle, Kaschmir, Seide, Baumwolle, Leinen oder Viskose bzw. einem Mix daraus.
Lebenslange Tücherliebe
Meine Outfits sind sehr schlicht. Durch die bewusst dazu komponierten Tücher wird aus einfach nur was angezogen ein stimmiger Look. Farblich achte ich bei Tüchern darauf, dass sie möglichst gut zum Rest passen, indem sie Farben aus dem Outfit aufnehmen oder einen Kontrast setzen – Stichwort Farbklammer.
Im Beitrag Farbberatung – Einsatz eines Farbfächers zeige ich Dir, worauf ich bei der Kombination von Farben schaue. Aktuell trage ich bei Bekleidung primär Dunkelblau und Braun mit Rot oder Orange als Akzentfarben. Im Sommer darf es auch mal etwas heller sein mit Apricot/Lachs oder Beige.
Diese Farben spiegeln sich in meinem Tüchersortiment wieder. Die Orange-Rottöne der Tücher nehme ich gerne bei Lippenstift auf, wenn sich die Farbe ansonsten nicht im Outfit befindet.
Eine kleine Auswahl meiner Lieblingstücher und -schals
Einige der Tücher stammen aus dem Onlineshop von da sempre (Werbung). Das Team von da sempre ist nicht nur ein geschätzter Kooperationspartner von mir, sondern ich stöbere dort auch gerne, wenn ich für Kundinnen oder mich ansprechende Accessoires suche.
Tipps zum Binden von Tüchern und Schals findest Du hier im Blog übrigens in der Kategorie Schalknoten.
„Du planst doch einen Beitrag über das Binden von Schals und Tüchern, oder? Vielleicht als kleiner Sidekick dabei einmal Deine profunde Meinung, welche Schals und Tücher sich lohnen, aufgehoben zu werden.
Also, ich meine jetzt Tücher/Schals die makellos sind, aber Jahre (Jahrzehnte) auf dem Tacho haben. Eigentlich nehmen sie gut gefaltet ja nicht viel Platz weg. Meine Gedanken gehen da auch in die Richtung, dass man altmodisch aussieht.
Ich habe hier als Beispiel Schals aus den 1990er Jahren. Eine Freundin nähte sie aus Seide- und Samtteilen zusammen. Sehr schön gemacht. Es war auch schon nach meiner Farbberatung, farblich alles perfekt.
Trotzdem, kann ich 30 Jahre alte Teile tragen, ohne schräg auszusehen?
Ein Wunschbeitrag für Susa
3 Schals aus dem Fundus von Susa
Susa hat mir nicht nur die Frage gestellt, sondern auch die Fotos für den Blogbeitrag geliefert. Das finde ich super, denn es ist viel einfacher und schöner, diese Frage zu beantworten, wenn zu sehen ist, worum es genau geht. Zusätzlich habe ich sie um Maßangaben zu den Tüchern gebeten, um einzuschätzen, wie die Tücher gebunden werden können.
Schal in Rot, 170 x 23 cm – Foto: Susa BergSchal in Grün-Violett, 175 x 25 cm – Foto: Susa BergSchal in Grau-Orange, 150 x 21 cm – Foto: Susa Berg
Mein erster Eindruck
Die Schals sind wunderschön gefertigt und passen in den Farben zur Besitzerin. Ich sehe auf den ersten Blick, aus welcher modischen Ära sie stammen. Das Dilemma von Susa – aufbewahren im Archiv, tragen oder verschenken – verstehe ich sofort. Ich hatte selbst ähnliche Schals und stand vor einigen Jahren vor derselben Frage. Meine Schals haben mich verlassen, aber das ist nicht für jede Besitzerin die richtige Entscheidung.
Frage 1: Welche Schals und Tücher würde ich aufbewahren?
Jeder kennt das: Du hast etwas jahrelang, manchmal jahrzehntelang aufbewahrt und dann irgendwann schweren Herzens aus dem Haus gegeben, um Dich nicht zuzumüllen mit Dingen, die keine Verwendung mehr finden.
Kurz nach der Entsorgung wird genau dieser Sneaker als modisches Highlight für die kommende Saison ausgerufen oder Dir fehlt genau diese gelbe Lederhose für einen Anlass. Aber hättest Du Deine Sneaker gerne getragen, wären sie nicht im Keller gelandet. Dass die Hose zu karottig für Deine Figur geschnitten und das Leder zu fest war und sie deswegen ein Schrankhüter wurde, hast Du dabei bereits verdrängt.
Auch ich habe schon Tücher aussortiert, weil ich sie nicht mehr getragen habe, und mich später ab und an nach ihnen gesehnt. Ich weiß aber, dass es gute Gründe hatte, dass ich sie nicht mehr getragen habe. Wenn ich mich darauf besinne, löst sich die Sehnsucht fix in Luft auf.
Tücher nehmen, wie Susa eingangs schreibt, wenig Platz im Schrank weg und lassen sich in Kisten gut einlagern. Trotzdem bin ich der Meinung, dass unbenutzte Dinge eben doch Brot fressen. Der Platz der Tücher/Kiste im Schrank kann sinnvoller genutzt werden oder der Leerraum an der Stelle für mehr Überblick und Durchlüftung im Schrank sorgen.
Zur Frage, welche Schals und Tücher ich aufbewahren würde ist die Antwort: heile, saubere Tücher, die farblich zu mir passen, deren Textur und Format ich mag, die ich heute tragen wollen würde, wenn ich Outfit und Anlass dazu hätte.
Wenn ich heute ins Theater ginge und mein Outfit Rot bei einem Accessoire vertragen würde, würde ich dann den roten Schal vom ersten Foto tragen wollen? Wenn ja, darf er bleiben. Wenn nein, weil ich welche habe, die ich schöner finde, würde ich ihn außer Haus geben.
Bisher ist bei Kleidung und Accessoires eine einmal erkaltete Liebe bei mir nie wieder entflammt worden. Wenn das bei Dir anders ist, lege andere Entscheidungskriterien an als ich.
Frage 2: Wirken alte Tücher altmodisch?
Ja und nein. Es gibt Tücher, denen man das Alter, also ihre modische Ära, nicht ansieht. Und es gibt Tücher, wie die Schals von Susa, die sofort einem Jahrzehnt zuzuordnen sind. Letztere kommen durchaus dafür in Frage, altmodisch zu wirken und die Trägerin damit wie aus der Zeit gefallen oder altbacken wirken zu lassen.
Die Schals von Susa halte ich durchaus für heute noch tragbar, ohne altmodisch zu wirken. Das funktioniert aber nur, wenn sie zum restlichen Outfit passen. Gerade der Schal in Grün-Violett hat mit den Blumenranken extrem romantische Stil-Klänge, der rote mit den weich geformten Blattmotiven ebenso. Der Schal in dem Farben Grau-Orange ist zwar Großteils geradliniger gemustert, hat aber ebenso florale Anteile, die in Kombination mit dem Patchwork-Muster auch verspielt wirken.
Foto: Susa Berg
Wenn Susas Kleidungsstil insgesamt ein romantisch-verspielter ist und sie diese liebliche Note bei Accessoires auch heute noch schätzt, sind diese Schals noch tragbar, ohne altmodisch zu wirken. Das Format passt zu den Schals, das steht dem auch nicht im Weg.
Hat sich der Kleidungsstil davon dauerhaft wegentwickelt, wirken diese Schals dazu aus der Zeit gefallen. Eine Stilreise kann dabei helfen, das herauszufinden.
Meine Empfehlung
Da Susa die Tücher sehr lange nicht getragen und nur aus sentimentalen Gründen aufbewahrt hat, gehe ich davon aus, dass sie heute nicht mehr zu ihrem Stil passen und sie sie nicht mehr tragen wird.
Deshalb ist mein Tipp für Susa, die Schals zu verschenken an jemanden, der sich betont romantisch-spielerisch kleidet, oder einen Kostümfundus damit zu erfreuen. Vielleicht gibt es eine Nachbarsfamilie, die etwas für die Verkleidungskiste braucht?
So einen Weg hat mein erstes Hochzeitskleid genommen; das ist in der Spielkiste eines Kindergartens gelandet. Der bodenlange kreisrunde Tellerrock von meinem ersten Abtanzball aus schwarzem Taft wurde zu einem Zauberumhang bei Kindern von Freunden, indem aus dem Taillenbund die Halskrause wurde. Ein Cocktailkleid aus lachrosafarbener Seide wurde mit Tüll aufgerüscht zum Prinzessinnenkleid meines Patenkindes.
Für den Fall, dass Susa sich noch nicht komplett von den Schals trennen mag, könnte sie den schönsten aufbewahren als Erinnerungsstück – im Schrank bei den Tüchern oder in einer (!) Erinnerungskiste für solche Dinge. Dafür würde ich das rote Exemplar auswählen, weil ich denke, dass das in der etwas schlichteren Art als die beiden anderen am ehesten das Potenzial hat, jemals wieder getragen zu werden.
Was würdest Du mit diesen Schals machen?
PS: Es haben sich einigen Beitragsideen angesammelt, so dass Du Dich im Moment auf mehr Beiträge als sonst freuen kannst.
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